DAX schliesst unter 13000 Punkten, Autobranche mit guten und schlechten News
DAX schliesst seit Anfang März erstmalig wieder unter 13000 Punkten. Neue Verlaufstiefs durch Rezessionsängste bestimmen das Marktgeschehen.
Druck am Aktienmarkt nimmt zu
Die positive Stimmung vom Mittwoch von der Wall Street hielt erneut nicht bis zum Handelsende dort an. Über Nacht gaben die Futures bereits nach und ließen damit im DAX auch eine leicht negative Erwartung erwarten. Es folgte eine Markteröffnung nahe der Monatstiefs und damit in Blickweite der runden 13.000er-Marke.
Zum Xetra-Start wurde dieses Level direkt durchgehandelt und wenig später auch ein neues Monatstief markiert. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft, in dem Industrie und Dienstleister zusammengefasst sind, sank im Juni auf ein neues Sechs-Monats-Tief. Der Markt versuchte zwar an der 13.000 einen Boden zu bilden, tat sich dort aber schwer. Vor allem nach den News aus Berlin. Dort hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die zweite Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen und gesagt, dass sich Deutschland in einer Gaskrise befindet.
Vor allem Industriewerte wie die BASF reagierten sehr schwach darauf. Eine kure Erholung Richtung Wall Street Eröffnung brachte den Markt noch einmal nach oben und sorgte dafür, dass wir die Kurslücke vom Morgen etwas verkleinern konnten. Doch am Nachmittag stand erneut eine Rede von Jerome Powell in den USA an. Diesmal benutzte er das R-Wort, also sprach von der Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA. Mit der gleichzeitigen Bestätigung der hohen Inflation und weiteren erforderlichen Maßnahmen der Notenbank bewegte sich vor allem der Dow Jones im Handelsverlauf zwischen Vortageshoch und Ernüchterung.
Dieser Mix wirkte auf den DAX am späten Nachmittag ebenfalls als Druckmitte. Zwischenzeitlich näherten wir uns 12.900 Punkten, prallten kurz ab, schlossen aber dann am Tagestief vor dieser Marke. Damit notiert der DAX auf dem tiefsten Stand seit dem 8. März.
So skizzierte sich der Handelsverlauf:
Ein Schlusskurs auf Tagestief ist meist ein negatives Signal. Zudem fügt sich dieser Handelstag mit einem neuem Gap im Abwärtstrend fast nahtlos an die Bewegungen der letzten Woche an. Dies sieht entsprechend im Tageschart besorgniserregend aus:
Eine Bodenbildung ist daher erst einmal zurückgestellt und könnte sich bis zum erneuten Test des Märztiefs hinziehen. Dies wurde am 7. März bei 12.438,85 Punkten markiert.
Wie sah das Bild bei den einzelnen Aktien im Index aus?
Erneut negatives Bild bei den DAX-Aktien
Der Tagesverlierer war heute im Bankenbereich zu finden. Die Deutsche Bank verlor zweistellig, nachdem die verstaatlichte italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) eine Kapitalerhöhung im Volumen von rund 2,5 Milliarden Euro zur Finanzierung einer neuen Strategie plant. Parallel wurde gemeldet, dass elf Prozent der Filialen und der freiwillige Abgang von rund 4000 Mitarbeitern bevorsteht.
Ebenfalls schwach war die Mercedes Benz Group und auch die Volkswagen Aktie. Volkswagen reduziert wegen Lieferengpässen in seinem Werk in Brasilien die Arbeitsstunden und Löhne und ist damit bei den Lieferketten weiterhin ein Bittsteller.
Selbst Nutzfahrzeuge haben Probleme. Im Mai sind mit 136.410 Exemplaren fast 18 Prozent weniger gewerblich genutzte Fahrzeuge neu zugelassen worden als im Vorjahresmonat.
Die positive Meldung von BMW verpuffte heute im negativen Umfeld. Der Automobilkonzern aus München hat eine neue Autofabrik im nordchinesischen Shenyang eingeweiht, welche vollständig auf E-Mobilität ausgerichtet ist. Es soll die vollelektrische mittelgroße Sportlimousine BMW i3 für den chinesischen Markt produziert werden. Die Kapazität des Modells steigt damit auf 830.000 Fahrzeuge jährlich. Dennoch gab die Aktie zusammen mit den Konkurrenten nach.
Die umsatzstärksten Werte waren heute die neben der Mercedes Benz Group wieder die BASF und die Allianz, wie die Zusammenfassung der Börse Frankfurt aufzeigt:
Eine Gewinnanpassung und deutlich gesenkte Erwartungen bei Erlösen und Profitabilität drückte die Zalando-Aktie zum Handelsende hin deutlich in den negativen Bereich.
In der Heatmap der Aktienwerte dominierte somit die Farbe rot und damit die Menge an Aktien mit Verlusten. Es standen letztlich 9 Gewinner heute 31 Verlierern in der Verteilung gegenüber:
Morgen blicken wir terminlich gleich 10.00 Uhr auf den ifo Geschäftsklimaindex und die Geschäftsaussichten.
16.00 Uhr wird das Uni Michigan Verbrauchervertrauen aus den USA spannend. Parallel stehen die Verkäufe neuer Häuser auf der Agenda.
Zu den Terminen sehen Sie folgenden Ausblick:
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns als Leser und ggf. als Trader oder Anleger auf www.followmymoney.de erhalten bleiben.
Ihr Follow MyMoney-Team.
Disclaimer:
Diese Inhalte dienen ausschließlich Informationszwecken. Es handelt sich nicht um Empfehlungen oder Aufforderung zum Kauf von Finanzprodukten. Diese Inhalte stellen ausschließlich die Meinung des Autors dar. Sie ersetzen keine auf die persönliche und finanzielle Situation zugeschnittene Beratung. Investoren sind angehalten, vor einem Investment selbstständig zu recherchieren und sich fachkundigen Rat einzuholen.
Aus vergangenen Wertentwicklungen können keine verlässlichen Aussagen über zukünftige Wertentwicklung gemacht werden. Alle Daten und Informationen, die verwendet wurden, hat der Autor aus eigener, subjektiver Betrachtung als angemessen erachtet. Sie wurden jedoch keiner neutralen Prüfung unterzogen und es wird keine Haftung und keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernommen. Die Anlage in Finanzinstrumente ist risikobelastet und kann zum Teil- oder Totalverlustes des eingesetzten Kapitals führen.
Anzeige
Nvidia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nvidia-Analyse vom 20. November liefert die Antwort:
Die neusten Nvidia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Nvidia: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...