DAX Schlussbericht: In enger Spanne – Mit Münchner Rück, Dt. Telekom, E.ON, Vitesco, Hochtief, SFC Energy, Dürr und Fresenius/FMC
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag weiter beflügelt. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund von weiteren Unternehmensberichten, die in der Mehrzahl recht positiv aufgenommen wurden. Hinzu kam, dass die mit Spannung erwarteten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank, die gestern Abend veröffentlicht wurden, keine wesentlichen neuen Erkenntnisse brachten.
Allerdings bleibt es dabei: Insbesondere der DAX handelt weiterhin in einer relativ engen Spanne von nur 300 Punkten. Wie Händler erklärten, sieht man derzeit kaum frisches Geld an der Börse, eher ein Stillstand. Was heißt, dass diejenigen Investoren, die draußen sind, es vorerst auch bleiben, die, die drin sind, aber auch nicht wirklich verkaufen.
So konnte unterm Strich der DAX heute um weitere 0,5% auf 15.175,69 Punkte zulegen. Der MDAX schaffte sogar einen Tagesgewinn von 0,9% auf 28.706,49 Punkte, während sich der SDAX noch stärker entwickeln konnte. Er gewann heute 1,3% auf 13.452,44 Punkte hinzu. Beim TecDAX fiel ein Plus von 0,6% auf 3.255,14 Punkte an.
Aktien im Fokus
Mit Münchner Rück (hier) und Deutsche Telekom (und hier) meldeten heute zwei Schwergewichte aus dem DAX ihre Zahlen zum letzten Geschäftsjahr. Allerdings wurden die Berichte recht unterschiedlich im Markt bewertet. Während es bei der Deutschen Telekom heute um 0,45% nach oben gehen, weil insbesondere der Free Cashflow die Fantasie anheizt, dass die Dividenden steigen könnten, musste die Münchner Rück 1,8% abgeben. Dies wegen einer eher enttäuschenden Dividenden-Ankündigung. Außerdem blieben einige Detail-Zahlen aus dem Bericht unter den Prognosen.
Zu den Tagesgewinner im DAX gehörte E.ON. Der Energienetz-Betreiber hat Ergebnisse aus seinem Projekt IElectrix präsentiert. Dabei geht es um mobile batteriebasierte Energiespeichersysteme, die dazu genutzt werden sollen, um in Wind- und Solarparks produzierte Energie in entsprechende Verteilernetze einzuspeisen. Dies ist momentan immer noch ein technisches Kernproblem, um Schwankungen in der Energieerzeugung und Engpässe im Netz abzufedern. Die Aktie von E.ON kann sich heute um 1,71% verbessern.
Deutliche Gewinnmitnahmen gab es dagegen bei Fresenius Medical Care. Die Aktie büßte heute 5,2% ein, nach dem es sehr gestern kräftig nach oben ging. Ebenfalls weitere Verluste gibt es bei Fresenius. Hier schlägt heute ein Abschlag von 4,8% zu Buche. Daran kann man wieder einmal sehen, dass der Markt zwar durchaus den Entschluss zur Entflechtung honoriert, aber entsprechend auch sieht, dass das nicht von heute auf morgen passieren wird und die Ergebnisse weiterhin belastend bleiben.
Einen deutlichen Kursgewinn konnte heute der Automobilzulieferer Vitesco Technologies verbuchen. Das Unternehmen, das Systemlösungen und Komponenten für Verbrennungs-, Hybrid- und Elektro-Antriebe entwickelt, meldete vorläufige Zahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr. Danach konnte das Unternehmen einen operativen Gewinn von 222,9 Millionen Euro ausweisen. Hier hatten die Analysten im Vorfeld nur mit 218,4 Millionen Euro gerechnet. Beim Umsatz erzielte Vitesco 9,07 Milliarden Euro. Das lag zwar leicht unter den Erwartungen. Doch dafür fielen die EBIT-Marge mit 2,5% am oberen Rand der Unternehmens-Prognose aus. Das war den Anlegern heute ein Aufschlag von 5,81% wert.
Gewinne verbuchte auch die Aktie von Hochtief. Und das, obwohl der Baukonzern mit einem Gewinn je Aktie von 6,68 Euro im letzten Jahr unter den Erwartungen blieb. Aber einerseits konnte man sowohl beim operativen Ergebnis als auch bei den Umsätzen über den Erwartungen abschließen. Zum anderen kündigte Hochtief an, eine Dividende von 4,00 Euro je Aktie ausschütten zu wollen. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber den 1,91 Euro je Aktie aus dem Vorjahr und entspricht einer attraktive Dividendenrendite von immerhin 6,6%. Die Aktie konnte sich heute deshalb um 5,38% verbessern.
Ebenfalls auf der Gewinnerseite stand der Brennstoffzellen-Spezialist SFC Energy. Dieser hatte melden können, dass man sich in Polen einen weiteren Auftrag hat sichern können. Auftragswert ist über 1 Million Euro, die auch im laufenden Geschäftsjahr umsatz- und ergebniswirksam werden. Erst in der vergangenen Woche hatte SFC berichtet, dass man nach vorläufigen Zahlen beim Konzernumsatz im letzten Jahr einen Zuwachs um 32,5% geschafft und damit das obere Ende der Prognose erreicht habe. Heute geht es mit der Aktie um 3,39% nach oben.
Verluste musste dagegen Dürr hinnehmen. Der Maschinenbauer, der insbesondere für seine Lackiermaschinen für den Automobilbau und auch für die Flugzeugproduktion bekannt ist, konnte zwar im letzten Jahr nach vorläufigen Zahlen sowohl Umsatz als auch Gewinn steigern. Allerdings stellt man für dieses Jahr in Aussicht, dass der Auftragseingang von rund 5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 4,4 bis 4,8 Milliarden Euro zurückgehen könnte. Das nahm einige Anleger zum Anlass, um hier nach der starken Performance seit Anfang Oktober Gewinne mitzunehmen, nachdem die Aktie in den letzten Wochen in der Spanne von rund 34,40/36,30 Euro in einer Seitwärtsbewegung geraten war. Die Aktie büßte heute 2,09% ein.
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