DAX Schlussbericht: Käufer kehren zurück – Mit Deutsche Bank, Commerzbank, Salzgitter, Softing, Aurelius und Secunet
Der deutsche Aktienmarkt startete am Montag mit frischem Mut in die neue Börsenwoche. Nachdem es am Wochenende keine weiteren Hiobs-Botschaften aus der Banken-Branche gegeben hatte und sogar mit Blick auf die insolvente SVB in den USA die positive Meldung über eine Übernahme die Runde machte, konnten sich DAX & Co. wieder fangen und den ersten Handelstag der Woche mit klaren Zugewinnen beenden.
Dabei erneut im Fokus die beiden großen Privatbanken Deutsche Bank und Commerzbank. Die Deutsche Bank hatte in der letzten Woche erheblich abgeben müssen, nachdem ohne ersichtlichen Grund die Prämien für die Kreditausfallversicherungen nach oben schnellten. Da hatte man entsprechend befürchtet, dass die Deutsche Bank nach der Credit Suisse der nächste Kandidat für ein Unfall sein könnte. Zum Wochenbeginn gab es dann allerdings die technische Gegenbewegung und die Deutsche Bank führte die Liste der DAX-Gewinner mit einem Plus von 6,15% an.
Insgesamt verbuchte der DAX einen Tagesgewinn von 1,1% und schloss bei 15.127,68 Punkten. Der MDAX gewann 0,9% hinzu und beendete den Tag bei 26.714,53 Punkten, während der SDAX sich um 1,1% auf 12.781,49 Punkte verbesserte. Beim TecDAX ergab sich ein Tagesgewinn von 1,2% auf 3.261,54 Zähler. Im DAX standen nur drei Unternehmen (Vonovia, Henkel und Adidas) auf der Verliererseite, alle anderen konnten mit positiven Vorzeichen den Handel beenden.
Aktien im Fokus
Neben der Deutschen Bank sorgte auch die Commerzbank für neues Kaufinteresse. Hier rückte insbesondere noch einmal der Geschäftsbericht zum letzten Jahr in den Fokus. Denn dieser liegt nun vor und zeigt auch eine höhere Mittelfrist-Prognose bis 2024. Die Commerzbank erwartet statt bislang prognostizierter 3 Milliarden Euro nun ein operatives Ergebnis von 3,2 Milliarden Euro. Darauf aufbauend wird auch eine höhere Nettorendite auf das materielle Eigenkapital von mehr als 7,3% erwartet. Das wurde im Markt positiv aufgenommen und die Aktie konnte sich um 3,76% verbessern.
Einen deutlichen Sprung nach oben konnte die Aktie des Stahlherstellers Salzgitter machen. Zwar rechnet das Unternehmen damit, dass aufgrund fallender Stahlpreise man in diesem Jahr nur ein EBITDA zwischen 750 und 850 Millionen Euro verdienen kann. Im vergangenen Jahr waren es noch 1,3 Milliarden Euro. Doch da der Markt im Vorfeld mit einer schlechteren Prognose gerechnet hatte, konnte Salzgitter heute um ganze 6,88% zulegen.
Der endgültige Geschäftsbericht wurde auch von Softing vorgelegt. Dabei konnte der Spezialist für digitalen Datenaustausch deutliche Zuwachsraten beim Umsatz und auch bei den Auftragseingängen verbuchen. Beim Gewinn je Aktie und auch beim operativen Gewinn blieb man dagegen etwas hinter den Markterwartungen zurück. Allerdings zeigt sich der Vorstand optimistisch, dass es in diesem Jahr weitere deutliche Zuwächse geben kann. Dazu auch unser Vorstandsinterview exklusiv mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Trier und dem Finanzvorstand Ernst Homolka. Die Aktie von Softing legte um 0,32% zu.
Einen deutlichen Abschlag musste dagegen Aurelius Equity Opportunities verschmerzen. Die Aktie verlor 6,84%, weil sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn Rückgänge gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen waren. So lag der Umsatz mit 3,11 Milliarden Euro rund 5% unter dem Vorjahresergebnis von rund 3,26 Milliarden Euro. Immerhin hat Aurelius damit die Markterwartungen übertreffen können, die nur bei 2,71 Milliarden Euro gelegen hatten. Beim operativen Gewinn auf Basis EBITDA ging es um 10% zum Vorjahr auf 224,6 Millionen Euro zurück. Auch hier schnitt Aurelius eigentlich besser ab als befürchtet. Was wohl manchen Anlegern negativ aufgestoßen ist, war die Ankündigung, nur eine Dividende von 0,50 Euro je Aktie auszuschütten. Im letzten Jahr waren es 1,50 Euro je Aktie. Das will Aurelius mit einem nachfolgenden Aktienrückkaufprogramm über rund 26 Millionen Euro kompensieren, was rechnerisch einem Euro je Aktie entsprechen würde. Aber natürlich weiß man, dass solch ein Aktienrückkaufprogramm keine Garantie für tatsächliche Kursgewinne ist.
Zu den größten Verlierern am deutschen Markt am Montag gehörte auch Cyber-Security-Spezialist Secunet. Er kam nach einer eher verhaltenen Besprechung durch das Analysehaus AlsterResearch unter Druck. Die Analysten verwiesen noch einmal darauf, dass der Rückgang des Konzernergebnisses im vergangenen Jahr um 27% enttäuschend war und Secunet auch beim Ausblick erst einmal nicht viel Positives ablieferte. Dennoch halten die Analysten den Wert mittelfristig für vielversprechend und bleiben bei ihrer Halten-Empfehlung. Allerdings wurde das Kursziel von bislang 230 Euro auf 225 Euro gekürzt. Daraufhin büßte Secunet heute 7,31% ein.
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