DAX Schlussbericht: US-Inflationsdaten schocken nicht mehr. Mit MTU, Siemens, Brenntag, ThyssenKrupp und Norma Group

Am deutschen Aktienmarkt hatten die Anleger auf die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten gewartet. Die Reaktion auf die Zahlen: Der Dax verliert leicht und setzt damit seine technische Konsolidierung auf hohem Niveau fort.

Der Handel verlief nach den US-Inflationsdaten zunächst turbulent: Zwischenzeitlich rutschte der Leitindex nach der Veröffentlichung der Verbraucherpreise unter die Marke von 15.400 Zählern, um anschließend auf 15.526 Punkte zu steigen. Die Handelsspanne lag innerhalb weniger Minuten also bei rund 140 Punkten. Der deutsche Leitindex beendete den Tag dann mit einem Miniminus von 0,1 % bei 15.380,56 Punkten. Beim MDAX gab es ein Tages-Minus von 0,6% auf 28.331,36 Punkte, während sich der SDAX um 0,35% auf 13.354,28 Zähler verbessern konnte. Der TecDAX schloss mit einem Mini-Minus von 0,08% auf 3.265,94.

Damit setzt der DAX seine Konsolidierung in der aktuell schmalen Bandbreite 15.236 – 15.658 fort, während sich zeitgleich die überkaufte Marktlage in Folge der Rally abbaut. Das lässt hoffen, aber realistisch wäre die Annahme einer Korrektur bis auf 14.800 Punkte. Dies hängt allerdings davon ab, wie die Wall Street die neusten Inflationsdaten verarbeitet: Die US-Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,5 % und um 6,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Vom „Wall Street Journal“ befragte Ökonomen hatten erwartet, dass die Verbraucherpreise im Januar insgesamt um nur 6,2 % gegenüber dem Vorjahr steigen würden. Noch bleibt die Wall Street hier cool.

Aktien im Fokus:

MTU verloren um 4% obwohl Anleger mit den Zahlen des Triebwerks-Hersteller zufrieden sein können. MTU meldet, das die eigene Gewinnprognose für das vergangene Jahr übertroffen werden konnte. Nach Steuern verdiente das Unternehmen 476 Millionen Euro, ein Plus von ordentlichen 39%. Auf operativer Ebene konnte die Marge von 11,2% im Vorjahr auf 12,3% gesteigert werden. Noch bei der Vorlage der Q3-Zahlen hatte MTU in Aussicht gestellt, sowohl das EBIT als auch den Nettogewinn im unteren Dreissiger-Prozent-Bereich steigern zu können. Beim EBIT wurden es nun 40%. Abwarten bis sich die überkaufte Lage abgebaut hat, siehe Indikator unten:

Siemens gaben um 0,78% nach, obwohl das Unternehmen gut ins neue Geschäftsjahr 2022/2023 gestartet. war. So stieg der Umsatz um 10 % auf 18,1 Mrd. Euro. Hierzu trugen alle Sparten bei. Das gute Ergebnis des Vorjahreszeitraumes wurde indes nicht mehr erreicht. Das Nettoergebnis reduzierte sich um -9 % auf 1,6 Mrd. Euro, daraus ergibt sich ein Gewinn pro Aktie (EPS) von 1,87 Euro. Auch bei dem Auftragseingang war ein Rückgang zu verzeichnen, er sank um -7 % auf 22,6 Mrd. Euro. Dennoch ist dies ein gutes Ergebnis, da das Verhältnis Auftragseingang zu Umsatz (Book-to-Bill) deutlich größer als 1 ist. Aufgrund des guten Starts ins neue Geschäftsjahr hat Siemens die Wachstumsraten beim Jahresumsatz angehoben. Statt 6 bis 9 % erwartet man nun 7 bis 10 %). Fazit: erst die Korrektur bis auf 133 abwarten, dann kaufen.

Bei Brenntag schürte der aktivistische Investor Capital Calls Spekulationen um eine Aufspaltung. Folglich legte der Aktienkurs um 1,32% zu. Der Chemikalienhändler ist von dem aktivistischen Investor zur Abspaltung seines Spezialchemie-Geschäftes aufgefordert worden. In einem Schreiben heiße es, der Konzern müsse sich von der Sparte Brenntag Specialties trennen, um sein „volles Potenzial“ auszuschöpfen. Die Aufteilung der Gruppe könnte den Unternehmenswert deutlich steigern. Wenn Brenntag den Empfehlungen folge, könne die Aktie ihren Wert bis Ende 2024 auf 140 Euro etwa verdoppeln. Klarer Kauf!

Ein saftiges Minus gab es bei ThyssenKrupp: -10,42% sind ein Schlag ins Gesicht. Hintergrund: Aufgrund einer deutlichen operativen Schwäche im Stahlhandel musste der Konzern beim bereinigten operativen Ergebnis (EBIT) einen Rückgang um rund ein Drittel auf 254 Mio.  € ausweisen. Das war zwar deutlich weniger als Analysten befürchtet hatten, ist allerdings trotzdem kein Qualitätsausweis. Netto verdiente ThyssenKrupp dann 75 Mio. €, ein Abschlag zum Vorjahreszeitraum um rund 29%. Der Umsatz lag im Berichtszeitraum bei 9,02 Mrd. € und damit auf Vorjahresniveau. Allerdings hatten sich hier die Analysten insgesamt mit durchschnittlich 9,06 Mrd. € etwas mehr erwartet. Ein Test der Tiefstkurse ist jetzt nicht mehr ausgeschlossen.

Ganz anders bei Norma Group. Die Aktien sind mit einem Kurssprung von zeitweise fast 20 % auf den höchsten Stand seit Juni 2022 gestiegen. Sie reagierten damit auf Übernahmespekulationen und positive Geschäftszahlen des Verbindungstechnik-Spezialisten und Autozulieferers. Am Vorabend hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass Norma in das Blickfeld von Übernahmeinteressenten geraten ist. Das Unternehmen habe in den vergangenen Monaten etliche Angebote ausgeschlagen. Zu den Interessenten gehörten unter anderem Carlyle, PAI Partners und Triton.

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