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DAX Schlussbericht: Zins-Ängste – Mit RWE, Henkel, Siemens Energy, Zalando, ElringKlinger und Adva Optical Networks

Anhaltende Sorgen um die Zinstrends und die Richtung der Unternehmensgewinne sorgten auch am Dienstag dafür, dass der DAX unter Druck stand. Das galt insbesondere zum Handelsauftakt, als der Index ohne die Vorgaben der Wall Street, die gestern geschlossen hatte, zeitweise bis auf rund 15.287 Punkte zurückfiel. Danach setzte eine Erholung ein, die zumindest das Tagesminus trotz einer sehr negativen Wall-Street-Eröffnung begrenzte.

Unter dem Strich büßte der DAX heute um 0,5% auf 15.397,62 Punkte ein. Damit bleibt er in der bisherigen Seitwärtsspanne zwischen 15.250 und 15.650 Punkten. Der MDAX verschlechterte sich um 0,3% auf 28.710,28 Zähler, während der SDAX mit am stärksten einbüßte mit 0,8% auf 13.402,41 Punkte. Der TecDAX ging ebenfalls mit -0,8% auf 3.241,63 Punkte in den Feierabend. Beim DAX standen heute nur acht Unternehmen auf der Gewinnerseite, der Rest verbuchte Abschläge.

Aktien im Fokus

Einer der wenigen Gewinnern und dabei auch Top-Wert heute im DAX war RWE. Dabei hatte das Unternehmen selbst keine neuen Nachrichten zu bieten, sondern konnte im Fahrwasser der französischen Engie zulegen, die dank hoher Energiepreise eine deutliche Gewinnsteigerung im letzten Jahr melden konnte. Das war den Aktionären heute bei RWE ein Aufschlag von 2,12% wert.

Ebenfalls im Plus die Aktie von Henkel. Das Unternehmen veröffentlichte Angaben zum Stand des aktuellen Aktienrückkaufprogramms. Danach wurden im Zeitraum vom 13. bis einschließlich 17. Februar insgesamt Stamm- und Vorzugsaktien im Gesamtwert von rund 10,1 Millionen Euro zurückgekauft. Das entspricht knapp 0,1% der aktuellen Marktkapitalisierung. Die Henkel Vorzüge hatten im gemeldeten Zeitraum eine positive Performance von 2,44% aufzuweisen, insbesondere am Montag letzter Woche. Heute ging es für die Aktie um weitere 0,89% nach oben.

Unter Druck stand dagegen Siemens Energy. Zwar hatte auch dieses Unternehmen gestern Zwischenergebnisse vom laufenden Aktienrückkaufprogramm gemeldet. Doch angesichts einer angeschlagenen Markttechnik zeigen sich hier die Anleger deutlich zurückhaltender. Das dürfte auch in den nächsten Tagen wohl der Fall sein, da die Aktie droht, aus ihrem aktuellen Seitwärtstrend zwischen rund 19,55 Euro und 18,20 Euro herauszufallen. Deshalb steigen mehr Investoren wieder aus, was die Aktie heute um 2,64% nach unten drückte.

Ebenfalls Verluste gab es bei Zalando. Und das, obwohl das Unternehmen heute ankündigte, 5% seiner Belegschaft entlassen zu wollen. Damit reiht man sich in die inzwischen sehr lange Schlange an Tech-Unternehmen ein, die ähnliche Schritte angekündigt und schon umgesetzt haben. Anleger sehen das allerdings weniger als Kostenentlastung, sondern eher als Warnsignal, dass die zukünftigen Geschäfte schwieriger werden. Da scheint erst einmal Vorsicht geboten, zumal erst am 7. März die nächsten Zahlen auf den Tisch kommen. Zalando verliert heute 1,86%.

Ein deutliches Plus konnte dagegen der Automobilzulieferer ElringKlinger vorzeigen. Er profitierte von vorläufigen Zahlen zum letzten Geschäftsjahr, die teilweise besser ausfielen als erwartet. So konnte das Unternehmen für das zurückliegende Geschäftsjahr eine Umsatzsteigerung um 10,7% auf 1,798 Milliarden Euro melden. Zwar lag dabei das EBIT mit -42,2 Millionen Euro deutlich unter den Vorjahresergebnissen, die noch ein Plus von 102 Millionen Euro ausgewiesen hatten. Doch zeigte ElringKlinger insbesondere im vierten Quartal eine Ergebnisverbesserung auf 22,7 Millionen Euro nach nur 3,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, was auch die aktuellen Turnaround-Spekulation befeuert. Die Aktie konnte sich heute um 4,26% verbessern.

Dagegen fielen die Zahlen von Adva Optical Networks im Markt erst einmal durch. Zwar hatte das Unternehmen im vierten Quartal den Umsatz um 24% auf 195,7 Millionen Euro verbessern können und damit stärker als erwartet. Doch beim Nettoeinkommen musste man einen Einbruch um rund 78% auf 3,8 Millionen Euro hinnehmen. Im Gesamtjahr verbesserten sich die Umsätze um 18%, während der Nettogewinn um knapp 70% auf 18,13 Millionen Euro zurückging. Die Aktie büßte heute 0,36% ein.