DAX unter Druck, RWE kann sich lösen, Delivery Hero nicht mehr

Einen leichten Abschlag zeigten die Futures in der DAX-Vorbörse und ließen den Schluss zu, dass der Index sich auf der Unterseite der letzten beiden Wochen orientieren wollte. Die Xetra-Eröffnung brachte jedoch noch einmal Schwung auf der Oberseite in den Markt. Dieser reichte zumindest bis zur 14.437 und damit in die Pluszone, auch wenn diese nur wenige Minuten anhalten konnte. Denn wie schon am Dienstag und Montag machte sich direkt nach der ersten Aufwärtsbewegung wieder Schwäche bemerkbar. Sie führte den DAX direkt auf das Eröffnungsniveau zurück.

Erste Hoffnungen auf ein Bewegung zur Oberseite der Range wurden damit zerstreut und umgekehrt. Denn bereits nach der ersten Handelsstunde suchte der Index Orientierung auf der Unterseite und markierte recht zügig ein neues Wochentief. Ab dort gab es kaum eine Gegenreaktion.

Rezessionsängste nach weiteren Russland-Sanktionen und neue Zinsängste aus den USA sorgten für ein ungünstiges Aktien-Umfeld. Insbesondere die deutschen Industrieaufträge waren gegenüber Januar um 2,2 Prozent zurückgegangen. Im Vorfeld war ein Rückgang vom Statistischen Bundesamt erwartet worden, jedoch nur um 0,2 Prozent.

Bis zum Mittag fielen wir auf die untere Range-Kante zurück und zur Eröffnung der Wall Street sogar in die Kurslücke, die wir seit dem 16. März hinterlassen hatten. Es machte sich fast schon Panik bemerkbar, als wir in Richtung 14.000 Punkte zuliefen. Erst bei 14.037 Punkten drehte der Index wieder ab und durchschritt damit genau 400 Punkte ab dem Eröffnungshoch.

Die Volatilität stieg damit noch einmal an und markierte nun wieder fast das Level aus Anfang März, als der Index erstmals auf die geopolitischen News aus der Ukraine reagierte.

Rund 100 Punkte Gegenreaktion waren dann zum Xetra-Ende zumindest ein leichter Hoffnungsschimmer, wenngleich wir per Saldo rund 1,9 Prozent verloren.

Die folgenden Tagesparameter umrahmen den Handelstag, der sich damit an der unteren Bandbreitn der letzten Wochen aufhält:

BörsenplatzXetra
Letzter Kurs14.151,69
Performance-1,89 %
Kurszeit17:54:02
Eröffnung14.402,16
Tageshoch14.437,91
Tagestief14.037,39
Vortageskurs14.424,36

Den schüchterne Versuch auf der Oberseite am Morgen, den Trend vom Dienstag umzukehren und der folgende Ausverkauf ist hier entsprechend optisch festgehalten:

Wie entwickelten sich die Einzelwerte im Index?

Fast nur Verlierer in der DAX-Aktienliste

Nach drei festen Tagen in Folge für Delivery Hero, Zalando und HelloFresh gab es heute eine massive Gegenbewegung. Sie gehörten zu den schwächsten Werten im DAX und verloren nahezu 10 Prozent an Wert. Eine Bodenbildung ist damit morgen wohl erneut unter Beweis zu stellen.

Einer der wenigen Gewinner war die RWE-Aktie. Sie konnte sich gegen den Gesamttrend im Plus halten und das Niveau über 40 Euro weiter ausbauen. Energie ist weiter gefragt, insbesondere weil die Ölpreise heute um rund 5 Prozent gefallen waren.

Neben SAP-Aktie zählte auch wieder die BASF und heute die Mercedes Benz Group zu den umsatzstärksten Werten an der Börse Frankfurt. Dies sehen Sie in folgender Übersicht:

RWE führte das Gewinnerfeld vor Henkel, Merck KGaA und Fresenius Medical Care an. Ansonsten gab es nur Verlierer unter den 40 DAX-Werten.

Selbst eine Deutsche Post verlor und auch unter dem Druck auf US-Technologiewerte auch wieder die Infineon und Siemens.

Damit war das Bild der DAX-Werte deutlich negativ angehaucht, wie folgende Heatmap aufzeigt:

Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach diesem Minustag?

DAX fällt nun aus der März-Range

Mit dem Rutsch unter 14.200 Punkte ist der DAX technisch aus der größeren Range seit dem 16. März gefallen und hat auch ausserhalb dieser Barriere geschlossen.

Die Anziehung der runden 14.000er-Marke war deutlich zu sehen, doch dort bremste der Index zunächst ein. Das Chartbild hat sich technisch aber durch dieses Minus verschlechtert und findet womöglich erst bei 13.900 Punkten den nächsten Halt:

Die Reaktion am Abend auf das anstehende FOMC Protokoll der US-Notenbank dürfte spannend werden.

An weiteren Quartalszahlen nach Schluss der Wall Street und vor dem morgigen Handel gilt es diese Werte genauer zu beobachten:

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