DAX weiter unter Druck, Bayer gegen den Trend stark, Fokussierung bei Delivery Hero

Die Eröffnung zur neuen Handelswoche brachte die Hoffnung mit, dass sich die Kurse wie vor einer Woche sehr dynamisch auf der Oberseite absetzen könnten. Immerhin begann die Vorbörse schon mit Aufschlägen, die über 16.000 Punkte reichten.

Das Niveau hielt jedoch nur für wenige Minuten. 16.004 war der XETRA-Startpunkt und 16.015 bereits das Tageshoch, von dem aus der Index sehr schnell das neu entstandene Gap geschlossen hatte und wieder zur 15.900 tendierte. Auf diese Schwelle prallte er noch in der ersten Handelsstunde auf, durchbrach sie und fand zunächst keinen Boden. Über die Mittagszeit schwächte sich dieser Trend jedoch ab.

Erst am Nachmittag mit schwachen US-Technologiewerten auf der Agenda setzte sich dies Bewegung vom Morgen fort. Der Index fiel auf ein neues Tagestief und durchbrach die bisherigen Jahrestiefs. Sogar die 15.800er-Marke fiel sehr rausch und der Index drehte erst ab 15.726 Punkten wieder ab. Dort wurde nach 16.00 Uhr das Tagestief markiert.

Nun rechnen auch die Volkswirte von Goldman Sachs mit vier Zinsschritten der US-Notenbank Fed in diesem Jahr. Bisher wurde nur von drei Erhöhungen am Markt ausgegangen.

Zum Handelsende hin gelang keine Rückeroberung der 15.800er-Marke. Technisch angeschlagen vollzog sich damit der dritte Minustag in Folge, nach drei Plustagen zum Jahresstart nun aus Sicht der Tagesstatistik ein ausgeglichenes Verhältnis, welches in Punkten jedoch auf der Negativseite dominierte.

Die Volatilität legte auf knapp 300 Punkte zu und verdoppelte sich damit auf Sicht der letzten Tagesdurchschnitte. Folgende Parameter wurden im XETRA-Handelssystem aufgezeichnet:

Eröffnung16.006,44
Tageshoch16.015,34
Tagestief15.726,67
Vortageskurs15.947,74
Schlusskurs15.768,27

Ohne eine weitere Kurslücke zog der DAX damit weiter seine Tendenz auf der Unterseite durch. Der Tagesverlauf der LS-Exchange bis 20.00 Uhr zeigt dann noch eine kleinere Erholung an, die jedoch nicht ganz an die vorbörslichen Tiefs heranreicht:

Mit den sich verstärkenden Zinsängsten bleibt der Markt bei seiner schwachen Bilanz und straft weiterhin die zinssensitiven Werte wie eine HelloFresh im DAX ab.

Am meisten wurden an der Börse Frankfurt die Aktien von Deutsche Telekom und Allianz gehandelt, wie diese Übersicht aus Frankfurt aufzeigt:

Welche Storys spielten eine dominante Rolle auf dem Parkett?

Marktbreite im DAX ohne klare Tendenz

Überraschend stark präsentierte sich heute die Bayer-Aktie. Dort soll das noch junge Geschäft rund um Gen- und Zelltherapien durch eine Zusammenarbeit mit einem US-Spezialisten für Genveränderung ausgebaut werden. Die Übernahme von „Mammoth Biosciences“ ermöglicht zukünftig Behandlungen für Erkrankungen der Leber und diversifiziert den Agrarchemiekonzern in einer sehr lukrativen Branche. Dies honorierten Anleger heute und brachten den Titel wieder über 50 Euro.

Ebenfalls stark waren Fresenius und Fresenius Medical Care neben dem Konsumgüterhersteller Henkel und den Versorgern.

Zu den Verlieren zählten abermals HelloFresh und Delivery Hero. Der Essenslieferant trennt sich zwar von Anteilen an seinem lateinamerikanischen Konkurrenten Rappi, hält aber weiterhin noch einige der Stücke im Portfolio als Beteiligung. Die Rückbesinnung auf das Kerngeschäft und weniger Märkte ist ein positiver Schritt, der nach Sicht von Analysten jedoch viel zeit in Anspruch nehmen wird.

Aus der Heatmap aller Werte geht das gemischte Verhältnis von Gewinnern und Verlierern sehr deutlich farblich hervor:

Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach diesem Rücklauf heute?

Droht wieder die alte Range unter 15.800 Punkten?

Nachdem wir am Freitag das „Big Picture des DAX“ genauer unter die Lupe genommen hatten, war die 15.800 heute ein wichtiger Bereich. Diese ist angelaufen und nun als Support verfügbar.

Per Schlusskurs hielt der Bereich, aber nicht die Marke an sich. Weitere Abgaben könnten damit drohen und den Index tiefer in die alte Range ziehen, die der Index seit April 2021 immer wieder definiert hatte.

Für das mittelfristige Bild ist dabei dann auch die Möglichkeit eines Doppeltops ersichtlich, welches mit den Allzeithochs aus November von 16.290 und dem Jahreshoch vergangener Woche bei 16.285 Punkten konstruiert werden kann.

So skizziert sich das Chartbild ab Mitte November im Detail:

Kommen Sie gut in den weiteren Verlauf der Handelswoche nicht nur im DAX-Handel. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns als Leser und ggf. als Trader oder Anleger auf www.followmymoney.de erhalten bleiben.

Ihr Follow MyMoney-Team.

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