DAX wieder unter 14000 Punkten: Wall Street neigt nach Technologie-Updates zu Schwäche
DAX rutscht unter 14000 Punkte: Aufschwung schon wieder verpufft? Wir blicken auf das Umfeld und die Aktien-Bewegungen vom Dienstag.
DAX-Wochenstart wieder verpufft
Nach dem relativ starken Wochenauftakt im DAX, der die 14.000 Punkte hinter sich gelassen hatte und sich an die Vorwochenhochs heranarbeitete, drehte sich das Bild im Nachthandel. Mit den Quartalszahlen der Zoom Video Communications Aktie erhielten Anleger noch einen letzten positiven Impuls, bevor es mit der Gewinnwarnung bei Snap, dem Betreiber der App „Snapchat“ dann zu einem kleinen Beben im Futurehandel kam. Der Kurs selbst fiel um 30 Prozent und andere Werte, wie eine Facebook, büßten ebenfalls stark ein.
Entsprechend schwach begann der DAX-Handel am Dienstag mit eine Abschlag von rund einem Prozent. Die 14.000er-Region war dann die technisch nächste Anlaufstelle und wurde direkt in der ersten Handelsstunde mehrfach getestet. Erst einmal bot sie Unterstützung und ließ den Index bis zum Mittag noch einmal auf 14.105 Punkte ansteigen. Unterstützt wurde diese Bewegung von Daten der deutschen Exportindustrie. Sie rechnet wieder mit etwas besseren Geschäften und hob im Mai die Erwartungen auf 4,5 Punkte, nach nur 3,5 Punkten im April an. Für die Befragung stehen 800 Unternehmen zur Verfügung.
Der positive Effekt hielt jedoch nur kurz an. Mit der schwächeren Eröffnung an der Wall Street und einem Dow Verlust von zwischenzeitlich 500 Punkten, gab es auch hier keinen größeren Widerstand mehr.
Die Tagestiefs fielen und der Xetra-Schluss stand diesmal erneut als „Bremse“ der Bewegung bereit. Genau hier wurde der Tiefpunkt des heutigen Handelstages markiert, wie die Bewegung der letzten beiden Tage im Chartbild aufzeigt:
Vom Hochpunkt des Montags bis zum heutigen Schluss verlor der Index damit rund 300 Punkte oder mehr als 2 Prozent. Damit steht er technisch nun erneut an der Schwelle, die wir am Donnerstagabend markiert hatten:
Wie sah das Bild bei den einzelnen Aktien im Index aus?
Aktien-Bewegungen mehrheitlich negativ
Bereits gestern sahen wir einen sehr starken Bankenbereich, nachdem EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur potenziellen Zinsanhebung im Juli erste Worte fand. Diese sollten heute Abend bei ihrer neuen Rede noch einmal konkretisiert werden. Daher stand auch heute wieder die Deutsche Bank ganz oben in der Gunst der Anleger, umringt von der Deutschen Börse und der Deutschen Telekom.
Die umsatzstärksten Werte waren heute SAP, Bayer und Linde, wie die Übersicht der Börse Frankfurt aufzeigt:
Ebenfalls gut zu sehen sind die stärkeren Verluste im Ranking, die erneut bei Delivery Hero, HelloFresh und Zalando auf der Tagesordnung standen. Einmal mehr werden diese drei Werte an schwachen Werten aus den Depots herausgelöst.
Mit einer erneut schwachen Nasdaq kamen auch die Technologiewerte im DAX unter Druck. Infineon und SAP zählten zu den Verlierern, aber auch die Immobilienwerte wie eine Vonovia. Hier kam der Druck von TAG Immobilien aus der „zweiten Reihe“. Dort fiel das Konzernergebnis wegen Transaktionskosten im Zusammenhang mit dem Kauf des polnischen Wohnimmobilienentwicklers Robyg um gut sechs Prozent auf 32,3 Millionen Euro zurück.
Die Zusammensetzung der Gewinner und Verlierer im DAX40 zeigt die Heatmap vom Abend des Handelsplatzes LS-Exchange auf. Sie war mit 37 Verlierern heute deutlich negativ:
Weitere Quartalszahlen aus den USA gibt es heute in der Nachbörse. Dabei ist vor allem Intuit und Nordstrom spannend. Weitere Unternehmen die heute und morgen vor dem Wall Street Start Quartalszahlen melden, sind in dieser Übersicht zu finden:
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