DAX-Wochenanalyse am 12.12.2021 vor EZB und Fed-Entscheidungen
Die Abgaben im DAX zum Novemberende wurden zu einem großen Teil revidiert und aufgeholt. Der Schreck vom „Black Friday“, als der DAX um 660 Punkte fiel, konnte ebenfalls verarbeitet werden. Hierbei hielt die runde 15.000er-Marke und eine Stabilisierung knapp darüber lockte erneut Käufer in den Markt.
Man sah dies sehr deutlich zum Wochenstart, als am Nachmittag die erste Abwärtstrendlinie brach. Dieses Momentum nutzte der DAX direkt weiter und übersprang am Dienstag die zweite skizzierte Abwärtstrendline aus der Vorwochenanalyse (Rückblick):
Das Long-Szenario bahnte sich seinen Weg und bereits am Mittwoch standen wir im Hoch bei 15.834 Punkten nur 80 Punkte vor dem Gap-close des „Black Friday“ – Szenario aus der Vorwoche:
Mehr Kraft hatte der Index dann allerdings nicht. Den Rest vom Mittwoch und auch am Donnerstag konsolidierten die Kurse wieder. Der Freitag brachte kaum eine Bewegung per Saldo und ließ damit in Summe zwar eine positive Wochenbilanz zurück, aber eben auch keine Euphorie.
An den einzelnen Handelstagen sieht man die abnehmende Volatilität deutlich und kann das Wochenplus erahnen:
Im internationalen Vergleich hat sich der DAX damit im Mittelfeld gehalten. Gewinner waren einmal mehr die US-Märkte, trotz der Unsicherheit über die anstehende US-Notenbanksitzung Fed am Mittwoch:
Das Chartbild hat sich damit deutlicher aufgehellt und den Druck auf der Unterseite erst einmal beendet. Zwischen neuem Druck und neuen Hochs trennt den Markt das Gap vom Dienstag:
Auf diese beiden Szenarien möchte ich somit nun näher eingehen.
Ob wir eine Weihnachtsrallye oder eine besinnliche Zeit an der Börse erleben, dürfte maßgeblich vom nächsten Impuls abhängen. Die US-Notenbanksitzung wird am Mittwochabend beendet und mit neuen Erkenntnissen für Volatilität an den Märkten sorgen.
Übergeordnet bewegen wir uns im DAX weiter in der alten Range, die wir schon im Frühling und Sommer mehrfach als Randbedingungen für die mittelfristigen Kursbewegungen vor Augen hatten:
Technisch wäre auf Basis dieser Range-Betrachtung nun wieder die Unterseite zu favorisieren. Doch dafür gab es bisher kein Signal. Vielmehr hat sich ein Dreieck formiert, welches den DAX ab der Dezembererholung und von der Oberseite her ab dem Allzeithoch immer weiter einengt:
Konkret muss für ein Signal auf der Unterseite zunächst das Gap vom Dienstag geschlossen werden, um einen starken Impuls loszutreten. Im Stundenchart ist dieses Szenario wie folgt dargestellt:
Damit wäre aus meiner Sicht auch die Weihnachtsrallye abgesagt. Schlicht und ergreifend fehlt dann nämlich einfach die Zeit für einen Run zur 16.000 in diesem Jahr.
Auf der Oberseite ist, wie eingangs geschrieben, noch ein kleiner Teil vom „Black Friday“ Gap geöffnet. Dies wäre dann widerum der Startschuss zu dieser oft benannten Jahresendrallye. Auch dafür ist das Dreieck ein guter Trigger, der den Startschuss geben würde:
Das Momentum sollte zur und nach der Fed-Sitzung erfahrungsgemäß anziehen. In welche Richtung dies geschieht, ist vorab nicht prognostizierbar. Eine hohe Inflation ist ebenso gefährlich, wie ein zu schneller Wechsel in der Geldpolitik mit steigenden Zinsen.
Beide Varianten der Auswirkungen im DAX sind hier technisch dargestellt, sodass erste Anhaltspunkte für Dein Trading entsprechend vorhanden sind.
Gern erörtere ich dies in einem täglichen Blick mit meinen Ideen für den Handelstag. Schau dazu im Livestream gegen 8.00 Uhr auf Youtube vorbei oder im größeren Rahmen ebenfalls Live als Trading-Stream auf Twitch ab 8.15 Uhr:
Was steht in der neuen Woche konkret an?
Auch in der nächsten Woche wird es den Livetradingroom wie gewohnt ab 10.00 Uhr geben. Mit Marcus Klebe werde ich durch das Programm führen und auf den DAX sowie spannende Aktien blicken:
Weitere Termine für Deutschland, die EU und die USA sind hier zusammengefasst. Du findest die große Übersicht im Wirtschaftskalender auf Trading-Treff.
Die wesentlichen Termine sind erst ab der Wochenmitte aufgelistet. Demnach startet der Mittwoch um 14.30 Uhr mit den US-Einzelhandelsumsätzen und dessen Controlling. Termin der Woche ist zweifelsohne die Fed-Zinssatzentscheidung dann am Abend mit der anschliessenden Pressekonferenz.
Für den Donnerstag erwarten wir wie in jeder Woche die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und die letzte EZB-Sitzung in diesem Jahr. Wird Christine Lagarde sich einen Tag nach der US-Notenbanksitzung an deren Ausrichtung orientieren oder einen eigenen Kurs prägen?
Vielleicht gibt es auch weitere News vom Treffen des Europäischen Rates, der über mehrere Tage hinweg erfolgt.
Alle Prognosen dieser kurzen Übersicht mit den wichtigsten Wochenterminen sind in dieser Tabelle verankert:
Damit wünsche ich uns zum Start des Handels in der neuen Woche am Deutschen Aktienmarkt viel Erfolg.
Gern sende ich Dir meine Markterwartungen täglich als E-Mail zu.
Dein Andreas Bernstein
Auch als Videoanalyse:
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