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Deutsche Bank: Die Charttechnik wird immer heißer

Die Deutsche Bank konnte im gestrigen Handel mit einem Plus von 8,7 % die Gewinner-Spitze im DAX erobern. Auslöser dieser starken Performance war Vorstandschef Christian Sewing. Dieser hatte sich im Rahmen einer Investorenkonferenz in New York positiv über den bisherigen Verlauf des zweiten Quartals geäußert.

Dabei lag der besondere Fokus auf dem Investmentbanking. Hier soll es im April und Mai weiter aufwärts gegangen sein. Insbesondere beim Handel mit festverzinslichen Wertpapieren soll es Fortschritte gegeben haben. Das elektrisiert natürlich die Börsianer. Denn die Investmentbanking-Sparte hatte schon im ersten Quartal einen überdurchschnittlichen Beitrag zum Gesamtergebnis leisten können. In den ersten drei Monaten lieferte das Investmentbanking rund 622 Millionen Euro an Gewinn ab und damit mehr als alle anderen Sparten.

Deutsche Bank will mehr Negativzinsen verlangen

Wenn Sewing jetzt erneut eine positive Einschätzung gibt, erhöhen sich natürlich die Erwartungen, dass die Deutsche Bank auch im zweiten Quartal gut abschneiden kann. Hinzu kommt, dass das Kreditinstitut auch beim Thema Negativzinsen langsam in die Gänge kommt. So hat Sewing angekündigt, im Laufe des Jahres 25 Milliarden Euro an Einlagen im Firmenkundensegment mit Negativzinsen zu belegen. Das ist natürlich erst mal nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Schließlich verfügt die Bank über insgesamt 259 Milliarden Euro an Einlagen in dieser Sparte.

Dennoch könnte dies eine interessante Zusatz-Perspektive geben. Denn hier winken im besten Fall zusätzliche Zinserträge von 125 Millionen Euro im Jahr plus entsprechender Erträge aus dem Investmentbanking und dem Privatkundengeschäft. Damit könnte unter dem Strich das Zinsergebnis in der Bilanz kräftig aufpoliert werden.

Aktie von Deutsche Bank mit neuem Momentum

Dadurch entsteht nun auch in der Aktie ein völlig neuer Drive. Gestern schaffte der Wert wieder den Sprung über die 200-Tage-Linie und schloss auf Tageshoch. Damit ist gleichzeitig ein erster Widerstand bei rund 7,36 Euro überwunden worden. Die nächsten Widerstände sind hier recht dicht gestaffelt. Der nächste liegt bei knapp 7,69 Euro und dann 7,93 Euro.

Die wichtigste Widerstandszone dürfte allerdings bei rund 8,30 Euro liegen und stammt aus dem ersten Quartal 2019. Gelänge hier der Aktie der Break, wäre der Weg trotz weiterer Widerstandslinien wohl in Richtung 10 Euro frei.

Fazit: Sollte die Deutsche Bank am heutigen Handelstag den Break der 200-Tage-Linie von gestern bestätigen können, würden wir hier zumindest eine spekulative Position empfehlen. Wohl gemerkt der Tatsache, dass trotz der augenscheinlichen Verbesserungen im operativen Geschäft die Großbank immer noch keine echte Wachstumsstrategie anzubieten hat. Aber hier spielt derzeit wohl eher die Markttechnik die entscheidende Rolle.