Deutsche Bank: Diese Einschätzung verdirbt den Quartalsbericht
Deutschland größte Privatbank hat den Markt heute mit einer deutlichen Gewinnsteigerung zum Vorjahr positiv überraschen können. Im zweiten Quartal erwirtschaftete die Deutsche Bank einen Gewinn von 1,05 Milliarden Euro. Das war rund eineinhalbmal so viel wie im Vorjahreszeitraum.
Nachdem man schon im ersten Quartal die Milliarden-Grenze beim Gewinn übertreffen konnte, summiert sich so nun der Gewinn im ersten Halbjahr auf 2,1 Milliarden Euro, ein Plus von 32% zum Vorjahresergebnis. Ebenfalls positiv dabei: alle vier Kern-Geschäftsbereiche konnten positive Beiträge leisten. Das galt in gewisser Weise auch überraschend für das Investmentbanking.
Deutsche Bank profitabel in allen 4 Kernsparten
Hier hatten beispielsweise die amerikanischen Konkurrenten bei ihren Quartalszahlen deutliche Schwächen gezeigt. Die Deutsche Bank konnte trotz nur weniger Beratungen und Börsengängen ihren Vorsteuergewinn um ein Prozent auf 1,1 Milliarden Euro steigern. Noch stärker lief es bei der Unternehmensbank. Hier wurde der Vorsteuergewinn mehr als verdoppelt und selbst die Privatkundenbank konnte nach verlustreichen Zeiten wieder in die schwarzen Zahlen kommen. Einzig die Fonds-Tochter DWS verzeichnete einen Gewinnrückgang, weil Kunden angesichts steigender Zinsen insbesondere bei Geldmarktfonds ihre geparkten Gelder abziehen. Doch das ist im Gesamtergebnis – wie gesehen – noch kein Beinbruch.
Eine kleine Gewinnwarnung?
Was allerdings am Markt überhaupt nicht gut ankam, war letzten Endes eine verdeckte Gewinnwarnung. Denn die Deutsche Bank erklärte, dass es angesichts des deutlich eingetrübten Umfeldes (mit Hinweis natürlich auf die Ukraine) schwieriger werden würde, das bislang geplante Renditeziel von 8% zu erreichen. Da half dann leider auch nicht, dass die Bank nochmals bestätigte, bis 2025 mehr als 10% nach Steuern verdienen zu wollen.
Für die Aktie bedeutet das heute einen kräftigen Rückschlag von fast 3%. Damit steht im Raum, dass man das Jahrestief bei rund 7,60 Euro nochmals testen dürfte. Ein Niveau, das die Aktie zuletzt im Oktober 2020 gesehen hat. Insofern sollten Anleger hier aktuell Zurückhaltung üben.
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