Deutsche Bank goes Google – eine gute Idee?
Die Deutsche Bank hatte vor wenigen Tagen angekündigt, eine strategische Partnerschaft mit Google einzugehen. Dahinter steht die Hoffnung der Deutschbänker, einen gehörigen Effizienzsprung bei der hauseigenen Digitalisierung zu erreichen. Als gutes Beispiel wird auf das britische Bankhaus HSBC verwiesen, das schon vor zwei Jahren Google-Partner wurde.
Die Briten haben dabei auch sensible Kunden-und Marktdaten an die Google-Cloud übergeben und beispielsweise ihre globalen Meldeprozesse für die Liquidität an Google ausgelagert. Mit dem Vorteil, dass das tägliche Reporting, was früher bis zu 14 Stunden Anspruch nahm, nun in gerade 3 Stunden abgewickelt werden kann.
Deutsche Bank will quasi Fintech werden
Allerdings möchte die Deutsche Bank bei der nun geschlossenen Partnerschaft wohl über dieses reine Outsourcing von Rechenleistungen hinausgehen. Wie beide Unternehmen ankündigten, will man in Kooperation neue Finanzdienstleistungen entwickeln und anbieten. Da hat sich dann die Deutsche Bank doch den richtigen Partner ausgesucht. Denn während beispielsweise die Cloud-Dienstleister Amazon und Microsoft eher nur klassische Infrastruktur anbieten, legt Google seinen Schwerpunkt auf Datenanalyse, Anwendungsentwicklungen sowie den Einsatz von künstlicher Intelligenz.
Eigentlich kann man nur sagen: Zeit wird es. Denn zumindest scheint die Deutsche Bank erkannt zu haben, dass die Zukunft des Banking nicht mehr im Filialgeschäft oder in einfachen Onlineangeboten liegt. Die mit Macht in den Finanzmarkt drängenden Fintechs sind dafür ein gutes Beispiel. Die Frage ist nur, ob man hier nicht nur der Steigbügelhalter sein wird, um einem der großen Internetgiganten halt den Einstieg in den Finanzsektor noch zu vereinfachen.
Google selbst hat nun drei gewichtige Referenzkunden im Europäischen Finanzbereich. Denn neben der britischen HSBC und der Deutschen Bank ist auch seit letztem Jahr auch die Deutsche Börse ein Google-Partner.
Aktie bleibt auf Erholungskurs, aber…
Fazit: Man wird wohl abwarten müssen, ob die Wachstumsversprechungen auch gehalten werden können und wer von dieser Partnerschaft am Ende wohl am meisten profitiert. Die Aktie der Deutschen Bank hat sich zumindest in den vergangenen Wochen deutlich wieder von ihrem Corona-Tief lösen können. Zuletzt gab es allerdings- mit dem Gesamtmarkt – einige Abnutzungserscheinungen der Rallye.
Das grundlegen kurzfristige Ziel bleibt natürlich, wieder zweistellig in der Aktie zu werden. Ob das noch vor dem Sommerloch gelingt, wagen wir zu bezweifeln. Wer drin ist, kann es sicherlich momentan bleiben. Große Sprünge erwarten wir aber nicht.
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