Deutsche Bank: Vergiftetes Neujahrs-Geschenk von der EZB
Zum Jahreswechsel hat die Deutsche Bank Post von der Europäischen Zentralbank bekommen. Wie das Geldinstitut mitteilte, muss man im neuen Jahr 2023 seine Geschäfte mit mehr Eigenkapital unterlegen. Dies ist das Ergebnis einer Überprüfung durch die EZB-Bankenaufsicht. Unter dem Strich muss die Deutsche Bank dadurch die Kapitalanforderungen um 20 Basispunkte auf 2,70 % erhöhen.
Diese höheren Anforderungen resultieren insbesondere auf der neu eingeführten separaten Bewertung von Risiken aus dem sogenannten Leveraged-Finance-Geschäft. Dabei geht es in der Hauptsache um Finanzierungen für Private Equity. Eine Erhöhung der Eigenkapital-Unterlegung war allerdings schon im Vorfeld absehbar.
Gibt es Folgen?
Für das operative Geschäft der Deutschen Bank dürfte das jetzt zuerst einmal keine wesentlichen Änderungen bedeuten. Allerdings könnte es im Laufe des Jahres durchaus dazu kommen, dass das Kreditinstitut hier seiner Anforderungen an entsprechende Finanzierungen nachjustiert, spricht verschärft.
Aktie vor Test?
Fazit: Die Aktie der Deutschen Bank hatte nach dem nochmaligen Test das Korrekturtiefs bei rund 7,60 Euro im Oktober einen ersten Erholungstrend wieder aufweisen können. Dieser dürfte erst einmal wohl Bestand haben, auch wenn hier die Möglichkeit besteht, dass vielleicht in den nächsten Handelstagen der Trend im Bereich von 10,40 Euro nochmals getestet wird.
Grundsätzlich bleibt das Umfeld für Banktitel vorteilhaft mit Blick auf die veränderte Zins-Situation. Das große Fragezeichen ist allerdings im Investmentbanking zu finden, wozu auch Private-Equity-Finanzierungen gehören. Denn dort hängen die Aktivitäten weiterhin sehr stark vom generellen Marktumfeld ab.
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