Deutsche Telekom: Warum die T-Aktie gerade jetzt so stark ist
Am Anfang ein Geständnis: Als Börsianer mit jahrzehntelangen Erfahrungen im Markt überkommt uns beim Namen Deutsche Telekom immer noch so ein leichtes unwohles Kribbeln in Erinnerung daran, wie der Hype um die „Volksaktie“ in sich zusammenbrach und viele Aktionäre mit in die Verlusttiefen riss. Doch auch wir lernen dazu und konnten in den letzten Monaten und Jahren direkt verfolgen, wie sich der einstmals eher träge Staatskonzern zu einem höchst dynamischen Wettbewerber im Telekommunikationsmarkt entwickelte und dabei durchaus auch geschickt seine solide Heimatsbasis Deutschland dafür nutzte, um im Ausland in den Angriffsmodus zu gehen.
Bestes Beispiel dafür liefert die US-Tochter T-Mobile US. Einst ganz oben auf der Verkaufsliste des Bonner Konzerns, hat sie sich nun zu der wichtigsten Cash Cow gemausert und greift nun mit der endlich genehmigten Fusion mit der Softbank-Tochter Sprint die beiden US-Marktführer Verizon und AT&T an. Wobei die Abstände inzwischen gar nicht mal mehr so groß sind und T-Mobile US aus dem Stand das Zeug hat, zumindest schon einmal in wichtigen Parametern auf Platz zwei zu kommen.
Deutsche Telekom als Corona-Profiteur?
Aber natürlich sind das langfristige Perspektiven und so stellt sich aktuell auch die Frage, warum gerade die Telekom-Aktie derzeit am Markt so stabil läuft. So konnte sie sich am heutigen Freitag mit einem deutlichen Plus klar gegen den Markt behaupten und das ist bei weitem keine Eintagsfliege, auch wenn die Aktie insgesamt natürlich den Corona-Crash ebenfalls mitmachen musste.
Tatsache ist: Als breit aufgestellter Telekom-Anbieter profitiert die Deutsche Telekom sichtbar von den derzeitigen Arbeitsverhältnissen – Stichwort Home Office. Aber nicht nur der berufliche Datenverkehr treibt die Nutzungsraten und damit natürlich auch die Einnahmen, sondern auch die entsprechenden Freizeitaktivitäten wie die Nutzung von Streamingdiensten. In diesem Zusammenhang liefert die Telekom bislang eigentlich nur positive Meldungen.
Dividende sicher?
So hatte der Konzern schon erklärt, dass man den Netzausbau unverändert weiter vorantreibt, obwohl es durch die Corona-Krise durchaus erschwerte Bedingungen gibt. Auch die Aktionäre hat man inzwischen beruhigen können. Zwar hatte man aufgrund der Situation Mitte März schon mitgeteilt, dass man die Hauptversammlung verschieben würde. Doch gleichzeitig erklärte man, dass man weiterhin mit einer Mindest-Dividende von 0,60 Euro je Aktie rechnet. Auf Basis der aktuellen Kurse würde das immerhin einer attraktiven Dividendenrendite von 4,7 % entsprechen.
Auch insgesamt zeigt sich die Aktie von der Bewertungsseite her weiterhin mit Luft nach oben. Für das laufende Geschäftsjahr liegt das geschätzte KGV bei gut 13, für das nächste Jahr bei knapp 12. Die anderen Kennzahlen lassen ebenfalls Luft nach oben. So beispielsweise auch das Verhältnis Marktkapitalisierung zu Umsatz, das derzeit mit dem 0,7fachen in den preiswerten Bereich einzuordnen ist.
Fazit: Unter diesen Prämissen dürfte die begonnene Erholungsphase in der Aktie weiterhin ausbaufähig sein. Von der Charttechnik her ist dabei einerseits auf das Niveau um 13 Euro zu achten, wo es noch aus den Jahren 2014 und 2018 Widerstandspunkte gibt. Grundsätzlich würden wir allerdings eher den Bereich von 14,50 Euro als spannend ansehen und bis dahin hat die Aktie immerhin noch knapp 15 % Luft.
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