Disney: Das ist kein Märchen aus 1001 Nacht!

Wenn Sie Medienmanager fragen, wie viele der großen Streaming-Dienste „Gewinner“ sein werden, erhalten Sie ähnliche Antworten. Der frühere CEO von Warner Media und aktuelle CEO von AT & T, John Stankey, sagt „vier oder fünf“. Jeffrey Hirsch, CEO von Starz, sagt „vier vor sechs“. Jason Wong, Director of Product Management bei Hulu, sagt „drei bis fünf“. Mit 193 Millionen zahlenden Abonnenten wird Netflix sicher einer von ihnen sein. Und wir denken, Disney+ wird die Nr. 2 werden.

Bob Chapek, CEO von Disney, teilte nämlich gestern mit, dass Disney+ mittlerweile mehr als 60 Millionen Abonnenten hat. Disney startete Disney+ im November 2019 – vor weniger als einem Jahr! Zu dieser Zeit schätzte Disney, dass es erst 2024 60 bis 90 Millionen Abonnenten haben würde.

Disney im Turbo-Gang

Dieses Ziel wurde also vier Jahre (!) früher erreicht. Der Schlüssel zu diesem Zeitraum liegt auch darin, dass Disney vorausgesagt hatte, dass der Service erst 2024 rentabel wird. Mehr Abonnenten bedeuten eben auch, dass der Dienst früher rentabel sein wird.

Mit mehr als 60 Millionen Abonnenten für Disney+ hat Micky Mouse damit eine „Fluchtgeschwindigkeit“ erreicht. Das bedeutet, dass Disney in eine neue Phase eingetreten ist – in der es sowohl um die Bindung von bestehenden Abonnenten als auch um das Hinzufügen neuer Abonnenten geht. Netflix befindet sich seit Jahren in dieser Phase. Es ist kaum vorstellbar, dass Disney+ nicht auch Teil Ihres kompletten Streaming-Frühstücks in der Welt der neuen Medien werden wird, sofern Sie Kinder im Haus haben.

Gute Basis

Verstehen Sie uns nicht falsch – beide Dienste befinden sich immer noch im globalen Wachstumsmodus. Disney+ ist noch nicht einmal in allen europäischen Ländern vertreten. Aber Disney kann sich darauf konzentrieren, den Service mit neuen Inhalten auszubauen, welche über seine zuverlässigen und vor allem familienfreundlichen Bibliotheksfilme und -shows hinausgehen.

Dieser Fokus ist ein großer Vorteil gegenüber HBO Max von AT&T, Peacock von Comcast und ViacomCBS, wo Marketing, Bekanntheit, Markenbildung und Bündelung von Partnerschaften, um die Abonnentenzahlen zu erhöhen, dazu beitragen, die Wall Street zu beruhigen.

Der Disney+ Vorteil

Ein paar Dinge, die hervorgehoben werden sollten: Erstens ist es nicht so einfach, Abonnenten zu finden. HBO Max hat in den ersten zwei Monaten rund 4 Millionen neue Abonnenten gewinnen können, verglichen mit Disney+, welches in den ersten 24 Stunden (!) etwa 10 Millionen Abonnenten gewonnen hatte. Und der LightShed-Analyst Rich Greenfield stellte jüngst fest, dass Netflix acht Jahre benötigte, um nur 13 Millionen Abonnenten zu gewinnen. Was für ein Speed!

Zweitens befinden wir uns in einer Pandemie. Wie erwartet haben wir einen Anstieg der Abonnements bei Personen festgestellt, die zu Hause festsitzen. Netflix hat z.B. in den ersten beiden Quartalen dieses Krisen-Jahres 26 Millionen neue zahlende Abonnenten hinzugefügt, verglichen mit 28 Millionen Abonnenten im gesamten letzten Jahr. Auch hier punkten alle Streamer und Disney am schnellsten, weil sie die besten und beliebtesten Filmarchive haben.

Alleinstellungsmerkmale

Drittens hatte Disney+ im Juli mit der exklusiven Veröffentlichung des Hit-Musicals „Hamilton“ ein Einzelstück am Markt. Dies könnte im Juli mehrere Millionen neue Abonnenten für den Dienst gewonnen haben. Ob diese Abonnenten dann tatsächlich beim Dienst bleiben oder nicht, ist eine offene Frage. Es ist aber auch erwähnenswert, dass einige dieser Disney+-Abonnenten tatsächlich India Hotstar-Kunden sind, die in Disney+ aufgenommen wurden.

Und viertens scheint es klar zu sein, dass Streaming-Unternehmen auf der ganzen Linie mit Abonnentenschätzungen viel zu konservativ waren. Selbst im November war nicht klar, wie schnell die Medienwelt das Streaming von Videos annehmen würde. Folglich haben alle Anbieter umgesattelt: Seit dem Start von Disney+ hat NBC Universal die Entscheidung getroffen, Peacock allen Benutzern kostenlos anzubieten, ViacomCBS hat beschlossen, seinen Streaming-Service zu erweitern, anstatt sich nur auf die Lizenzierung von Inhalten an Konkurrenten zu konzentrieren, und HBO Max hat beschlossen, seinen Service mit identischem Preis für das „reguläre“ HBO zu fahren.

NBCUniversal hat damit zum Beispiel bereits 10 Millionen Anmeldungen für Peacock gewonnen, obwohl es erst vor wenigen Wochen landesweit gestartet wurde. NBCUniversal prognostiziert nun, dass sich bis 2024 30 bis 35 Millionen Menschen anmelden würden und da Peacock kostenlos ist, sollte der Dienst dieses Ziel vor 2024 leicht erreichen können.

Disney in den Top 2?

Fazit: Disney+ war von Anfang an auf Erfolg ausgerichtet. Der Preis für einen Service von 6,99 Dollar pro Monat für einen riesigen Katalog von Erfolgsfilmen von Disney Studios, Pixar, Star Wars, Marvel und Hit-Shows wie „The Simpsons“ war ein klarer Gewinn. Offensichtlich haben die Verbraucher zugestimmt. Wenn es also wie eingangs erwähnt nur vier bis sechs Streaming-Dienste gibt, die als breites Angebot funktionieren können, ist Netflix einer davon. Disney+ ist die Nr. zwei und Amazon Prime Video ist wahrscheinlich die Nr. drei, angesichts des Versands und anderer Vorteile von Prime.

Das heißt, es gibt zwei oder drei weitere Slots für Hulu, Apple TV+, Peacock, HBO Max und ViacomCBS. Was für ein Markt! Die Maus ist also auf einer Reise unterwegs, welche noch viele Überraschungen bieten wird. Unser Rat: Einsteigen!

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