Donnerschlag bei Alibaba: Kein Stein bleibt auf dem anderen

Vor Börsenöffnung an der Wall Street sorgte der chinesische Internet-Gigant Alibaba für eine handfeste Überraschung. Nur einen Tag, nachdem gemeldet wurde, dass Alibaba-Gründer Jack Ma nach inzwischen einem ganzen Jahr wieder nach China gereist ist, kündigt das Unternehmen an, sich in insgesamt sechs selbstständige Firmen aufspalten zu wollen.

Jede dieser sechs neuen Firmen soll dabei in der Lage sein, sich mit Kapital von außen zu versorgen und in der Perspektive auch selbstständig an die Börse zu gehen. Um die Unabhängigkeit noch zu unterstreichen, soll jede dieser neuen Firmen einen eigenen Vorstandschef und einen eigenen Board of Directors bekommen.

Schlussstrich unter Horror-Jahre?

Alibaba erklärte hierbei in einem Statement, dass man damit Shareholder Value freimachen will. Nötig wäre es sicherlich. Denn seit der Spitze im Oktober 2020 hatte Alibaba rund 600 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung einbüßen müssen. Inzwischen zur unrühmlichen Börsengeschichte des chinesischen Marktes gehören dabei insbesondere die Attacken der chinesischen Behörden auf Alibaba und deren Finanztochter Ant Group, die ursprünglich einen Mega-Börsengang in Planung hatte, was im November 2020 verboten wurde. Ein Jahr später musste Alibaba im Rahmen einer Kartellklage die Rekordsumme von 2,6 Milliarden Dollar an Strafe zahlen.

Nachdem es in den letzten Monaten so eine Art Tauwetter von Seiten der Regierung in Richtung chinesische Techfirmen gegeben hatte, könnte die aktuelle Ankündigung von Alibaba so etwas wie den Schlusspunkt und den Beginn einer neuen Normalisierung im Verhältnis zwischen Behörden und Unternehmen einläuten. Denn damit schafft sich Alibaba faktisch als dominanter Marktführer selbst ab und übergibt den Staffelstab an wesentlich fokussierte und kleinere Einheiten, die sicherlich den Kartellfragen besser aus dem Weg gehen können, trotzdem aber in ihren jeweiligen Ausrichtungen für Anleger sehr interessant sein könnte.

Wer was machen soll

Konkret sind folgende sechs neue Unternehmen bzw. Gruppen geplant:

Die Cloud Intelligence Group übernimmt das Geschäft mit der Alibaba Cloud und allen Aktivitäten im Bereich künstliche Intelligenz. Dies dürfte auch perspektivisch mit die wichtigste neue Unternehmung sein, was sich auch darin widerspiegelt, dass der bisherige Alibaba-Vorstandschef Daniel Zhang diese neue Firma auch leiten soll.

Taobao Tmall Commerce Group übernimmt das Geschäft mit den Online-Shopping-Plattformen, unter anderem Taobao und Tmall. Bei Local Services Group werden insbesondere Kartendienste und der Essenslieferant Ele.me angesiedelt. Cainiao Smart Logistics wird sich zukünftig mit den Logistik-Diensten für die Alibaba-Unternehmen beschäftigen, während die Global Digital Commerce Group das internationale E-Commerce-Geschäft inklusive AliExpress und Lazada übernimmt. Die sechste Gruppe im Bunde ist dann Digital Media and Entertainment. Hier werden dann zukünftig die Streaming-Aktivitäten und das Filmgeschäft zu finden sein.

Aktie von Alibaba springt hoch

Was den Zeitrahmen angeht, steht natürlich bislang noch keine weiteren Informationen fest. Aber diese werden wohl nicht lange auf sich warten lassen. Von der Börse gibt es dazu viel Applaus. Zum Handelsstart konnte die Aktie in New York rund 10% zulegen. Könnte die Aktie dies halten, hätte sie endlich auch wieder die 200-Tage-Linie überwinden können. Womöglich der Startschuss für einen ausgeprägten technischen Rebound. Da sollte man wohl den Fuß in der Tür haben.

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