Enel: Sonderfaktoren belasten – Wird die Aktie dennoch wieder interessant?

Der italienische Energiekonzern Enel hat seine Geschäftszahlen für die ersten neun Monate bekannt gegeben. Trotz eines enormen Umsatzwachstums fiel der Nettogewinn um fast ein Drittel. Die Aktie konnte sich zuletzt wieder um ca. 9 % erholen und notiert aktuell bei 4,78 Euro. Besteht hier Hoffnung auf eine weitere Fortsetzung des Erholungstrends?

Unterschiedliche Geschäftsentwicklung beim Umsatz und Ertrag

Enel ist in der gesamten Energiekette vertreten. Von der Stromerzeugung, über den Transport und die Versorgung ist das Unternehmen sehr breit aufgestellt. Auch international ist Enel breit aufgestellt. Auf fünf Kontinenten mit 30 Ländern ist das Unternehmen direkt oder über Gemeinschaftsunternehmen präsent. Mit Enel Green Power soll die nachhaltige Energieerzeugung forciert werden.

Der Umsatz hat sich in den neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 84 % auf 108,1 Mrd. Euro verbessert. Hierfür verantwortlich sind die gestiegenen Energiepreise. Während das operative EBITDA mit 12,7 Mrd. Euro nahezu unverändert ist, ist der Nettogewinn um – 30 % auf 1,76 Mrd. Euro gesunken. Der Grund hierfür sind außerordentliche Abschreibungen auf die Aktivitäten in Brasilien und Russland.

Die Prognose bezüglich des Nettogewinns für das laufende Jahr hat das Unternehmen gesenkt. Dieser soll nun zwischen 5 und 5,3 Mrd. Euro liegen, zuvor wurden 5,6 bis 5,8 Mrd. Euro erwartet. Mit einer Kreditlinie von 16 Mrd. Euro hat man sich den finanziellen Raum für höhere Margin Calls (Sicherheitskaution für zukünftige Einkäufe) für Kaufkontrakte von Gas und Strom verschafft.

Sind die jetzigen Kurse schon Kaufkurse?

Obwohl der Kurs sich in einem Abwärtstrend befindet, scheinen die derzeitigen Rebound-Ansätze zunehmend tragfähig zu sein. Die Analysten haben ihre Prognosen angepasst, sind auf mittlere Sicht jedoch noch optimistisch. Positiv ist, dass durch die getätigten Abschreibungen zukünftige Einbrüche beim Nettoergebnis eher unwahrscheinlich sind.

Für eine belastbare Trendwende muss die Aktie allerdings noch ihre 200-Tage-Linie wie auch den Abwärtstrend nach oben hin durchbrechen. Insofern sollten Anleger hier noch abwarten, ob das geschafft wird.

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