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Fresenius und Fresenius Medical Care: Jetzt kommt es knüppeldick!

Der Gesundheitskonzern Fresenius nebst seiner Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) erleben derzeit ein regelrechtes Desaster. Anlass liefert die jüngste Einschätzung zum neuen Geschäftsjahr, die aufgrund weiterer Auswirkungen der Corona-Pandemie recht grau ausfällt.

Dabei hatte der Gesundheitskonzern trotz der negativen Einflüsse aus der Krise das letzte Geschäftsjahr im Rahmen seiner Erwartungen abschließen können. Nach vorläufigen Zahlen konnte man ein Umsatzwachstum zwischen 3-6 % erreichen. Beim Netto-Ertrag könnte es zu einem Rückgang bis zu 4 % gekommen sein, was allerdings auch noch in der zuvor kommunizierten Prognosespanne liegen würde.

Schwacher bis dramatischer Ausblick

Doch das war letztlich auch nicht das Problem der beiden Aktien, die derzeit wieder kräftig unter Druck stehen. Vielmehr ist es der Ausblick, der, um es freundlich zu formulieren, äußerst verhalten ausfiel. So hat Fresenius als Holdinggesellschaft erklärt, dass man ein gesundes Umsatzwachstum anpeilt und mindestens einen stabilen Gewinn. Klingt eigentlich gar nicht mal so schlecht.

Doch wird insbesondere Fresenius in den Abwärtssog der Dialyse-Tochter mit hineingezogen. Denn diese hat prognostiziert, dass im angelaufenen Geschäftsjahr das Konzernergebnis um bis zu einem Viertel einbrechen könnte. Das wurde von Händlern als geradezu schockierend bezeichnet.

Fresenius Medical Care auf Crash-Niveau

Das Ergebnis am Markt ist eindeutig: Die FMC-Aktie bricht am Dienstag regelrecht ein und befindet sich derzeit schon auf dem Niveau, dass man während des Corona-Crashs im März vergangenen Jahres erreicht hatte.

Dies wird jetzt auch für die Fresenius-Aktie gefährlich. Denn es droht der Durchbruch nach unten durch den bisherigen Aufwärtstrend. Sollte die nächste Unterstützung im Bereich von 31/32 Euro nicht halten, stünde auch hier das Risiko im Raum, dass auch diese die Aktie erneut auf ihr Corona-Tief zurückfällt.

Denn eines scheint klar zu sein: Fresenius wurde im vergangenen Jahr davon in Mitleidenschaft gezogen, dass viele Operationen abgesagt wurden und die Krankenhäuser nur noch auf Corona-Betrieb ausgerichtet waren. Eine Entspannung ist aber weiterhin nicht in Sicht. Bei Fresenius Medical Care wurde dagegen eine erhöhte Sterblichkeit bei Dialyse-Patienten im vermuteten Zusammenhang mit Corona festgestellt, was die Geschäfte weiter belasten dürfte.

Fresenius eine Turnaround-Chance?

Fazit: Wenn das Börsensprichwort „Greife nie in ein fallendes Messer“ Gültigkeit hat, dann derzeit bei diesen beiden Werten. Hier wird es wohl noch einige Zeit brauchen, bis es eine erneute Stabilisierung gibt. Wenn diese allerdings kommt und auch Krankenhäuser und Gesundheitsversorgung wieder in den Normalzustand gehen können, dann wären beide Aktie natürlich eine der heißesten Turnaround-Spekulationen. Doch das ist noch nicht in Sicht.

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