Globale Finanzmärkte im Spannungsfeld: Britische Inflation sinkt, Trump-Tarife beunruhigen Märkte

Während Großbritanniens Inflation auf 2,8 Prozent zurückgeht, wächst die Unruhe an den Weltmärkten durch Trumps angekündigte Handelsbeschränkungen ab April.

Die Kernpunkte:
  • Notenbanken zwischen Zinspolitik und Wachstumszielen
  • Briten erwarten Preisanstieg im dritten Quartal
  • Exportländer Asiens unter besonderem Druck
  • Währungsschwankungen belasten Schwellenmärkte

Die internationalen Finanzmärkte befinden sich Ende März 2025 in einer Phase erhöhter Unsicherheit. Während neue britische Inflationsdaten eine leichte Entspannung andeuten, sorgen die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle für Nervosität bei Anlegern weltweit. Die britische Inflationsrate sank im Februar auf 2,8 Prozent, nach 3,0 Prozent im Januar, wie das britische Statistikamt ONS mitteilte. Trotz dieser positiven Entwicklung erwarten Ökonomen jedoch einen erneuten Anstieg der Teuerung im weiteren Jahresverlauf.

Britische Wirtschaft zwischen Hoffnung und Vorsicht

Der Rückgang der britischen Inflation auf 2,8 Prozent liegt zwar unter den Erwartungen der Analysten, die mit 2,9 Prozent gerechnet hatten, bleibt aber weiterhin über dem mittelfristigen Ziel der Bank of England von 2,0 Prozent. Die Zentralbank rechnet damit, dass die Inflation im dritten Quartal 2025 sogar auf 3,75 Prozent ansteigen könnte – hauptsächlich getrieben durch höhere Energiekosten und regulierte Tarife für Haushalte.

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Besonders aufmerksam beobachten Währungsexperten die Dienstleistungsinflation, die mit 5,0 Prozent unverändert blieb und damit leicht über den Prognosen lag. Die Bank of England hatte hier einen Anstieg auf 5,1 Prozent erwartet. Parallel dazu verzeichnet der britische Immobilienmarkt eine positive Entwicklung: Die Hauspreise stiegen im Januar um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr – der stärkste Anstieg seit zwei Jahren. Der durchschnittliche Hauspreis lag bei 269.000 Pfund (etwa 347.000 Dollar).

Die gemischten Signale aus der britischen Wirtschaft erschweren die Prognose für die zukünftige Zinspolitik der Bank of England. Experten sehen jedoch weiterhin Spielraum für Zinssenkungen im Laufe des Jahres, falls der erwartete Inflationsanstieg moderater ausfällt als befürchtet.

Trump-Zölle beunruhigen Märkte weltweit

Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, ab dem 2. April neue Zölle einzuführen, sorgt für erhebliche Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten. In einem Interview mit dem US-Sender Newsmax erklärte Trump, dass er nur wenige Ausnahmen von seinen geplanten Zöllen gewähren wolle, was die jüngsten Hoffnungen auf moderate Maßnahmen dämpfte.

„Ich will nicht zu viele Ausnahmen machen“, sagte Trump und fügte hinzu: „Ich werde wahrscheinlich nachsichtiger sein als reziprok, denn wenn ich reziprok wäre, wäre das sehr hart für die Menschen.“ Berichten zufolge könnten die Maßnahmen gezielter ausfallen als ursprünglich angenommen und sich auf etwa 15 Länder konzentrieren, mit denen die USA ein Handelsungleichgewicht haben. Besonders die Automobil-, Pharma- und Halbleiterbranche könnten von den Zöllen betroffen sein.

Die Ankündigung belastet vor allem exportorientierte Volkswirtschaften in Asien. Der singapurische Wirtschaftsexperte Chua Hak Bin warnte: „Singapurs Erholungsmomentum in der Fertigung hat deutlich nachgelassen, da Verbraucher und Unternehmen angesichts der Ungewissheit über Präsident Trumps geplante neue Zölle vorsichtiger geworden sind.“ Die Industrieproduktion Singapurs sank im Februar überraschend um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während Analysten ein Wachstum von 7 Prozent erwartet hatten.

Zentralbanken navigieren durch Unsicherheit

In diesem komplexen Umfeld müssen Zentralbanken weltweit einen Balanceakt vollführen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit Juni letzten Jahres sechsmal die Zinsen gesenkt, zuletzt auf 2,5 Prozent für den Einlagensatz. Fabio Panetta, Mitglied des EZB-Rats und Gouverneur der italienischen Zentralbank, plädierte in einem Brief an die Financial Times für einen pragmatischen und datengestützten Ansatz bei der Zinspolitik.

„Insgesamt deuten makroökonomische Indikatoren und Prognosen darauf hin, dass es noch Arbeit gibt“, erklärte Panetta und warnte vor einer Fixierung auf theoretische Konzepte wie den neutralen Zinssatz. Stattdessen sollte die EZB ihren Fokus auf die Inflationsentwicklung richten und prüfen, ob ihre geldpolitische Ausrichtung angemessen ist, um das 2-Prozent-Ziel zu erreichen.

In Japan signalisierte das neue Direktoriumsmitglied der Bank of Japan, Junko Koeda, dass die Realzinsen in Japan derzeit „extrem niedrig“ seien. Sie betonte jedoch auch, dass Japan Fortschritte dabei mache, ein wirtschaftliches Umfeld zu erreichen, in dem Preiserhöhungen mit Lohnsteigerungen einhergehen. „Betrachtet man verschiedene Indikatoren, können wir sagen, dass Japans zugrunde liegende Inflation auf dem Weg zum 2-Prozent-Ziel der Zentralbank ist“, sagte Koeda, die am Mittwoch ihre Position im Direktorium antrat.

Auch in China stehen die geldpolitischen Weichen auf Stimulierung. „Es gibt noch sehr großen Spielraum bei den makroökonomischen Maßnahmen“, erklärte Huang Yiping, Berater der chinesischen Zentralbank und Professor an der Peking-Universität, am Rande des jährlichen Boao-Forums. China habe bereits frische fiskalpolitische Maßnahmen angekündigt, darunter eine Erhöhung des jährlichen Haushaltsdefizits, um das ehrgeizige Wirtschaftswachstumsziel von etwa 5 Prozent zu erreichen.

Währungsturbulenzen in Schwellenländern

Während entwickelte Märkte mit moderaten Schwankungen zu kämpfen haben, sehen sich einige Schwellenländer mit stärkeren Währungsturbulenzen konfrontiert. Die indonesische Rupiah fiel kürzlich auf den tiefsten Stand seit der asiatischen Finanzkrise 1998. Die Zentralbank Bank Indonesia erklärte, sie sei bereit einzugreifen, um die Währung zu stabilisieren, die am Mittwoch bei 16.585 pro Dollar gehandelt wurde.

„Grundsätzlich bleiben wir solide“, betonte Solikin M. Juhro, Leiter der makroprudenziellen Politik bei der Bank Indonesia, und verwies auf ein Wirtschaftswachstum von etwa 5 Prozent, niedrige Inflation und überschaubare Auslandskredite. „Indonesien ist jetzt ‚völlig anders‘ und widerstandsfähiger als 1998 während der asiatischen Finanzkrise“, fügte er hinzu.

Ausblick: Globale Märkte im Zeichen geopolitischer Spannungen

Die kommenden Monate dürften von erhöhter Volatilität an den internationalen Finanzmärkten geprägt sein. Die Unsicherheit über Ausmaß und Auswirkungen der Trump-Zölle, fortgesetzte Inflationssorgen und divergierende geldpolitische Pfade der großen Zentralbanken schaffen ein komplexes Umfeld für Anleger.

Ein positives Signal kam durch die jüngst erreichte Vereinbarung zwischen den USA, Russland und der Ukraine, Angriffe auf Energieinfrastruktur und auf See einzustellen. Washington hat auch zugesagt, sich für die Aufhebung einiger Sanktionen gegen Moskau einzusetzen. Diese Entwicklung könnte zu einer verstärkten Rohölversorgung auf den Weltmärkten führen und dämpfend auf die Energiepreise wirken – ein wichtiger Faktor für die zukünftige Inflationsentwicklung.

Für die globalen Märkte bleibt es ein Drahtseilakt zwischen Wachstumshoffnungen und Inflationssorgen, wobei geopolitische Faktoren zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die nächsten Wochen, insbesondere der 2. April mit der angekündigten Zollbekanntgabe durch Trump, werden entscheidende Weichenstellungen für die weitere Entwicklung der internationalen Finanzmärkte mit sich bringen.

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