Globaler Handelskrieg: USA setzen Weltwirtschaft unter Druck
Die Handelspolitik der USA führt zu ungewöhnlichen Allianzen und erhöht das Risiko einer weltweiten Wirtschaftskrise. Droht eine neue Ära des Protektionismus?

- EU und USA ohne Lösung im Handelsstreit
- Großbritannien balanciert zwischen USA und EU
- Weltbank warnt vor Schuldenkrise in Schwellenländern
- Fed gerät unter politischen Druck
Die internationale Handelspolitik der USA unter Präsident Donald Trump dominiert die weltwirtschaftliche Agenda und zwingt Nationen zu ungewöhnlichen Allianzen. Während in Washington die Frühlingstagungen von IWF und Weltbank zu Ende gehen, zeichnet sich eine tiefe Spaltung der globalen Handelsbeziehungen ab – mit weitreichenden Folgen für Wachstum und Stabilität.
Transatlantische Spannungen nehmen zu
Die EU und die USA scheinen weit davon entfernt, ihren schwelenden Handelskonflikt beizulegen. EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis machte deutlich, dass Brüssel und Washington noch "viel Arbeit" vor sich haben, um einen Kompromiss zu finden. Die USA hatten im März und April Strafzölle auf EU-Waren verhängt, darunter 25% auf Autos, Stahl und Aluminium.
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Besonders brisant: Die EU sieht sich gezwungen, gegen eine mögliche Flut chinesischer Waren vorzugehen, die aufgrund der US-Sanktionen gegen China nun nach Europa umgeleitet werden könnten. "Wir werden bestimmte Gegenmaßnahmen ergreifen müssen, um unseren Markt zu schützen", warnte Dombrovskis. Dies könnte eine gefährliche Kettenreaktion auslösen.
Großbritannien sucht Balanceakt
In diesem angespannten Umfeld versucht die britische Finanzministerin Rachel Reeves einen diplomatischen Spagat. Einerseits drängt sie auf ein Handelsabkommen mit den USA, andererseits betont sie die Bedeutung der Beziehungen zur EU. "Unser Handelsverhältnis mit Europa ist möglicherweise noch wichtiger", erklärte Reeves gegenüber der BBC.
Bei Treffen mit US-Finanzminister Scott Bessent und dem deutschen Finanzminister Joerg Kukies in Washington zeigte sich Reeves bemüht, britische Interessen zu wahren. Sie schloss Zugeständnisse bei Lebensmittelstandards aus, die ein Abkommen mit der EU gefährden könnten. Gleichzeitig sucht London nach Wegen, die Auswirkungen der US-Zölle auf britische Auto- und Metall-Exporteure abzufedern.
Asien im Fokus der US-Handelspolitik
Die USA intensivieren ihren Druck auf asiatische Handelspartner. Finanzminister Bessent forderte die Asiatische Entwicklungsbank auf, die Kreditvergabe an China zu beenden. Gleichzeitig zeigte er sich ermutigt über Fortschritte in Handelsgesprächen mit Japan und Südkorea.
Besonders bemerkenswert: Die Verhandlungen mit Südkorea zielen laut US-Finanzministerium auf ein "erweitertes Gleichgewicht" ab, das den Handel zwischen den Verbündeten fördern soll. Dies deutet auf eine mögliche Abkehr von Trumps bisheriger Konfrontationsrhetorik hin.
Weltbank warnt vor Schuldenkrise
Die Eskalation des Handelskonflikts trifft auf eine ohnehin fragile globale Wirtschaftslage. Indermit Gill, Chefökonom der Weltbank, warnt vor einer drohenden Schuldenkrise in Schwellenländern. "Die Hälfte von etwa 150 Entwicklungsländern und Schwellenmärkten kann ihre Schulden entweder nicht bedienen oder ist gefährdet", so Gill.
Die Zinslasten erreichen in vielen Ländern Niveaus, die zuletzt in den 1990er Jahren verzeichnet wurden. Gill rät Entwicklungsländern dringend, Handelsabkommen mit den USA auszuhandeln, um hohe Zölle zu vermeiden. Seiner Einschätzung nach könnten eigene Zollsenkungen das Wachstum spürbar ankurbeln.
Fed unter Beschuss
Auch die US-Notenbank gerät zunehmend unter politischen Druck. Der ehemalige Fed-Gouverneur Kevin Warsh, der als möglicher Nachfolger von Fed-Chef Jerome Powell gehandelt wird, kritisierte die Geldpolitik der Zentralbank scharf. Er warf der Fed vor, ihre Kompetenzen zu überschreiten und ihre Unabhängigkeit zu gefährden.
Die Äußerungen kommen zu einer Zeit, in der Trump seine Angriffe auf Powell verstärkt hat. Die Unsicherheit über die Zukunft der US-Geldpolitik belastet bereits die Finanzmärkte und könnte die ohnehin angespannte globale Wirtschaftslage weiter destabilisieren.
Ausblick: Dominoeffekt droht
Die jüngsten Entwicklungen deuten auf eine zunehmende Fragmentierung der Weltwirtschaft hin. Während die USA ihren unilateralen Kurs fortsetzen, suchen andere Nationen nach Alternativen – oft mit ungewöhnlichen Partnerschaften. Die Gefahr eines Dominoeffekts, bei dem Handelsschranken und Schutzmaßnahmen sich gegenseitig hochschaukeln, ist real.
Besonders besorgniserregend: Die aktuellen Spannungen kommen zu einer Zeit, in der viele Volkswirtschaften bereits mit hohen Schulden, inflationären Druck und strukturellen Wachstumsschwächen kämpfen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die wichtigsten Akteure zu einer Deeskalation bereit sind – oder ob die Welt in eine neue Ära des Protektionismus eintritt.
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