Gold: Wann kommt der Angriff auf die 1.800 Dollar?
Seit Montag herrscht wieder Optimismus an den Aktienmärkten. Weltweit wird wieder zugekauft, der DAX konnte bis knapp 11.500 Punkten zulegen. Und die Vorzeichen für die US-Börsen sind allesamt sattgrün. Die Ursache hierfür sind die weltweiten Lockerungen, die sukzessive durchgeführt werden. Zuletzt hatte Japan ein Ende der Beschränkungen beschlossen. Dem Preis für die Feinunze Gold konnte das aber nichts anhaben. Seit dem Tief Mitte März, das ein rein technischer Ausverkauf war, lässt sich die Unzen-Notiz kaum noch vom Geschehen an den allgemeinen Aktienmärkten beeinflussen.
Kein Druck von Spekulanten-Seite
Und so handelt Gold immer noch deutlich über der Marke von 1.700 US-Dollar je Unze. Die Goldanalysten sprechen in diesen Tagen viel von einer gesunden Konsolidierung, nachdem vor wenigen Tagen die 1.750-Dollar-Marke kurzzeitig übersprungen wurde. Und tatsächlich: An den Future-Märkten deutet nichts auf einen Verkaufsdruck hin, im Gegenteil. So sind die spekulativen Netto-Long-Positionen in New York zwar seit Langem mal wieder leicht gestiegen. Allerdings liegen sie mit kumuliert 127.000 Kontrakten nur knapp über dem 11-Monatstief. Dementsprechend fehlt derzeit das Ausverkaufspotenzial durch die Spekulanten am Future-Markt. Ähnlich ist die Lage auch bei Silber, wo die Netto-Long-Positionen gerade einmal ein Drittel des Februarwerts ausmachen.
Interesse an Gold-ETF hält an
Dagegen hält das Interesse von Privatanlegern und Vermögensverwaltern an Gold-ETF weiter an. Allein in diesem Monat sind mehr als 120 Tonnen Gold in die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs geflossen. Zum Vergleich: Das ist mehr Gold, als China und Indien, die beiden größten Verbraucher, normalerweise zusammen importieren.
Paradigmenwechsel für Gold in Fernost?
Doch was ist schon normal in diesen Corona-Zeiten? Ein Paradigmenwechsel könnte sich auf jeden Fall in Fernost ankündigen. Denn China ist nicht nur der größte Konsument, sondern seit mehr als einem Jahrzehnt auch der größte Produzent von Gold. Schon vor mehrere Wochen hat das Edelmetall in Yuan ein neues Allzeithoch markiert. Dies aber drückt offenbar auf die Nachfrage bei den Verbrauchern, denn China hat im April erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen 2007 mehr Gold nach Hongkong exportiert (14,5 Tonnen) als umgekehrt (4,2 Tonnen). Die Metropole am Perlflussdelta ist üblicherweise der wichtigste Importort für Gold nach Festland-China. Ob dieser Trend Corona und den hohen lokalen Preisen geschuldet ist, oder tatsächlich ein Paradigmenwechsel stattfindet, wird man in den kommenden Monaten sehen.
Verschnaufpause oder direkter Angriff auf die 1.800-Dollar-Marke?
Die Aussichten für das Edelmetall bleiben jedenfalls gut. Zum einen rechnen die Charttechniker noch einmal mit einem Testen der Unterstützungen rund um die 1.700er Marke. Zum anderen aber werden danach ein steiler Anstieg und der erste Angriff auf die 1.800 Dollar-Marke erwartet. Doch diese lehrbuchhaften Bewegungen gab es zuletzt immer seltener. Angesichts der robusten Nachfrage von Investoren und den heiß laufenden Notenbankpressen weltweit könnte es direkt einen Anlauf auf den nächsten Hunderter geben. Das würde uns jedenfalls nicht überraschen, zumal weder das Virus noch die globale Rezession in den nächsten Wochen einfach so verschwinden werden.
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