Grammer: Was ist das Besondere an dieser Aktie?
Die Grammer-Aktie gewinnt so langsam wieder an Fahrt. Die guten Quartalszahlen konnten keinen weiteren Schub leisten, allerdings ist der Kurs seit Jahresanfang um rund 55 % gestiegen. Aktuell notiert sie bei 15,90 Euro. Was bedeutet der Fortschritt der Restrukturierung für den weiteren Kursverlauf?
Die starke Nachfrage im vierten Quartal setzte sich auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres fort. Der Quartalsumsatz stieg um 14,4 % auf 589,1 Mio. Euro. Besonders stark mit 31,8 % war der Umsatzanstieg im APAC-Markt, aber auch im Kernmarkt in Europa ist der Anstieg mit 13,4 % gut ausgefallen.
Deutlich verbessert hat sich die Ertragslage; war im Vorjahreszeitraum noch ein operativer Verlust von -2,5 Mio. Euro angefallen, so konnte nun ein operativer EBIT-Gewinn von 13,9 Mio. Euro erzielt werden. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge verbesserte sich auf 2,4 %.
Der gute Start veranlasste das Management, die Jahresprognose zu bestätigen. Danach soll ein Jahresumsatz von 2,2 Mrd. Euro erzielt werden, das operative EBIT soll sich auf 70 Mio. Euro verdoppeln. Beim erwarteten Ertrag muss noch eine deutliche Steigerung erfolgen.
Was sollten Anleger bei der Grammer-Aktie wissen?
Wäre es eine normale Aktie, würden solche Erfolgsmeldungen einen Kurssprung hervorrufen. Dass dies hier ausgeblieben ist, liegt an der Aktionärsstruktur. Mit 86,20 % ist die chinesische Ningbo Jifeng Auto Parts der dominierende Großaktionär. Für die Übernahme des Mehrheitsanteils wurde damals ein Preis von 60 Euro pro Aktie gezahlt. Die restlichen 11 % befinden sich im Streubesitz. Das Besondere ist, dass das Handelsvolumen sehr gering ist, die Altaktionäre scheinen kein Verkaufsinteresse zu haben.
Anleger, die sich dennoch einige Anteile ins Depot nehmen, dürften mit weiteren Kurssteigerungen rechnen. Die momentane Unternehmensbewertung mit 241 Mio. Euro ist im Hinblick auf den angestrebten Gewinn deutlich zu niedrig.
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