Handelskrieg stürzt globale Märkte in Turbulenzen

Trumps Zollpolitik löst globale Turbulenzen aus, Notenbanken reagieren unterschiedlich. Wer gibt im Machtpoker zwischen USA und China nach?

Die Kernpunkte:
  • Japan und Europa kämpfen mit wirtschaftlichen Folgen
  • China plant trotz Zöllen neue Konjunkturmaßnahmen
  • Singapur und Hongkong spüren Dominoeffekte
  • Volatilität an Devisenmärkten erreicht Rekordniveau

Die Weltwirtschaft steht am Scheideweg: Donald Trumps aggressive Zollpolitik entfacht nicht nur einen Handelskrieg mit China, sondern zieht auch Japan, Europa und Schwellenländer in einen Strudel aus Unsicherheit. Während die Notenbanken mit unterschiedlichen Strategien reagieren, zeichnet sich an den Märkten ein beunruhigendes Bild ab.

Notenbanken im Zangengriff

Die Bank of Japan (BOJ) sieht sich in einer Zwickmühle. Trotz steigender Inflation im Inland – Tokios Kerninflationsrate erreichte im April ein Zwei-Jahres-Hoch – dürfte sie die Zinsen am Donnerstag unverändert lassen. Der Grund: Die US-Autozölle von 25% treffen Japans exportlastige Wirtschaft ins Mark. "Vor den Zöllen schien die Sonne für Japan etwas heller", kommentiert Nathan Sheets von Citi Research die Situation. Jetzt rechnen Analysten frühestens im dritten Quartal mit einer minimalen Zinserhöhung.

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Parallel kämpft die Europäische Zentralbank (EZB) mit einem unerwarteten Problem – einem starken Euro. Seit März ist die Gemeinschaftswährung um 10% gestiegen, was europäischen Exporteuren schmerzhaft zusetzt. "Wenn man schwächeres Wachstum und einen stärkeren Euro kombiniert, ist das ein doppelter Schlag für Europa", warnt Emmanuel Cau von Barclays. Unternehmen wie SAP und L’Oréal rechnen bereits mit spürbaren Gewinneinbußen.

Chinas riskantes Pokerspiel

Peking zeigt sich trotz der 145%-Zölle auf seine Exporte erstaunlich gelassen. Vizeministerpräsident He Lifeng, Chinas neuer Handelszar, versichert selbstbewusst: "Wir haben ausreichend Spielraum für weitere Konjunkturmaßnahmen." Die Regierung hält unbeirrt am Wachstumsziel von 5% für 2025 fest und plant neue Stimuli für das zweite Quartal.

Doch der Schein trügt. Hinter den Kulissen bereitet sich das Land auf einen langen Handelskrieg vor. Wie Reuters aus Insiderkreisen erfuhr, hat He Lifeng in den letzten Monaten über 60 Treffen mit ausländischen Investoren abgehalten – ein deutliches Zeichen für Pekings diplomatische Offensive. Gleichzeitig steigen die Preise chinesischer Waren auf Plattformen wie Temu und Shein für US-Kunden bereits deutlich, was die Inflation in Amerika befeuern könnte.

Dominoeffekte weltweit

Die Folgen des Handelskonflikts reichen weit über die großen Volkswirtschaften hinaus:

  • Singapurs Zentralbank warnt vor einem "negativen Einkommens- und Nachfrageschock" durch die US-Zölle
  • Hongkongs Immobilienmarkt rutscht weiter ab – die Preise erreichten im März den tiefsten Stand seit Juli 2016
  • Australien sieht seine AAA-Bonität gefährdet, während die Regierung trotzdem Wahlversprechen in Höhe von 10 Mrd. AUD halten will

Besonders beunruhigend: Die Unsicherheit bremst globale Investitionen. "Unternehmen zögern bei Absicherungsgeschäften, weil sie fürchten, zum falschen Zeitpunkt zu handeln", erklärt Jackie Bowie von Chatham Financial. Die Volatilität an den Devisenmärkten erreicht nach ihren Worten "beispiellose" Ausmaße.

Wird Trump nachgeben?

Alle Augen sind nun auf Washington gerichtet. Trumps Ankündigung, Zolleinnahmen für Steuersenkungen bei kleinen und mittleren Einkommen nutzen zu wollen, wird von Ökonomen skeptisch betrachtet. Die bisherigen Zolleinnahmen von 15,4 Mrd. USD im April sind nur ein Bruchteil der benötigten Summe.

Der US-Präsident steht unter Druck: Große Einzelhändler haben bereits gewarnt, dass ihre Regale bald leer sein könnten. Marktbeobachter spekulieren, dass Trump die Zölle auf China auf 60% reduzieren und für andere Länder auf 10% senken könnte. Doch selbst diese "Kompromissvariante" wäre laut Barclays-Analysten "schlimmer als unser Worst-Case-Szenario".

Während die Notenbanken weltweit versuchen, die wirtschaftlichen Folgen abzufedern, bleibt eine Frage offen: Wer wird zuerst blinken – Washington oder Peking? Die Antwort darauf könnte die globale Wirtschaftsordnung für Jahre prägen.

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