Heidelberger Druck: Jetzt plötzlich auch mit E-Mobility-Fantasie

Der immer noch angeschlagene Druckmaschinen-Hersteller Heidelberger Druck ist tatsächlich für eine große Überraschung gut. Doch die hat diesmal nichts mit Erfolgen bei der laufenden Restrukturierung des Kerngeschäftes zu tun. Vielmehr kann sich das Unternehmen an die E-Mobilität-Fantasie im Markt heranhängen.

Konkret geht es um Ladestationen für E-Autos, sogenannte Wallboxen, die man immerhin schon seit 2018 im Vertrieb hat. Doch an der Börse spielte das bislang keine große Rolle.

Heidelberger Druck verdoppelt Kapazitäten

Tja, da ist wohl eine spannende Story schlichtweg übersehen worden. Was jetzt angesichts der schwachen Fundamentaldaten auch nicht ganz wundert. Umso wichtiger ist es, dass Heidelberger Druck neben seinem Kerngeschäft hier einen weiteres echtes Wachstumsthema aufmacht.

So konnte das Unternehmen jetzt melden, dass man die Produktionskapazitäten für die Wallboxen verdoppeln wird. Dies schon bis April. Aktuell wird im Zweischichtbetrieb auf nun zwei Produktionslinien gefertigt. Wie Vorstandschef Rainer Hundsdörfer mitteilte, seien die Produktionskapazitäten voll ausgelastet.

Im April letzten Jahres hatte Heidelberger Druck auch den EU-Vertrieb begonnen. Die steigenden Zulassungszahlen für Elektrofahrzeuge spielen dem Unternehmen dabei in die Hände, zumal der öffentliche Ausbau von Ladeinfrastruktur wie vor eher schleppend vorangeht und es zumindest in Deutschland jüngst sogar Überlegungen gab, Ladestationen bei Strom-Knappheit abzuschalten. Da dürfte sicherlich mancher neue Besitzer eines E-Autos darüber nachdenken, sich seine Ladestation ins eigene Haus zu holen.

Aktie mit viel Platz nach oben

Wie geht es nun weiter mit der Aktie? Diese hat zur Wochenmitte über ein Viertel an Wert gewinnen können. Mit einem Kurs von 1,158 Euro wird allerdings auch schon deutlich, dass hier es allenfalls um einen Anfang gehen kann. Schließlich hatte die Aktie in ganz früheren Zeiten mal über 34 Euro gekostet. Das letzte Zwischenhoch von rund 5 Euro stammt auch schon aus 2010.

Viel Spielraum also nach oben. Allerdings bleibt Heidelberger Druck trotz der neuen Fantasie ein höchst spekulatives Investment. Denn nach wie vor schreibt das Unternehmen rote Zahlen und für das im März zu Ende gehenden aktuelle Geschäftsjahr wird mit einem weiteren Umsatzrückgang gerechnet. Sollte Heidelberger Druck sein Wallboxen-Geschäft allerdings so massiv ausweiten können und entsprechende Margen bekommen, könnte die Restrukturierung und fundamentale Erholung deutlich schneller ablaufen als bislang geschätzt. Insofern ist hier sicherlich eine spekulative Position interessant.

Hinweis: Heidelberger Druckmaschinen ist Bestandteil des wikifolio-Musterdepots „Börse Global“.

Der Verfasser hält Anteile an dem darauf basierenden Zertifikat.

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