Heidelberger Druck: Ups – Leben Totgesagte doch länger?
Der Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck kommt in kleinen Schritten bei seiner Neuaufstellung vorwärts. Zuletzt gab es an der Börse positiven Beifall für die Nachricht, dass man die Gallus Gruppe verkauft hätte. Diese fokussierte sich bislang auf Schmalbahn-Rollendruck und Rollen-Flexdruck und wird an den Schweizer Verpackungskonzern Benpac für 120 Millionen Euro verkauft.
Im Rahmen dieser Vereinbarung bleibt Benpac allerdings Kunde. Denn Heidelberger Druck wird weiterhin die digitalen Druckeinheiten und Verbrauchsmaterialien liefern. Insgesamt ordnet sich der Verkauf der Tochter ein in die Neuausrichtung des Unternehmens, dass sich zukünftig hauptsächlich auf Bogendruck konzentrieren will.
Trendumkehr in der Profitabilität?
Die Finanzspritze ist dabei dringend nötig. Denn auf dem Unternehmen lasten rund 470 Millionen Euro kurz- und langfristige Schulden. Das ist zwar schon deutlich weniger als zum Jahresende 2019. Aber immer noch angesichts der derzeit schwierigen operativen Lage eine Belastung, die durch die aktuelle Einnahme nun gemildert werden könnte.
Heidelberger Druck selbst wird durch seinen Umbau in diesem Jahr erneut wohl deutlich weniger umsetzen. Aktuelle Analystenprognosen liegen hierbei gut 2 Milliarden Euro nach 2,35 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende März). Allerdings sollten die bisher eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen etc. dafür sorgen, dass auf der Ertragsseite wieder ein Umschwung gelingen könnte. So rechnet der Markt beim EBITDA mit 66 Millionen Euro im gesamten Geschäftsjahr nach 45 Millionen Euro im Vorjahr (2018/19 hatte das Unternehmen noch 141 Millionen Euro auf dieser Basis verdient).
Netto dürfte man zwar weiterhin in der Verlustzone bleiben. Aber hier könnte es einen signifikanten Abbau der roten Zahlen geben. Was natürlich auch einhergehen würde mit deutlichen positiven Veränderungen in den Margen.
Aktie von Heidelberger Druck mit neuem Ansatz?
Das alles greift inzwischen auch wieder die Aktie sichtbar auf. Nach der jüngsten Talsohle bei rund 0,55 Euro hat es die Aktie schon einmal wieder auf 0,70 Euro geschafft. Sollte hier der Ausbruch über diese Widerstandszone gelingen, wäre natürlich als nächstes die 200-Tage-Linie bei derzeit rund 0,85 Euro das Zwischenziel. Um hier einen Ausbruch zu schaffen, wäre natürlich in irgendeiner Art und Weise ein Nachweis vonnöten, dass die Restrukturierung die geplanten Ergebnisse auch tatsächlich bringt.
Die erste Gelegenheit dazu wäre jetzt am 13. August. Dann werden die Ergebnisse zum ersten Quartal gemeldet.
Fazit: Das alles ist natürlich noch höchst spekulativ, aber auf dem derzeitigen Niveau würden wir durchaus eine erste Anfangsposition eingehen, da hier inzwischen die Möglichkeit einer tatsächlichen Turnaround-Spekulation wieder an Format gewinnt.
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