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Hugo Boss goes Online

Mode-Einzelhändler wie Hugo Boss haben schon seit etlichen Jahren einen schweren Stand. Insolvenzen wie die von Gerry Weber oder Tom Tailor sprechen dafür Bände. Das Grundproblem dabei: Die E-Commerce-Konkurrenz sticht das Filial-Geschäft in Preisen und Auswahl regelmäßig aus. Die Corona-Krise sorgte hierbei nur für eine Sonder-Belastung, die zwar massiv ausfiel, aber eigentlich nur das Grundproblem noch verstärkte.

Um nicht das Schicksal der Konkurrenz teilen zu müssen, möchte Hugo Boss nun massiv auf das Online-Geschäft bauen. Im vergangenen Jahr setzte der – vorzugsweise – Herrenausstatter bereits 151 Millionen Euro im Internet um. Bezogen auf den Gesamtumsatz waren das zwar nur verschwindend geringe 5 %. Doch das soll sich zukünftig ändern.

Hugo Boss plant kräftiges Wachstum

So peilt das MDAX-Unternehmen bis 2022 einen Online-Umsatz von mehr als 400 Millionen Euro an. Erreicht werden soll dies einerseits durch den Ausbau des konzerneigenen Internetauftritts. Andererseits soll auch das Online-Konzessionsgeschäft kräftig ausgebaut werden. Bei letzterem peilt Hugo Boss gegenüber den 50 Millionen Euro aus dem Vorjahr eine Vervierfachung an.

Natürlich sind das alles noch recht geringe Prozentzahlen gegenüber dem stationären Geschäft. Aber die Börse dürfte wohl zunehmend honorieren, dass Hugo Boss hier entsprechende Maßnahmen einleitet. Das könnte auch der Aktie helfen. Dieser hat sich von ihrem Corona-Tief bei rund 19,50 Euro inzwischen deutlich lösen können und einen zwar unspektakulären, aber dafür umso nachhaltigeren Erholungstrend einschlagen können.

Aktie auf robuster Erholung

Bis zur 200-Tage-Linie bei aktuell rund 36 Euro ist hier zwar noch viel Platz – rund 30 % Potenzial. Wer als Investor allerdings einen etwas längeren Anlagehorizont hat, sollte sich auch ein paar Boss-Stücke ins Depot legen.