Infineon Aktie: Geht es endlich aufwärts?

Der Halbleiterhersteller verliert im DAX-Handel 3,6 Prozent und folgt dem negativen Branchentrend, ausgelöst durch enttäuschende Entwicklungen bei Micron Technology.

Die Kernpunkte:

Wertpapier fällt unter kritische Kursmarke
16 Prozent Wertverlust seit Februar-Höchststand
Micron-Quartalszahlen belasten Chipbranche
Europäische Halbleiterwerte unter Druck

Die Infineon-Aktie verzeichnete am Freitag einen erheblichen Kursrückgang und zählte damit zu den größten Verlierern im DAX. Der Wert des Halbleiterherstellers sackte um rund 3,6 Prozent ab und verlor damit gegenüber dem Vortagesschluss etwa 1,23 Euro. Mit einem Kurs von etwa 33 Euro durchbrach die Aktie eine wichtige technische Marke – sie rutschte unter ihre exponentielle 200-Tage-Linie, die von Anlegern als bedeutendes langfristiges Trendbarometer beobachtet wird. Seit ihrem Höchststand im Februar hat die Infineon-Aktie bereits beachtliche 16 Prozent an Wert eingebüßt. Der aktuelle Abwärtstrend reiht sich in eine größere Bewegung ein, die die Technologiewerte insbesondere seit Mitte Februar erfasst hat. Nur die Zalando-Aktie musste im DAX noch stärkere Verluste hinnehmen als der Halbleiterwert.

Micron-Effekt belastet europäische Chipwerte

Für den aktuellen Druck auf die Infineon-Aktie sorgte maßgeblich die Entwicklung beim US-amerikanischen Speicherchip-Spezialisten Micron Technology. Obwohl Micron sich zunächst mit positiver Kursentwicklung vom allgemeinen Abwärtstrend der Nasdaq-Börse abgehoben hatte und ein Jahresplus von 22 Prozent erreichte, konnte der Wert seine Kursgewinne nach der Veröffentlichung der jüngsten Geschäftszahlen am Donnerstagabend nicht lange verteidigen. Trotz eines zunächst positiven Ausblicks für das laufende Quartal, der von der starken KI-Nachfrage profitierte, rutschte die Micron-Aktie später deutlich ab. Diese Schwäche wirkte sich auch auf andere europäische Halbleiterwerte aus. Neben Infineon musste auch der europäische Konkurrent STMicroelectronics Kursverluste hinnehmen – dessen Aktien gaben am Freitag zeitweise um 3,25 Prozent nach. Die allgemein schlechte Stimmung im Technologiesektor scheint damit weiter anzuhalten und belastet die gesamte Branche.

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