iRobot: Robotertechnik für die eigenen 4 Wände

Wie in unserem Wochenend-Bericht „Big Picture“ angekündigt und eingeleitet, sehen wir in der Robotik erhebliche Chancen in Folge der Corona-Krise. Dabei geht es vordergründig gar nicht so sehr um die Angst vor Viren, sondern um alternative Einsatzmöglichkeiten im Sinne der Effizienz. Roboter, die in Hotels den Zimmerservice stellen, sind ebenso denkbar, harmlos oder auch gar willkommen wie Essenbereitstellung in Fastfood-Restaurants oder auf Kreuzfahrtschiffen. Die Möglichkeiten sind sehr vielschichtig.

Industrieroboter als Vorreiter, Konsumanwendungen folgen

Das US-Researchhaus Zion Market geht davon aus, dass bis 2024 der globale Markt für Robotik Umsätze i.H.v. von 62 Mrd. Dollar gegenüber aktuell 33 Mrd. Dollar erreichen wird, mit einem klaren Trend nach oben über die kommenden Jahre. Dabei wurden hier zunächst einmal nur die Erhebungen für die Industrierobotik berechnet, für Verbraucheranwendungen steckt das Thema noch zu sehr in den Kinderschuhen.

Unsere ausgesuchten Favoriten: iRobot, Deere, Cognex, Zebra Technologies, die deutsche Kion Group, ABB aus der Schweiz sowie die japanische Fanuc. Für alle diese Titel gilt, dass die vorgelegten Ergebnisse bzw. Prognosen etc. wenig Auskunft darüber geben, wie sich die Chancen und Perspektiven in Zukunft stellen. Denn erst jetzt werden sowohl Verbraucher, Unternehmen als auch Dienstleister sich ernsthaft die Frage stellen, wo und wie der Einsatz der Technologie sinnvoll und zielführend ist.

iRobot für den Haushalt

Einer der bekanntesten Namen in diesem neuen Segment ist iRobot, der Schöpfer des „Roomba“, einem Roboterstaubsauger, der wahrscheinlich schon bei Ihnen zuhause den Boden sauber hält. Andere Produkte sind der Braava-Roboter zum Wischen von Böden und ein Rasenmäher, der derzeit noch in der Entwicklung steckt. Ist nicht spannend, denken Sie? Täuschen Sie sich nicht: mit über 30 Millionen verkauften Geräten diese Art untermauert iRobot die Beliebtheit und den Trend.

Und der Wettbewerb nimmt zu. Konkurrenten wie SharkNinja, Ecovacs Robotics und Neato Robotics konnten mittlerweile Marktanteile gewinnen. iRobot reagierte mit Preissenkungen, um dem entgegenzuwirken. Folge: Trotz steigender Umsätze fiel der Gewinn im letzten Quartal 2019 auf 0,70 Dollar je Aktie nach 0,88 Dollar im Vorjahresquartal. Entsprechend reagierte auch der Kurs der Aktie.

So sehen die Zahlen aus

Die Diversifizierung der Produktlinie ist allerdings ein vielversprechendes Zeichen für zukünftiges Wachstum. Die aktuellen Eckdaten: Der Umsatz für Q1 2020 betrug 192,5 Mio. Dollar, ein Minus von 19% gegenüber 237,7 Mio. Dollar im Vergleichsquartal. Hintergrund: die erwartete Nachfrage nach Premium-Robotern konnte wegen unterbrochener Lieferketten durch Corona nicht bedient werden. Der resultierende Verlust betrug 20,2 Mio. Dollar.

Analysten erwarten nun für das Geschäftsjahr 2020 einen Gewinnrückgang von rund 70%, was in etwa dem Rückgang des Aktienkurses entspricht. Diese niedrigeren Gewinnniveaus scheinen jedoch vorübergehend zu sein, da das Unternehmen seinen Marktanteilsrutsch beendet hat. Das Management erwartet eine Erholung im Jahr 2021 und Analysten schätzen, dass sich das Ergebnis in diesem Jahr mehr als verdoppeln wird. In den nächsten fünf Jahren dürfte das Ergebnis weiterhin zweistellig wachsen.

iRobot bewertungstechnisch auf einem Tief

Darüber hinaus ist die Bewertung der Aktie deutlich gesunken. Das KGV, welches auf dem iRobot-Höhepunkt über 40 lag, beträgt aktuell nur noch 14! Das ist der niedrigste Stand der Aktie in den letzten 10 Jahren. Darüber hinaus hat iRobot Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen der Einfuhrzölle zu mildern. Sie haben eine Produktionsstätte in Malaysia eröffnet, einem Land, das nicht von Zöllen auf chinesische Waren betroffen ist. Das Unternehmen gab zu, dass diese Zölle einen Faktor für die Diversifizierung der Produktion außerhalb Chinas darstellten, wo es seit 2010 Roboter herstellt.

Fazit: Der Wind dreht bei iRobot. Die kräftige Erholung vom März-Tief verlief sehr rasant, bestätigte aber auch den langen Aufwärtstrend seit 2010. Aber: Noch immer sind 100% drin! Denn wie eingangs erwähnt: Die Robotik für den Endverbraucher steckt noch in den Kinderschuhen und wohin die Reise geht, lässt sich nur erahnen. Aber wir wollen lieber nicht warten, bis alles klar ist, sondern greifen auf aktuellem Kursniveau vor.

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