KI: Die nächste Welle läuft an – Nvidia, SMCI, Alibaba, Amazon und A2Z Cust2Mate Solutions im Fokus
Die Börsen zeigen ihre selektiven Stärken und Schwächen. Während die HighTech-Anleger seit Monaten jubilieren, können Besitzer von Nebenwerten eher Molltöne anstimmen. Aktuell laufen die Megatrends Künstliche Intelligenz, Big Data oder Krypto Mining via Hochleistungsrechner ungebremst weiter. Beflügelt durch niedrigere Inflationszahlen erwarten Anleger für die nächsten Monate eine liquiditätsgetragene Hausse, welche die großen Indizes weiter in die Höhe katapultieren könnte. Für viele Investoren mag das geopolitische Umfeld störend sein, für die HighTech-Branche winken dadurch aber noch mehr Aufträge aus dem Bereich Sicherheit und Verteidigung. Wo liegen aktuell die Chancen im Umfeld BigData und künstliche Intelligenz für dynamische Investoren?
Nvidia und SMCI – Die zwei Seiten der Medaille
Während die Aktien von Nvidia in den letzten 12 Monaten bereits 160 % zulegen konnten, geht es beim Branchen-Kollegen Super Micro Computer (SMCI) derzeit nach unten. Beide Unternehmen agieren aus Kalifornien heraus und gehören zu den Top-Performern der US-amerikanischen Hightech-Industrie. In ihren Geschäftsmodellen sind die Techriesen eng miteinander verbunden, insbesondere im Bereich von Hochleistungs-Computing und künstlicher Intelligenz (KI). Zum einen geht es um leistungsstarke Server und Systeme, welche auf Nvidia-Grafikprozessoren (GPUs) basieren. Zum anderen bietet SMCI die passenden Kühlsysteme, um die Großanlagen vor Überhitzung zu schützen.
Die begehrten Nvidia-GPUs sind integrale Bestandteile in den neuesten High-Performance Computing (HPC)-Anwendungen und kompatibler KI-Systeme. Diese Systeme nutzen die Grafikprozessoren von Nvidia, um rechenintensive Aufgaben wie Deep Learning oder wissenschaftliche Simulationen zu beschleunigen. Mit Nvidia-Technologie lassen sich massive Datenmengen schnell und effizient verarbeiten. Supermicro und Nvidia pflegen eine strategische Partnerschaft, um Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen für ihre Rechenzentren zu bieten. Das sind insbesondere Plattformen, die für KI, Cloud Computing und Rechenzentren optimiert sind.
Während Nvidia nach einem erfolgreichen 1:10 Split von etwa 80 bis auf 142 USD ansteigen konnte, schaffte SMCI mit knapp 1.230 USD in der Spitze sogar eine glatte Vervierfachung. Kurstechnisch trennten sich die Wege dann aber recht schnell. Denn während die von Analysten geschätzte Umsatzverdoppelung bei Nvidia von Quartal zu Quartal sogar noch leicht getoppt wird, schleichen sich bei Super Micro Ungereimtheiten im Reporting ein. SMCI musste folgerichtig wieder runter vom hohen Ross und ermäßigte sich von März bis Ende September sogar um über 60 % auf aktuell 416 USD.
Mit einer Netto-Marge von über 50 % wird für Nvidia ein Gewinn je Aktie 2025e von 2,73 USD erwartet, damit liegt das aktuelle KGV bei rund 41. Im nächsten Jahr soll der Gewinn um weitere 40 % auf dann 3,77 USD je Aktie steigen und das KGV entwickelt sich auf etwa 30. Weil das nicht zu teuer erscheint, empfehlen 59 von 64 Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon die Aktie immer noch zum Kauf, obwohl die Marktkapitalisierung mittlerweile bei 3 Billionen USD angekommen ist.
Supermicro befindet hingegen sich in schwerem Fahrwasser, denn Ende August veröffentlichte das bekannte hedgefondsnahe Research-Unternehmen Hindenburg Research einen negativen Bericht, der Supermicro mehrere Verfehlungen vorwirft. Charles Liang, der Gründer und CEO von Supermicro, wies die Anschuldigungen in einem offenen Brief scharf zurück. Wie Anleger warten nun auch einige Shortseller auf die Klarstellungen des Unternehmens gegenüber der SEC. Der Quartalsbericht ist für den 27. Oktober terminiert. Anfang der Woche wurde auch bei SMCI eine 10:1 Aktiensplit durchgeführt, was den Kurs auf etwa 41,40 USD absenkte.
Für beide Unternehmen bleiben die Aussichten glänzend, Nvidia hat bis jetzt noch nicht enttäuscht. SMCI tut gut daran, sich den Zweifeln der Researcher und den Fragen der SEC entsprechend zu stellen. Aber Achtung: Hohe Bewertungen können in schlechten Marktphasen zu ordentlichen Bewertungsabschlägen führen!
Amazon versus Alibaba – Das große Erwachen in China
Im Konzert der Techriesen spielen auch Amazon und Alibaba blendend mit. Während Amazon schon seit Ende des letzten Jahrtausends seinen Aufstieg zum führenden E-Commerce-Unternehmen der Welt eingeleitet hat, machte sich die Alibaba Group mit einem ähnlichen Geschäftsmodell in China auf den Weg. Während der Gründer und Visionär Jeff Bezos immer wieder mit neuen Ideen an den Markt drängt und der Branche keine Verschnaufpause gönnt, ist der dynamische Alibaba-Erfinder Jack Ma recht schnell bei der konservativen Regierung in Peking in Ungnade verfallen und musste schnell das Land verlassen. Beiden Unternehmern gilt jedoch ein deutliches „Chapeau“, denn sie haben das Konsumverhalten verändert wie kein anderer.
Bezos, ein Amerikaner, studierte Elektrotechnik und Informatik an der Princeton University. Er begann seine Karriere an der Wall Street, bevor er 1994 Amazon gründete, ursprünglich als Online-Buchhandlung. Bezos erkannte das Potenzial des Internets frühzeitig und baute Amazon systematisch zu einem weltweiten E-Commerce-Giganten und Technologiekonzern aus. Heute ist Amazon die unumstrittene Nummer 1, mittlerweile auch als Anbieter von Cloud-Dienstleistungen. Jack Ma, der aus China stammt, hatte einen völlig anderen Weg. Er studierte Englisch und arbeitete als Englischlehrer. Nachdem er Schwierigkeiten hatte, einen Job zu finden, gründete er 1999 Alibaba, ein E-Commerce-Unternehmen, das sich auf den B2B-Markt konzentrierte. Ma hatte keine technische Ausbildung, aber ein starkes Verständnis für Chinas Wirtschaft und die Bedürfnisse der kleinen Unternehmen.
In den letzten 5 Jahren machten beide Unternehmen eine völlig andere Entwicklung durch. Alibaba litt unter US-amerikanischen Zurückhaltung gegenüber chinesischen Aktien. Anleger befürchteten Sanktionen, Wertverluste oder gar Enteignungen wegen der Nähe Chinas zu Russland. Vom Hoch bei rund 275 USD fiel die Alibaba-Aktie auf etwa 60 USD zurück. Ein Erstarken können wir jedoch seit ca. 2 Wochen erleben. Die BABA-Aktie stieg aufgrund besserer Perspektiven für die Konjunktur in China um ganze 35 % von 75 auf über 100 USD. Damit steht der Wert jetzt nicht mehr weit vom Analysten-Konsens bei ca. 110 USD entfernt.
Eine Berg- und Talfahrt ist hingegen bei Amazon zu beobachten. Der Titel erreichte im Corona-Jahr 2021 mit 166 USD ein Mehrjahreshoch und konsolidierte bis Ende 2022 auf bis zu 75 USD nach unten. Von da aus startete der E-Commerce-Riese aus Seattle seine 120 %-Rally auf das heutige Niveau von ca. 183 USD. Auch Amazon gehört mit rund 2 Billionen Marktwert zu den Aktien-Titanen im Anlage-Universum. Als KGV 2024e wird von Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon ein Faktor 39,5 berechnet, bei Alibaba sind es ca. 24. Für ein tech-orientiertes Portfolio sind beide Titel interessant, das aktuelle Sentiment spricht aber für Alibaba.
A2Z Smart Technologies – Shopping in einer neuen KI-Dimension
Die Shopping-Innovation A2Z Cust2Mate Solutions hatten wir bereits ausführlich vorgestellt. Im Gegensatz zu Amazon, die ihre Schlagkraft durch die breite Marktabdeckung und das schier unendliche Produktportefeuille zementieren, geht es A2Z Technologies um die smarte Durchdringung des personalisierten Verkaufs. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und BigData-Analytik bringt A2Z viel Innovation in das moderne Shopping.
Mittel zum Zweck sind hier die sogenannten Smart-Carts, also speziell konfigurierte Einkaufswagen, die sich die Gewohnheiten des Käufers zu Eigen machen und das Einkaufen zu einem gelenkten Erlebnis werden lassen. Der Einkaufswagen registriert, rechnet und offeriert Vorschläge für den Konsumenten, im Hintergrund werden die Daten genutzt, um die Lagerhaltung und Beschaffungsprozesse zu optimieren. Neuere Studien zeigen, dass die Warenkorbgröße zunimmt, wenn Ladengeschäfte diese Art von Technologie anbieten.
Die Gründer von A2Z sehen die Entwicklung ähnlich disruptiv, wie den Marktstart von Uber, der die gesamte Taxi-Branche von links auf rechts drehte. Während der Kunde seine Waren auswählt, scannt und bezahlt, weiß der Einkaufswagen, ob Artikel entnommen oder hinzugefügt wurden, ohne dass eine Zahlung erfolgt ist. In diesem Fall lässt das System eine Lampe aufleuchten, um den Konsumenten bei seinem Bezahlvorgang zu unterstützen.
Das israelische Unternehmen mit Notierung in den USA präsentiert sich derzeit mit einer beeindruckenden Wachstumskurve. Denn die ersten namhaften Kunden konnte A2Z recht schnell begeistern. Dazu zählen u.a. die Casino-Gruppe, Carrefour und Monoprix aus Frankreich, Migros aus der Schweiz, Morton Williams aus New York sowie die Retailer Yochananof und Hastok aus Israel. Darüber hinaus wurden Cust2Mate 3.0-Wagen in weiteren Ländern wie Rumänien, Thailand oder Australien in Erwartung weiterer Einsätze ausgeliefert.
Im September meldete A2Z neue Vertriebserfolge. Nach der erfolgreichen Einführung bei Franprix erhält A2Z Cust2mate einen Folgeauftrag für die Installation in weiteren 10 Franprix-Franchisegeschäften in Paris. Die einzigartige Metropole Frankreichs ist einer der umsatzstärksten Bezirke in Europa. Im Schnitt werden in der Hauptstadt 35 % mehr Ausgaben getätigt, als in anderen Departements Frankreichs.
CEO Gadi Graus sagte: „Wir sind stolz und erfreut, den Einsatz unserer intelligenten Einkaufswagen auf weitere Franprix-Filialen auszuweiten; ein Beweis für das überragende Einkaufserlebnis und die Kundenzufriedenheit, die unsere intelligenten Einkaufswagen den Käufern bieten, sowie für den Mehrwert, den wir den Einzelhändlern bieten.“
Die rasanten Fortschritte mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz und der ausgefeilten Analysefunktionen von Big Data dürfte in den nächsten Jahren einen regelrechten Run auf intelligente Verkaufs- und Warenwirtschafts-Systeme auslösen. Im Jahr 2023 setzte das Unternehmen rund 11,4 Mio. USD um, die Bruttomarge betrug etwa 20 %. Nach großen Investitionen in die Technologie soll bereits im vierten Quartal 2024 der operative Breakeven erreicht werden. Für die Jahre 2025 bis 2028 kann nach dem jetzt erfolgten RampUp eine deutliche Wachstumsbeschleunigung erwartet werden.
Aktuell gibt es rund 52,2 Mio. ausstehende Aktien, sie werden in Frankfurt, Berlin und vor allem an der Nasdaq unter dem Symbol „AZ“ aktiv gehandelt. A2Z Cust2Mate Solutions ist eine Bereicherung für alle Tech- und KI-Portfolios, da hier relevante Technik mit innovativen Aspekten in einer Lösung verfügbar ist. Die Aktie konnte trotz einer kleinen Marktkorrektur zuletzt um rund 20 % zulegen und nimmt wieder Kurs auf die 1,00 USD-Marke! Höchst spannend!
FAZIT
Im Megatrend Künstliche Intelligenz und Big Data gibt es außerhalb der Blockbuster Nvidia, Super Micro Computer und Microsoft viele Nebenwerte, welche relevante Technologien in den Live-Einsatz bringen. User wie Betreiber können stark von den innovativen BigData-Konzepten profitieren. Mit den Errungenschaften der letzten Jahre kann das Web 3.0 nun endlich Fahrt aufnehmen und „Internet of Things“ wird zur Wirklichkeit. Während BigTech weiter mit 10 bis 15 % per annum wachsen kann, gelingt es derzeit gerade kleineren Unternehmen, die Umsetzung der Produktwelt voranzutreiben. A2Z Cust2Mate ist ein Beispiel für ein schnell skalierbares Geschäftsmodell. Ein ausgewogenen investment-Strategie mit Standardtiteln und Nebenwerten senkt die Portfoliorisiken deutlich.
Anzeige
Nvidia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nvidia-Analyse vom 21. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Nvidia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Nvidia: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
Nvidia: Video-Analyse
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nvidia?