Knorr-Bremse Aktie: Mit neuem Personal neue Chancen?
Die Aktie des Weltmarktführers für Bremssystems Knorr-Bremse setzt ihren Abwärtstrend ungebremst fort. Von dem Hoch zu Beginn 2021 hat sich der Kurs mehr als halbiert, aktuell notiert die Aktie bei 43,64 Euro. Hat die Aktie jetzt genug gelitten oder ist mit weiteren Kursrückgängen zu rechnen?
Solide Geschäftsentwicklung, aber wenig Zukunftsfantasie
Das hohe Know-how von Knorr-Bremse macht sich bei den Auftragseingängen bemerkbar. Der Auftragsbestand ist um 30 % auf 6,7 Mrd. Euro gestiegen. Dies zeigt, dass nach der Pandemie wieder investiert wird, insbesondere bei den Schienenfahrzeugen besteht ein hoher Modernisierungsbedarf.
Obwohl bei der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr kein Wachstum zu erkennen ist, spricht das Unternehmen von einem soliden Ergebnis. Der Umsatz bewegte sich mit 3,4 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Gestiegene Kosten für Materialien und Logistik führten jedoch zu einem Rückgang des operativen EBIT um – 22 % auf 365 Mio. Euro.
Die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr wurde im unteren Bereich leicht angehoben, erwartet werden nun Umsätze von 6,9 bis 7,2 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge soll zwischen 10,5 und 12,0 % liegen. Das wäre eine geringe Erhöhung der aktuellen Marge. Für die Verbesserung soll das eingeleitete „Ergebnisoptimierungs-Programm“ sorgen.
Was ist zukünftig von der Aktie zu erwarten?
Die bisherige Kursentwicklung ist für Aktionäre sehr enttäuschend. Vieles beruht natürlich auf den Krisen und auch eine drohende Konjunkturschwäche könnte sich weiter negativ auswirken. Hinzu kam ein Loch im Top-Management, nachdem im Frühjahr Vorstandschef Mrosik seinen Posten überraschend räumte und seitdem der Finanzvorstand Markus Weber das Unternehmen kommissarisch leitete.
Inzwischen ist aber der Nachfolger bekannt, es ist der frühere Daimler- und Mitsubishi-Manager Marc Llistosella. Das könnte dazu führen, dass sich so langsam ein Kursboden bildet. Wenn es dem Unternehmen gelingt, die Kosten zu senken bzw. an Kunden weiterzugeben, dürften bessere Erträge wieder zu Kurssteigerungen führen. Das sehen auch die Analysten so, deren mittleres Kursziel liegt bei 65,80 Euro. Langfristig orientierte Anleger können die günstigen Kurse zum Aufbau von ersten Positionen nutzen.
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