Lanxess Aktie: Unaufhaltsame Abwärtsspirale?

Der Spezialchemiekonzern Lanxess verzeichnete am Donnerstag einen erheblichen Kursrückgang. Die MDAX-Titel verbilligten sich um rund fünf Prozent auf 29,25 Euro, nachdem der Konzern seine vorsichtige Prognose für das laufende Geschäftsjahr bekannt gegeben hatte. Trotz eines soliden Starts ins Jahr 2024 und positiver Entwicklungen beim operativen Gewinn reagierten die Anleger enttäuscht auf den zurückhaltenden Ausblick. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit einem bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von 600 bis 650 Millionen Euro, was im schlechtesten Fall kaum Wachstum bedeuten würde. Analysten hatten durchschnittlich mit 675 Millionen Euro gerechnet.

Besonders die Aussichten für das erste Quartal 2024 stießen auf Kritik. Der Konzern erwartet hier lediglich einen Anstieg des bereinigten Ebitda um 25 bis 35 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 101 Millionen Euro. Branchenexperten bewerten dies als deutlich schwächer als für die Erreichung der Jahresziele erforderlich wäre. Trotz gestiegener Absatzmengen in fast allen Geschäftsbereichen ging der Umsatz im abgelaufenen Jahr um etwa fünf Prozent auf knapp 6,4 Milliarden Euro zurück, was primär auf gesunkene Verkaufspreise zurückzuführen ist. Unter dem Strich verbuchte Lanxess 2023 einen Verlust von 177 Millionen Euro.

Sparprogramm liegt über Plan

Als positiven Aspekt vermeldet der Konzern Fortschritte bei seinem Sparprogramm. Der im Sommer 2023 vorgestellte Plan soll die jährlichen Kosten bis 2025 dauerhaft um rund 150 Millionen Euro senken. Davon wurden im vergangenen Jahr bereits 110 Millionen Euro realisiert – 20 Prozent mehr als ursprünglich angestrebt. Für die Aktionäre bleibt die Dividende mit 10 Cent je Aktie stabil. Der aktuelle Kursrutsch folgt auf eine bemerkenswerte Rallye, bei der die Lanxess-Aktie vom Jahrestief Mitte Januar innerhalb von nur sieben Wochen um mehr als die Hälfte auf ein Jahreshoch Anfang März angestiegen war und dabei sowohl den MDAX als auch den europäischen Chemiesektor deutlich übertroffen hatte. Die allgemein schwache Nachfrage im Chemiesektor und fehlende Anzeichen einer Belebung sorgen jedoch weiterhin für Unsicherheit bei Investoren.

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