Last Call! – DAX und Wall Street im Tages-Check, mit Grenke, BioNTech, Walt Disney, Qualcomm, Nio und Airbnb
Guten Abend,
die Weihnachtsrallye ist vom Tisch! Schade, aber die Aussicht bzw Erwartung eines harten Lockdowns noch vor den Feiertagen drücken dermaßen auf die Stimmung, dass an eine Fortsetzung der Kursavancen derzeit nicht mehr zu denken ist.
Dies gilt allerdings nur für den DAX. Denn an der Wall Street dominieren nach wie vor die aktuellen Börsengänge und die Aussichten auf einen Impfstoff das Stimmungsbild und die Handelsaktivitäten und da seitens der amerikanischen überhaupt keine Rede von Lockdown oder ähnlichen Maßnahmen ist, zeigt sich die Wall Street natürlich von den Ereignissen in Europa gänzlich unbeeindruckt. Dies führt dazu, dass die Börsen dies und jenseits des Atlantiks auseinanderdriften.
Wer nun allerdings erwartet, dass sich das Szenario vom Frühling wiederholt, denkt viel zu kurz. Ein Herunterfahren des Einzelhandels trifft zwar die Wirtschaft hart, aber bei weitem nicht so hart wie im Frühling, als die gesamte Industrie ebenfalls heruntergefahren wurde. Eine solche Entwicklung kann sich Deutschland nicht mehr leisten und das wissen auch die Politiker. Aus diesem Grund ist auch der kommende Lockdown weniger brisant und auch berechenbarer. Zwar wird die Wirtschaftsleistung nochmals deutlich abgebremst, mehr aber nicht.
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An der Börse wird das wie folgt gehandhabt: die alten Krisengewinner wie zum Beispiel HelloFresh werden hochgejubelt und alles andere wieder in die Warteschleife geschickt. Für den strategisch orientierten Anleger ist das eine Chance, denn: dieses Bild wird sich ab Mitte Januar und in den Frühling hinein wieder um 180° drehen. Die günstigen Einstiegskurse in den zyklischen Werten sollten über die kommenden Tage also genutzt werden und nicht als abschreckend gesehen werden.
Die aktuelle Lage:
DAX: Das Rückschlagrisiko im DAX geht bis ungefähr 12.400 Punkte, siehe Chart. Es wäre sozusagen die 50 % Korrektur auf die fulminanten Kursgewinne vom November und damit technisch auch völlig normal. Zudem wäre dies ein Niveau, welches keine schlechte Basis für einen Jahresauftakt 2021 bildet. Lohnt sich das Kasse machen? Nur dort, wo fulminante Gewinne im Depot erreicht worden sind und wenn keine ausreichenden Cashreserven zur Verfügung stehen, um im Januar erneut in Position zugehen. Mein Rat also: dicke Gewinne einkassieren, alles andere halten, Barreserven bereithalten für das neue Jahr.
Wall Street: Der S&P 500 steht etwas unter Druck, da sich die Verhandlungen über das Hilfsprogramm hinziehen. Die Gesetzgeber versuchen, einen Gesetzentwurf zu verabschieden, bevor die Rettungsmaßnahmen Ende 2020 auslaufen, aber es gibt immer noch Unstimmigkeiten über staatliche und lokale Konjunkturprogramme, Arbeitslosenhilfe und Konjunkturschecks. Der Stab des Mehrheitsführers im Senat, Mitch McConnell, informierte die Büros der Kongressführung, dass die Republikaner im Senat wahrscheinlich einen 908 Milliarden Dollar schweren, überparteilichen Vorschlag nicht unterstützen würden, wie NBC News berichtet. Zuvor hatte die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, am Donnerstag gesagt, dass die parteiübergreifenden Verhandlungen zu „großen Fortschritten“ führen würden. Der Tenor vom Capitol Hill rund um den Stimulus klingt damit etwas besser als am Montag, aber es gibt immer noch keine Anzeichen für einen Durchbruch. Geduld!
Heute auf der Agenda:
Ist es jetzt an der Zeit, auf die Erholung bei Grenke zu setzen? Die Ratingagentur S&P hält die erhobenen Vorwürfe der Bilanztäuschung für unbegründet und bestätigte ihre Bonitätsnote mit „BBB+/A-2“. Zitat: „Wir gehen davon aus, dass sich Vorwürfe schwerwiegenden Fehlverhaltens gegen die Grenke AG als unbegründet erweisen werden“, erklärte S&P. Folglich legt die Aktie legt heute um 7% auf 37 Euro zu und war einer der größten Gewinner im MDAX.
Grenke gab seinerzeit Sonderprüfungen in Auftrag, um die Vorwürfe der Bilanzfälschung aus dem Weg zu räumen. Noch liegen indes keine finalen Ergebnisse vor, der Ausblick für das Rating beließ S&P daher auf negativ. Das Problem an der Sache ist, dass uns der Wiredreck noch immer zu tief in den Knochen steckt. Denn damals hatten auch alle Wirtschaftsprüfer und Ratingagenturen bekräftigt, dass es bei Wirecard keine Anhaltspunkte für Bilanzfälschung gibt. Was also sind die neuen Beteuerungen bei Grenke wert? Aber ich will auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und vermute auch, dass bei Grenke mehr oder weniger alles in Ordnung ist. Allein dem Markt fehlt es im Moment noch an Vertrauen. Ich nutze also dieses latente Gefühl der verbleibenden Unsicherheit und steige erstmals zum aktuellen Kurs bei Grenke ein.
Kurz von der Wall Street:
Pfizer / BioNTech: Der Covid-19-Impfstoff von Pfizer und BioNTech wurde von einem Gremium aus externen Beratern der amerikanischen Food and Drug Administration für den Notfalleinsatz befürwortet, was ihn auf Kurs für die Zulassung durch die FDA innerhalb weniger Tage bringt. Die FDA gab eine Erklärung ab, in der sie erklärte, dass sie „zügig“ auf eine Entscheidung über die Notfallzulassung hinarbeiten werde. Unabhängig davon gab Pfizer bekannt, dass es seine vierteljährliche Dividende um 1 Cent auf 39 Cent pro Aktie erhöhen wird. Zu den Spekulationen habe ich alles geschrieben und letztendlich ist das nur eine Bestätigung, dass in den kommenden Wochen sehr viel Bewegung in den Markt kommt. Kaufen würde ich beide Aktien jetzt nicht mehr.
Walt Disney gab bekannt, dass sein Streaming-Dienst Disney+ jetzt 86,8 Millionen Abonnenten hat, eine Zahl, die bis 2024 auf 260 Millionen anwachsen dürfte. Das Unternehmen sagte, in den letzten 2 Monaten habe der Dienst mehr als 13 Millionen Abonnenten hinzugefügt. Die Aktien des Unternehmens stiegen im vorbörslichen Handel um 8%.
Apple hat laut einem Bloomberg-Bericht, der den Senior VP of Hardware Technologies von Apple, Johny Srouji, zitiert, mit dem Bau eines eigenen Mobilfunkmodems begonnen, das in zukünftigen Geräten verwendet werden soll. Ein solcher Schritt würde Komponenten ersetzen, die derzeit von Qualcomm hergestellt werden. Qualcomm-Aktien fielen vorbörslich um 3,8%, ist aber ungerechtfertigt. Die Aktie ist ein Kauf!
Der in China ansässige Elektroautohersteller NIO plant den Verkauf von bis zu 69 Millionen neuen US-Aktien, um Kapital zu beschaffen. Dies folgt ähnlichen Schritten von Tesla und anderen Elektrofahrzeugherstellern. Die Aktien von Nio fielen im vorbörslichen Handel um 5,5%, Aber das ist vor dem Hintergrund einer Kapitalerhöhung ja normal. Sicher ist: NIO ist definitiv auf der Überholspur und somit auch ein Kauf.
Broadcom meldete einen Quartalsgewinn von 6,35 Dollar pro Aktie und lag damit 10 Cents pro Aktie über den Schätzungen. Der Umsatz des Chipherstellers lag ebenfalls leicht über dem Konsens. Allerdings gab Broadcom auch einen vorsichtigen Ausblick. Die Broadcom-Aktie gab vorbörslich um fast 2% nach, aber auch das ist eine Kaufchance.
Airbnb bleibt nach einem Kurssprung von 114% gegenüber dem Börsengang am ersten Handelstag am Donnerstag im Mittelpunkt des Geschehens. Die Aktien von Airbnb gaben im vorbörslichen Handel um 1,5% nach und auch ich halte mich wie gestern angekündigt zurück.
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