Last Call! – Der Marktbericht am Abend: Mit Adidas, Symrise, Western Digital, ViacomCBS und Penn National Gaming
Guten Abend,
Impulse aus den Reihen der Unternehmen, aber dem DAX fehlt der Mut? Dann ist wohl mehr am „Sommerloch“ dran als es zu vermuten war. Denn die vorgelegten Zahlen von Adidas beispielsweise oder die Daten zur Auftragslage der deutschen Industrie sollten unter normalen Bedingungen eigentlich ausreichen, um etwas Schub zu liefern. Woran hakt es?
Es fehlt der Glaube und an Weitsicht. Der Glaube daran, dass die zweite Jahreshälfte weitere Besserungstendenzen erkennen lassen wird. Und die Weitsicht bzw. Zuversicht, dass die „veränderte“ Welt ebenso viele Chancen bietet wie die „alte“. Denn für die einen sind Veränderungen eine schreckliche Vorstellung und für die anderen eine Verheißung.
An der Börse ist dies seit der Pandemie wunderbar zu beobachten und das Ergebnis ist für viele Beobachter verwirrend: Hiobsbotschaften alter Größen stehen Erfolgsnachrichten der neuen Player gegenüber. Die Kurse der einen kommen nicht vom Fleck, die der anderen schießen in die Höhe. Und wer ist schuld daran?
Wir. Der Konsument. Denn er alleine entscheidet darüber, welche Produkte und Dienstleistungen seine Bedürfnisse am besten abdecken. Die fantastischen Zahlen von Disney sind dafür ein schönes aktuelles Bespiel: 60 Millionen Abonnenten vier Jahre früher als erwartet! Das hat nichts mit Hype zu tun, sondern damit, dass wir uns offensichtlich zuhause vor dem heimischen Bildschirm sehr wohl fühlen und keine Lust verspüren, das (vermeintlich) sichere Heim zu verlassen. Alles soll uns fortan ins Haus gebracht werden: Kino, Essen, Kleider, Medikamente, Wasser, Luft und Liebe. Sport treiben wir ebenfalls daheim und wer braucht schon ein Runde Vereinssport, wenn es doch E-Sport gibt?
Die Welt wird erst einmal eine Weile einsamer werden.
Die Lage auf einen Blick:
DAX: Es ist in diesen heißen Tagen wie verhext. Der Index kommt keinen Millimeter vom Fleck, obwohl ausreichend Zündstoff vorhanden ist. Aber wie oben schon beschrieben: wo kein Glaube, da keine Bewegung. Üben wir uns also in Geduld und genießen lieber das schöne Wetter aus dem Homeoffice heraus.
Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq: Die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche belief sich auf 1,186 Millionen, den niedrigsten Stand der Coronavirus-Ära. Die Wall Street hatte mehr als 1,4 Millionen erwartet. Ein weiteres positives Zeichen ist, dass die fortdauernden Ansprüche oder diejenigen, die zwei Wochen lang Leistungen bezogen haben, um 844.000 zurückgingen, aber immer noch bei 16,1 Millionen lagen. Das sind alles Zahlen, welche Donald natürlich am Abend sofort als seine Leistung veranschlagt, aber was soll der Gute auch sonst auch sagen, jetzt wo seine Chancen mit jeder Woche sinken. Aber Vorsicht! Der amerikanische Wähler ist unberechenbar!
Heute auf der Agenda:
Adidas überzeugte mit dem im zweiten Quartal erzielten Umsatz und der Aussage, im dritten Jahresviertel einen Betriebsgewinn erzielen zu wollen. Jetzt rechnet der Konzern damit, dass der Umsatz bis Ende September nicht mehr so stark einbricht wie zuletzt und das operative Ergebnis wieder positiv sein wird. Das Management rechnet für Q3 mit einem Betriebsgewinn zwischen 600 und 700 Millionen Euro, was eine Verbesserung von rund einer Milliarde Euro darstellt.
Blöd nur, dass Adidas sich nicht aus dem Fenster wagt und einen Ausblick für das Gesamtjahr gibt! Darauf reagiert der Markt in diesem Tagen äußerst empfindlich! Ich bin da weniger zart besaitet und erfreue mich an dem Umstand, dass die Menschen wieder Gefallen an der Bewegung haben. Oberhalb von 250 Euro kaufe ich!
Symrise läuft Gefahr, in eine Fahnenstange zu laufen. OK, wenn es draußen vor Viren nur so stinkt, sehnen sich die Menschen nach Duft und auch ich erfreue mich am Kursgewinn, aber bitte nicht ganz so schnell. Der Duft- und Geschmacksstoffhersteller hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 7,6 % auf 1,821 Mrd. Euro verbessern können und das EBITDA stieg um 11,9% auf 393 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge kletterte sogar auf 21,6 % und soll weiter ansteigen.
Die Aktie hat nach dem Ausbruch über das bisherige Allzeithoch bei 100,00 Euro jetzt neue Höhen erreicht, ist aber mit einem KGV von 33 auch nicht mehr ganz so günstig. Wie gesagt, Duftstoffe. Na gut, lassen wir das Ding mal laufen, aber kaufen tue ich nicht mehr.
Kurz von der Wall Street:
Western-Digital-Aktien fielen aufgrund gemischter Ergebnisse für das abgelaufene Quartal um mehr als 16%. Das Unternehmen für Festplattenlaufwerke und Datenspeicher meldete einen Gewinn pro Aktie von 1,23 Dollar und übertraf damit die Schätzungen von 1,22 Dollar pro Aktie. Der Umsatz von Western Digital lag mit 4,29 Mrd. Dollar jedoch unter der Prognose von 4,34 Mrd. Dollar. Das Unternehmen erwartet für das erste Quartal ein Ergebnis zwischen 45 Cent pro Aktie und 65 Cent pro Aktie. Dies liegt deutlich unter einer FactSet-Medianschätzung von 1,35 Dollar pro Aktie. High-Tech ist eben nicht gleich High-Tech, vor allem nicht in Zeiten der Cloud. Macht mich irgendwie traurig, denn mit WDC hatte ich Anfang der 90er Jahre meine ersten dicken Börsengewinne eingefahren und seitdem habe ich zu der Aktie ein besonderes Verhältnis. Aber nun gut, jetzt erst einmal abwarten und noch nicht einsteigen.
Besser: Die Aktien von ViacomCBS stiegen um fast 5%, nachdem das Medienunternehmen Ergebnisse gemeldet hatte, welche die Erwartungen der Wall Street übertrafen. Das Unternehmen verdiente 1,25 Dollar pro Aktie und übertraf die Schätzungen der Analysten von 0,93 Dollar pro Aktie. Der Umsatz lag ebenfalls über den Schätzungen. Bob Bakish, Chief Executive von ViacomCBS, teilte mit, dass das zweite Quartal der Tiefpunkt für Anzeigenrückgänge gewesen sei. Hier springe ich sofort drauf und ihr bitte auch! Ein Blick auf den Chart reicht aus, um mir das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen! Könnte der Turnaround des Sommer werden! Wir werden das Ding hier noch genauer unter die Lupe nehmen.
Und zum Schluss noch was für die Freunde des Gaming: Die Aktien von Penn National Gaming stiegen um mehr als 14%, nachdem das Glücksspielunternehmen vierteljährliche Umsätze erzielt hatte, welche die Schätzungen der Analysten übertrafen. Penn National erzielte im zweiten Quartal einen Umsatz von 305,5 Mio. Dollar, verglichen mit den Schätzungen i.H.v. 249,1 Mio. Dollar. Das Unternehmen sagte auch, dass die Einführung der Barstool Sportsbook-Wett-App für das dritte Quartal auf Kurs bleibt. Schaut euch mal den Chart an! Klasse, oder? Was für eine Achterbahnfahrt!
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