Last Call! – Der Marktbericht am Abend: Mit AMS, Osram, Allianz, T-Mobile US, Square, Uber, Marriott u.a.
Guten Abend,
eine wahrlich historisch einmalige Woche geht zu Ende. Und die Art und Weise, wie die Börse darauf mit Erleichterung reagiert, lässt erahnen, wie der Spätherbst verlaufen kann. Es benötigt nicht mehr viel, um den Wahlkampf zumindest offiziell für beendet zu erklären und sobald dies der Fall ist, wird das Thema abgehakt. Da kann Donald noch so rumtoben wie er will.
Zurück zum Tagesgeschäft bedeutet aber auch: Jede Branche, jeder Sektor und jedes Unternehmen wird für das vierte Quartal auf den Prüfstand gestellt, um die Perspektiven ordentlich einschätzen zu können. Die Berichtssaison lieferte dafür brauchbare Zahlen und Schätzungen und unter dem Strich kann zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt festgehalten werden, dass es weiterhin viel Licht am Ende des Tunnels gibt. Und nein, es ist kein entgegenkommender D-Zug! Durch die Bank haben zahlreiche Unternehmen die konservativen Schätzungen der Wall Street entweder getroffen oder übertroffen und auch die Ausblicke seitens des Managements waren zwar vorsichtig, aber zwischen den Zeilen optimistisch. Ich gehe davon aus, dass dieses konstruktive Stimmungsbild sich nach dem Wahl-Ende fortentwickelt und zum Jahreswechsel eine positive Grundstimmung das Parkett bestimmen wird.
Aus rein markttechnischer Sicht ist die seit August laufende Konsolidierung damit nichts anderes als ein Verschnaufen nach der fulminanten Erholungsrallye aus dem März-Tief heraus. Eine technische Korrektur größeren Ausmaßes erwarte ich jetzt nicht mehr. Zwar kann es noch an dem ein oder anderen Tag ein bisschen nervös zugehen, aber von der Tendenz her bestimmen aber die Bullen das Bild und nicht die Bären.
Die aktuelle Lage:
DAX: Im DAX bedarf es dafür noch etwas mehr Zuversicht, denn die topische Formation (siehe Chart) ist auch unter Berücksichtigung der jüngsten Erholungsphase noch nicht aufgelöst. Wollen wir mal sehen, ob ein aufkeimender Optimismus in New York sich auf Frankfurt überträgt.
Wall Street: Wie gestern schon beschrieben fehlte nicht mehr viel, um die seichte Konsolidierung zu beenden. Ich gehe davon aus, dass dies dann der Fall sein wird, wenn es ein amtliches Ergebnis bezüglich des Wahlausgangs gibt. Möglicherweise erfolgt dies bereits dieses Wochenende. Wenn nicht, gibt es vielleicht kommende Woche ein paar Rücksetzer, da die Erholungsphase in dieser Woche doch sehr knackig ausgefallen war. Meine Kursziele für Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq hatte ich hier bereits skizziert.
Heute auf der Agenda:
AMS und Osram haben heute ihre Zahlen vorgelegt und untermauern damit meine optimistische Einschätzung für das kommende Jahr. Entscheidend ist die Aussage von Osram-Chef Olaf Berlien, der betonte, dass es im letzten Quartal in den meisten Geschäftsbereichen zur schrittweisen Verbesserung gekommen ist. Außerdem berichtet er von einer guten Auftragseingangslage im wichtigen Autogeschäft. Im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen sehen die aktuellen Ergebnisse von Osram auch etwas besser aus als erwartet, auch wenn der Verlust der fortgeführten Geschäfte im vierten Quartal mit 89 Millionen € nach Steuern und 267 Millionen € im gesamten Geschäftsjahr deutlich ausfiel.
Nicht anders sieht es bei AMS aus: Im zweiten Quartal wurde noch knapp ein Gewinn erwirtschaftet, aber aufgrund der erstmaligen Konsolidierung der neuen Tochter steht ein Fehlbetrag von 122 Millionen € an. Das sind Einmaleffekte und zu vernachlässigen. AMS will Osram nun zügig weiter integrieren. Und genau das ist es, worauf die Börse jetzt achtet. Der Chart von AMS könnte jedenfalls unter den gegebenen Umständen nicht besser aussehen. Die Aktie ist ein Kauf!
Auch bei der Allianz sieht es besser aus als gedacht. Der Gewinn konnte trotz der Pandemie entgegen der Erwartungen gesteigert werden: Unter dem Strich stand ein Überschuss von fast 2,1 Milliarden Euro an, 6% mehr als 2019. Der operative Gewinn ging dabei um knapp 3% auf 2,9 Milliarden Euro zurück und das operative Ergebnis wurde durch die Krise um rund 100 Millionen Euro gedrückt. Komisch nur: Es gibt keine neue Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Begründet wurde dies mit den anhaltenden wirtschaftlichen Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Pandemie. Ich hätte hier etwas mehr Mut und Zuversicht erwartet, schade. Dennoch ist die Allianz für mich noch immer sehr günstig bewertet und meines Erachtens ein heimlicher Top-Favorit für das kommende Jahr.
Kurz von der Wall Street:
T-Mobile meldete einen Quartalsgewinn von 1,00 Dollar je Aktie, mehr als das Doppelte der geschätzten 43 Cent pro Aktie. Der Umsatz des Mobilfunkbetreibers lag ebenfalls über den Schätzungen und T-Mobile hat die Konsensschätzungen für Kundenzugänge im Quartal mehr als doppelt überboten. Gut für T-Mobile und gut für die Deutsche Telekom! Noch eilt es aber hier nicht.
Square verdiente im letzten Quartal 34 Cent pro Aktie, verglichen mit einer Konsensschätzung von 16 Cent pro Aktie. Die Einnahmen des mobilen Zahlungsdienstes lagen ebenfalls über den Prognosen, was durch eine Erholung des Zahlungsvolumens nach einem Rückgang zu Beginn des Jahres unterstützt wurde. Noch immer ein heißes Eisen und was bin ich froh, dass ich hier seit dem Frühling positioniert bin! Denn alles was mit Digital Payment zu tun hat bleibt noch für die kommenden 3 Jahre extrem spannend und heiß. Ich hoffe, ihr seid irgendwo hier dabei. Square ist übrigens auch eine unserer Kaufempfehlungen im „Future Money“.
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Uber meldete einen vierteljährlichen Verlust von 62 Cent pro Aktie, 3 Cent pro Aktie weniger als von Analysten prognostiziert. Die Einnahmen blieben hinter den Schätzungen zurück. Uber verzeichnet eine langsame Erholung seines Fahrgeschäfts. Nach dem Urteil in Kalifornien ist hier die Welt wieder in Ordnung, was die Börse auch mit dem technischen Signal bestätigt. Diese Geschichte ist noch lange nicht zu Ende und ich rate jedem, auch hier mit einem Fuß in der Tür dabei zu sein.
ViacomCBS verdiente im dritten Quartal 91 Cent pro Aktie, 11 Cent pro Aktie über den Schätzungen. Der Umsatz lag ebenfalls über den Prognosen der Analysten. Die Ergebnisse wurden durch die stärkere Nachfrage nach Streaming-Diensten CBS All Access und Showtime unterstützt. Break erfolgt bei 31,50 Dollar, also aufpassen, denn: Streaming bleibt auch 2021 der Renner! In diesem Zusammenhang auf Walt Disney achten!
Hershey: Der Schokoladen- und Süßwarenhersteller übertraf die Schätzungen um 14 Cent pro Aktie mit einem Quartalsgewinn von 1,86 Dollar pro Aktie. Die Einnahmen übertrafen ebenfalls die Schätzungen. Hershey verzeichnete starke Halloween-Verkäufe sowie eine höhere Nachfrage nach Schokoladenchips und Kakaopulver durch Verbraucher, die zu Hause bleiben. Auch hier erfolgt der Break bei 151 Dollar – ist dieser erfolgt, geht’s ab auf 160 und dann 190 bis Frühling.
Marriott verdiente im letzten Quartal 6 Cent pro Aktie, verglichen mit Prognosen von 7 Cent Verlust pro Aktie. Der Umsatz entsprach im Wesentlichen den Prognosen. Marriott erlitt einen Pandemie-Hit und erzielte einen Gewinnrückgang von 74% gegenüber dem Vorjahr. Geduld, Geduld! Hier winken noch 50% Kurspotenzial bis Ende des nächsten Jahres.
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