Last Call! – Der Marktbericht am Abend: Mit Apple, Siemens Healtineers, Biotest, Tersla, Facebook und Rolls-Royce
Guten Abend,
so sieht es also aus, wenn eine Korrektur beginnt. Plötzlich und unerwartet und aus dem Stand heraus sind alle wieder hellwach. Stein des Anstoßes? Es gibt keinen. Die Arbeitsmarktdaten waren es sicher nicht, denn diese zeigen, dass sich die Lage stabilisiert. Nein, es ist ganz einfach:
So gut wie niemand begreift, warum die Kurse von Tag zu Tag weiter steigen, so versteht auch niemand, warum der S&P 500 plötzlich 140 und der Dow Jones 900 Punkte verliert. Es passiert schlicht und einfach, weil technische Faktoren aus Terminmarkt und effektiver Nachfrage ein Niveau erreicht haben, wo kein Spielraum mehr für steigende Kurse gegeben ist. Und da jeder nichts anderes im Sinn hat als seine Gewinne zu sichern, warten die “Shorties“ just auf diesen Moment. Schön zu erkennen bei Tesla, heute mit –minus 9% absoluter Spitzenreiter unter den großen Titeln nach unten. War alles mit Ansage, habe ich die ganzen Tage erläutert – also ich hoffe, ihr habt eure Stoppkurse rechtzeitig in den Markt gelegt.
So oder so: Ich freu mich auf jeden Punkt, den die Märkte jetzt korrigieren!
Apple dreht an Gebührenschraube
Themenwechsel: Apple hat angekündigt, die Gebühren für App-Entwickler zu erhöhen, um somit ein Teil der Kosten, welche die neuen europäischen „Digital-Steuern“ verursachen, an kleinere Unternehmen weiterzugereichen.
Der Schritt, der am Dienstag angekündigt wurde, erfolgt, nachdem Länder wie Großbritannien, Frankreich, Italien und die Türkei Abgaben für digitale Dienste eingeführt haben, um so die Technologiegiganten dazu zu zwingen, mehr Steuern zu zahlen. Apple sagte jedoch auch, dass einige seiner jüngsten Preisanpassungen aufgrund von Änderungen der Mehrwertsteuersätze stattfanden. Zitat: „Wenn sich Steuern oder Wechselkurse ändern, müssen wir manchmal die Preise im App Store aktualisieren.“, sagte Apple in einer Erklärung. In Deutschland, Italien, Italien und bei den britischen App-Store-Preisen würden die Gebühren in diesen Ländern noch nicht geändert, sagte Apple. Die Preise für Apps und In-App-Käufe im App Store werden jedoch nach Steueränderungen in Chile, Mexiko, Saudi-Arabien und der Türkei erhöht.
Apple ist aber nicht das einzige Unternehmen, das die Kosten für die neuen Steuern weitergibt. In einer Erklärung vor einigen Tagen erklärte Google gegenüber Werbetreibenden, dass ab dem 1. November eine Gebühr in Höhe von 2% hinzugefügt wird. Und Anfang August gab Amazon schon bekannt, dass die Gebühren für Verkäufer erhöht würden, nachdem die britische Regierung ihre digitale Steuer genehmigt hatte.
Damit ist klar: Nichts hindert Technologieunternehmen daran, auch wenn es für ihr Image nicht wirklich gut aussieht. Zudem ist dies nicht wirklich ein Steuerproblem, sondern ein Wettbewerbsthema, da letztendlich Endnutzer, ob Entwickler, Marktplatzverkäufer oder andere, diese Dienste nutzen müssen und werden und am Ende die Steuer zahlen.
Das ist wahre Marktmacht.
Die Lage auf einen Blick:
DAX: Gerade erst hat der Index die 13.000 geknackt und schon bekommt er wieder eins auf die Mütze! Es ist schon frustrierend, ein Markt zu sein, der immer nur hinterherläuft, aber kein Eigenleben führt. Denn anders als an der Wall Street kann hierzulande sicher nicht von einer Übertreibung innerhalb der letzten Wochen gesprochen werden. Im Gegenteil: zahlreiche Werte finden nur mit Mühe den Anlauf auf die alten Spitzen. Und nun schon wieder Druck von oben. Egal, auch hier gilt: Korrekturkurse sind die Chancen für den Herbst.
Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq: Kurz, heftig, aber hoffentlich ist der Abschlag heute keine Eintagsfliege! 900 Punkte im Dow Jones ist ja schon mal was, auch 140 Punkte im S&P 500, aber ich will mehr! Denn gerade im S&P wird es ultra-spannend: Bleibt es beim „pull-back“ auf die Ausbruchslinie oder fallen wir wieder drunter, was den Break letztendlich zu einer Bullenfalle degradieren würde?
Heute auf der Agenda:
Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat sich am Kapitalmarkt knapp drei Milliarden Euro für die 16,4 Milliarden US-Dollar schwere Varian-Übernahme besorgt. Die im Rahmen einer Kapitalerhöhung ausgegebenen neuen Aktien sind für 36,40 Euro je Stück ausschließlich an professionelle Anleger verkauft worden und damit ist das Grundkapital um 7,5 % erhöht worden.
Mit dem frischen Geld wird ein Teil der von Siemens bereitgestellten Brückenfinanzierung für die Übernahme des US-Krebs-Spezialisten Varian abgelöst. Damit sollte auch der Druck auf den Kurs langsam nachlassen und der Chart zeigt die Möglichkeiten auf: So um 36 Euro herum verläuft eine Art Stabilisierungszone, welche m.E. eine gute Basis für neue Käufe darstellt, denn die Story ist intakt.
Biotest teilt mit, dass die ESsCOVID (Escape from severe COVID-19) Studie zur Behandlung von COVID-19-Patienten mit Trimodulin von der Behörde und der zuständigen Ethikkommission in Spanien genehmigt worden ist. Darüber hinaus wurde die Studie jetzt auch zur Genehmigung in Russland und Brasilien eingereicht. In die multinationale Phase II-Studie sollen etwa 160 erwachsene, schwer erkrankte COVID-19 Patienten aufgenommen werden. Dabei handelt es sich um Patienten mit einer Lungenentzündung oder mit akutem Atemnotsyndrom, kurz ARDS genannt (Acute Respiratory Distress Syndrome), die wegen der Schwere ihres Krankheitsverlaufes stationär behandelt werden müssen. Nach dem Nachweis einer SARS-CoV-2 Infektion verbunden mit hohen Entzündungswerten werden die Patienten entweder mit Trimodulin oder Placebo als Ergänzung zur Standardtherapie behandelt. Auch hier gilt: Korrektur abwarten und nicht ins fallende Messer greifen! Die nächsten Käufe dürfen bei ca. 23 Euro erfolgen. Richtig gelesen.
Kurz von der Wall Street:
So, die technische Korrektur bei Tesla (und alle anderen) erkläre ich jetzt mal für eröffnet. Mit der Herausgabe der neuen Aktien kommen erste Gewinnmitnahmen auf den Plan und die hohe Volatilität ist ein Zeichen dafür, wie Bullen und Bären sich um den Kurs rangeln. Wohin das führt bleibt offen, aber nach den massiven Kursgewinnen ist es das Normalste von dieser Welt, wenn jetzt auch mal Kasse gemacht wird und der Kurs bis auf, sagen wir, 330/350 Dollar zurückfällt. Mein „Wunsch“: die Korrektur läuft bis zum „Battery Day“ am 22. September! Das wäre perfekt, denn dann wird Guru Elon sicher wieder etwas Großartiges verkünden und dann kann es weitergehen. Lustig fand ich zudem heute einen Artikel im Internet, der tatsächlich Tesla mit Wirecard verglich! Auch das sind Anzeichen für eine anstehende Normalität. Dazu passt:
Der größte Anteilseigner bei Tesla, die Investment-Management-Firma Baillie Gifford, hat seinen Anteil an Tesla von 6,32% auf weniger als 5% reduziert. Baillie Gifford sagte, er habe die Maßnahmen aufgrund von Portfoliobeschränkungen ergriffen, nachdem der rasche Anstieg der Tesla-Aktien seinen Gesamtanteil an den Beteiligungen des Unternehmens erhöht hatte. Nachtigall, ich hör dir tapsen.
Facebook kündigte an, in der Woche vor dem Wahltag keine neuen politischen Anzeigen anzunehmen und Beiträge zu entfernen, in denen behauptet wird, dass Personen Covid-19 erhalten bleibt, wenn sie an der Abstimmung teilnehmen. Facebook fügt außerdem Informationslabels zu allen Posts hinzu, die die Wahlergebnisse delegitimieren möchten.
Der Geschäftsführer des britischen Luxusautoherstellers Rolls-Royce gibt bekannt, dass sich die Nachfrage wieder normalisiert. Bei der Einführung des neuen Rolls-Royce „Ghost“ (332.617 Dollar) am Mittwoch sagte Torsten Muller-Otvos gegenüber der BBC, dass die Nachfrage in Asien, Europa und im Nahen Osten „mehr oder weniger wieder normal“ sei. Der Umsatz von Rolls-Royce ging im ersten Halbjahr um 30% zurück, doch laut Muller-Otvos sieht es für das Unternehmen mit Hauptsitz in Goodwood nun gut aus. Lustig: In einem Werbevideo sagte Müller-Otvos, dass das Auto, das mit einem 6,75-Liter-V12-Twin-Turbo-Motor ausgestattet ist, „flüstern“ und nicht „schreien“ soll. Was ist? Das Ding schreit auch schon im Stillstand so laut, das es wehtut!
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