Last Call! – Der Marktbericht am Abend: Mit BMW, Schaeffler, Dialog Semiconductor, Activision, Electronic Arts, Beyond Meat und General Motors

Guten Abend,

das letzte, was die Welt nun braucht, ist ein Wieder-Aufflammen des Handelskonflikts! Aber hört man genau hin, was Donald so von sich gibt, dann steht dies zumindest im Raum. Nun, es ist Wahljahr (haben die meisten Marktteilnehmer sicher schon vergessen), und daher überrascht es kaum, dass Trump ein griffiges Feindbild braucht, um bei den Wählern zu punkten. Viren sind als Feindbild denkbar ungeeignet weil zu klein, und waren es nicht ohnehin die Chinesen, bei denen das Virus geflohen war?

Zum Glück reagiert die Börse auf solche Eskapaden noch etwas gelassen, denn viel wichtiger ist die Frage, wie sich die Wirtschaft aus dem Lockdown befreit. Daher steht die Berichtssaison noch immer im Mittelpunkt. Glück gehabt!

Die Lage auf einen Blick

DAX: Eine unverändert stabile technische Lage zur Wochenmitte. Es müssen ja auch nicht täglich neue Signale erfolgen. Unter dem Strich zählt in diesen Zeiten jeder feste oder unaufgeregte Handelstag – no news are good news! Das sollten sich alle Anhänger der Bärenmarktrally-Theorie einmal merken.

Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq: An der Wall Street stehen wie gesagt unverändert die Zahlen der Unternehmen im Vordergrund, siehe ein paar Details weiter unten. Berichte über neuentdeckte Mutationen zum Coronavirus erschrecken auch niemanden mehr, was wiederum ebenfalls ein gutes Zeichen ist. Wir werden das Gefühl nicht los, dass die Welt dem Thema langsam überdrüssig wird.

Heute auf der Agenda:

BMW Aufwärtstrend hält

So wie bei Daimler und Volkswagen hat natürlich auch BMW unter den Corona-Folgen im ersten Quartal gelitten und Investitionen deutlich zurückgefahren. Zwar konnten die Bayern mit 574 Mio. Euro fast genauso viel Gewinn erwirtschaften wie im Vergleichszeitraum 2019, doch war dies in erster Linie das Resultat einer Rückstellung i.H.v. 1,4 Mrd. Euro. Die Details zu Q1 sind allerdings für die Einschätzung der Zukunft völlig ohne Belang.

Wichtig ist die Frage, ob BMW im Vergleich zu Daimler oder VW besser aufgestellt ist, den Veränderungen im Automarkt zu begegnen, insbesondere was die E-Mobilität betrifft. Und da sieht es bei BMW nicht schlecht aus, auch wenn der erste Anlauf mit i3 und i8 nicht so ganz aufgegangen ist. Dafür haben sie jetzt Know-how. Fazit: -5% im Kurs heute sind zu ignorieren. Hält der kurze Aufwärtstrend, sollte zugekauft werden.

Kaufsignal bei Schaeffler!

Zwar haben die Folgen der Krise auch diesen Autozulieferer gebeutelt, aber die Zahlen fielen weit weniger katastrophal aus als erwartet. Überraschung? Nicht wirklich, denn auch unter Corona müssen Autos zur Inspektion und repariert werden. Während der Umsatz im ersten Quartal im also Vergleich zum Vorjahr „nur“ um 9% auf 3,28 Mrd. Euro gesunken war, sackte das EBIT um rund 25% auf 215 Mio. Euro ab, damit aber weniger als die von Bloomberg befragten Experten erwartet hatten. Urteil auf dem Parkett: +8%, mit technischem Kaufsignal und freier Fahrt in Richtung 10 Euro.

Dialog Semiconductor zeigt, wie es geht!

Der Halbleiterhersteller ist deutlich besser durch die Krise gesegelt als gedacht. Dialog Semi rechnet im laufenden Quartal sogar mit besseren Geschäften als in den ersten drei Monaten: Zwischen April und Juni wird ein Umsatz zwischen 260 und 290 Mio. Dollar erwartet. Im ersten Quartal setzte der Apple-Lieferant 248 Mio. Dollar um und liegt damit im oberen Bereich des Zielkorridors. Ergebnis: Dialog schießt heute mit +10% Plus den Vogel ab und nimmt das alte Rekordhoch bei 48 Euro ins Visier! Sollte kein Problem sein, wer also dabei ist, bleibt es. Und noch Draufspringen? Kann man machen, aber interessanter sind Corona-Schnäppchen mit mehr Aufholpotenzial.

Der frühe Blick an die Wall Street

Activision Blizzard verdiente im letzten Quartal 76 Cent pro Aktie und lag damit weit über der Konsensschätzung von 38 Cent pro Aktie. Die Einnahmen des Videospielherstellers übertrafen ebenfalls die Prognosen. Das Unternehmen gab auch einen optimistischen Ausblick für 2020, da es von der virenbezogenen Unterbringung zu Hause profitiert. Immer schon ein Favorit unseres Hauses, bleibt es auch bei Kaufen!

Electronic Arts übertraf ebenfalls die Schätzungen um 10 Cent pro Aktie mit einem Quartalsgewinn von 1,08 Dollar pro Aktie. Die Einnahmen lagen leicht über den Prognosen der Wall Street. Wie der Rivale Activision Blizzard profitierte auch Electronic Arts von der verstärkten Beschäftigung mit Videospielen von Menschen, die zu Hause Schutz suchen. Auch hier gibt es keinen Grund, nach nunmehr erfolgtem Break die Aktie zu verkaufen, bzw. nicht zu kaufen!

Beyond Meat verdiente im letzten Quartal 3 Cent pro Aktie, verglichen mit Schätzungen von 7 Cent pro Aktie. Der pflanzliche Burgerhersteller verzeichnete auch einen deutlichen Umsatzsprung, wobei die Verkäufe an Supermärkte dazu beitrugen, schwächere Restaurantverkäufe auszugleichen. Klar, die Aktie ist nicht günstig, aber auch hier hat die Story ja gerade erst begonnen. Kaufen? Es ist sicher keine schlechte Idee, hier einfach mal dabei zu sein und abzuwarten.

General Motors meldete heute einen Quartalsgewinn von 62 Cent pro Aktie, verglichen mit einer Konsensschätzung von 30 Cent pro Aktie. Die Einnahmen lagen trotz Rückgangs ebenfalls über den Prognosen der Wall Street und laut GM wurden die Ergebnisse allein durch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ausbruchs des Coronavirus stark beeinflusst. Zur Aktie: Die stabile Seitwärtsbewegung ist kein unmittelbarer Grund, gerade jetzt einzusteigen.

Waste Management übertraf die Schätzungen um 3 Cent pro Aktie und erzielte ein Quartalsergebnis von 93 Cent pro Aktie. Der Umsatz des ersten Quartals lag ebenfalls über den Schätzungen. Der Schlag kam trotz eines Rückgangs der Sammlung industrieller Abfälle inmitten der Covid-19-Pandemie. Das Unternehmen sagte, es sei weiterhin an seine Dividende gebunden, habe jedoch auf absehbare Zeit den Aktienrückkauf ausgesetzt. Wird also bald ein Favorit!

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