Last Call! – Der Marktbericht am Abend: Mit ElringKlinger, Drägerwerk, BioNTech, Ericsson, United Airlines, Fastly und Taiwan Semiconductor
Guten Abend,
solange die Höchststände in den Indices vom September nicht erreicht bzw. überschritten sind, ist auch die Konsolidierung nicht beendet. Hier ist Geduld gefragt und vor allem Weitsicht und bitte keine Pandemie-Panik! Selbst die WHO rudert mittlerweile in eine andere Richtung, also rate ich allen Börsianern zu mehr Coolness!
Die Wall Street wartet auf weitere Anzeichen dafür, dass ein Deal in der Frage eines Konjunkturpakets noch möglich ist. Finanzminister Steven Mnuchin sagte gegenüber CNBCs „Squawk Box“, dass er und Präsident Donald Trump sich dazu verpflichten, einen Konjunkturvertrag abzuschließen und dass es zwar schwierig sein wird, noch einen vor den Wahlen abzuschließen, sie es aber weiterhin versuchen werden. Mnuchin, der plant, am Donnerstag erneut mit der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi zu reden, sagte zwar, dass Fortschritte erzielt wurden, betonte jedoch auch, dass „Politik“ im Weg stehen könnte und dass die Demokraten immer noch einen „Alles oder Nichts“ -Deal wollen.
Damit untermauert er meine Einschätzung, dass das Konjunkturpaket als Wahlkampfwerkzeug herhalten muss. Die Zeit drängt hier etwas, denn auch die neusten Arbeitslosenansprüche drückt diese Woche auf die Stimmung. Das Arbeitsministerium teilte am Donnerstag mit, dass es in der Vorwoche 898.000 Erstantragsteller von Arbeitslosengeld gab, was über einer Dow-Jones-Schätzung von 830.000 liegt.
Aber die miese Nachrichtenlage geht ja noch weiter: Frankreich und die Niederlande befürworten einen Plan für die EU, die Macht von Big Tech einzudämmen, einschließlich einer möglichen Aufspaltung, so die Financial Times. Ergebnis: Die Aktien von Facebook, Apple und Alphabet stehen erneut unter Druck. Auch das hatte ich an dieser Stelle bereits kommentiert.
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Auf der positiven Seite: Die Berichtssaison läuft heiß. Dies ist die zweite Gewinnsaison nach der Covid-19-Pandemie … und dies wird wohl eine der wichtigsten Gewinnsaisons aller Zeiten sein. Da Anleger weltweit versuchen, den tatsächlichen Schaden zu messen, den Covid-19 der Wirtschaft zugefügt hat, wird erwartet, dass die Gewinne nicht so schlecht sein werden wie im zweiten Quartal.
Das scheint sich denn auch zu bestätigen: Morgan Stanley meldete im dritten Quartal einen Gewinn von 1,66 Dollar je Aktie und übertraf damit die von Refinitiv veröffentlichten Schätzungen von 1,28 Dollar. Dank des starken Aktien-Handels erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 11,7 Milliarden Dollar, eine Milliarde Dollar mehr als erwartet. Die Bankenriesen Goldman Sachs, Wells Fargo und Bank of America haben ebenfalls zusammen mit United Airlines ihre neuesten Quartalsergebnisse veröffentlicht und auch hier übertrafen die Zahlen die Erwartungen der Analysten. Wells Fargo und United blieben jedoch hinter den Schätzungen zurück.
Die Folgen sind offensichtlich: Die Marktvolatilität wird sich in den kommenden Wochen voraussichtlich fortsetzen, da sich die Anleger auf eine Vielzahl von Unsicherheiten einstellen – den Zeitpunkt der Verfügbarkeit von Impfstoffen (nach einem Rückschlag für Johnson & Johnson), die Größe und den Zeitpunkt zusätzlicher US-Steueranreize sowie das Wahlergebnis.
Die aktuelle Lage:
DAX: Diesen Chart hatte ich in seiner Entstehung schon ein paar Mal gezeigt. Und mit jeder Woche vervollständigt sich diese Formation weiter. Ziehen wir den Verlauf gedanklich weiter, dann ist schön zu erkennen, wie die Lage fast pünktlich auf den 3. November, dem Wahltag in den USA, zur Entscheidung reift. Bis dahin sollten wir uns also in Geduld üben und keine großen Erwartungen haben.
Wall Street: Puh, noch mal Glück gehabt. Ich hatte schon befürchtet, dass der S&P 500 in eine saftiges Double-Top reinläuft, aber aus rein technischer Sicht ist das nicht der Fall, sondern eher ein „hängendes“ Top. Auch nicht wirklich schön, aber wie eingangs gesagt: erst bei Erreichen oder Überschreiten ist die Korrektur vorbei.
Heute auf der Agenda:
ElringKlinger und Airbus wollen künftig gemeinsam Brennstoffzellen für die Luftfahrt entwickeln. ElringKlinger soll an einem neuen Gemeinschaftsunternehmen eine Minderheitsbeteiligung halten, Airbus den Rest. Über weitere Details sei Stillschweigen vereinbart worden. EK hatte bereits sogenannte Stacks, also Stapel von miteinander verbundenen Zellen, an Airbus geliefert. Airbus hatte ja kürzlich angekündigt, bis 2035 ein Flugzeug mit einem mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellenantrieb bauen zu wollen.
Alles schön und gut, aber klimaschonend ist dies nur, wenn dazu Strom ohne oder mit nur minimalen Treibhausgas-Emissionen während der Erzeugung verwendet wird. Und natürlich gibt es sofort einen Hype um die Aktie! In diesen Tagen reicht es schon, wenn nur das Wort „Wasserstoff“ im Text einer Pressemitteilung enthalten ist, um an der Börse die Lämmlein ins Laufen zu bekommen. Springe ich drauf? Klar, da wo Schafe blöken, gibt es für den Wolf immer was zu fressen!
Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk überzeugt mit guten Zahlen. Dräger profitiert weiter von der hohen Nachfrage nach seinen Produkten in Zusammenhang mit der Pandemie und der Umsatz stieg im dritten Quartal um rund 30 % auf 862,5 Millionen Euro und das operative Ergebnis sprang von 9,3 Millionen auf 127 Millionen Euro. Drägerwerk erwartet nun für 2020 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von ca. 22 % und eine Ebit-Marge zwischen 7,0 und 11,0 %. Das Management schätzt ferner, dass Umsatzvolumen und Ergebnis im Folgejahr unter dem aktuellen Niveau liegen werden. Und hier liegt der Punkt: Wenn die Pandemie weiter an Schrecken verliert, wird auch Drägerwerke zunächst weniger wachsen. Kein Kauf!
BioNTech – Ugur Sahin, Chief Executive Officer von BioNTech, sagte Bloomberg News in einem Interview, dass die Spätstudie mit seinem Covid-19-Impfstoffkandidaten weiterhin auf Kurs ist und dass die Nebenwirkungen mit denen früherer Studien übereinstimmen. BioNTech entwickelt den Impfstoff in Zusammenarbeit mit Pfizer. Na, das ist doch schön, nur schade, dass das alles schon im Kurs drin ist. Erst bei Break ein neuer Kauf!
Ericsson erhielt einen Auftrag zum Bau von Schlüsselelementen eines neuen 5G-Mobilfunknetzes für das niederländische Telekommunikationsunternehmen KPN, das im vergangenen Jahr angekündigt hatte, Chinas Huawei von der Prüfung dieses Vertrags auszuschließen. Einer meiner 5G-Favoriten! Kaufen!!
Kurz von der Wall Street:
United Airlines meldete einen vierteljährlichen Verlust von 8,16 Dollar je Aktie, der über dem von Analysten prognostizierten Verlust von 7,53 Dollar liegt, obwohl der Umsatz im Wesentlichen den Schätzungen der Wall Street entsprach. United sagte, es positioniere sich, um einen langen Rückgang des Flugverkehrs aufgrund der Pandemie zu überstehen. Weiterhin nichts für schwache Nerven, aber ich gehöre ja eh nicht zu den zart besaiteten.
Fastly gerät unter Druck, nachdem eine aktuelle Umsatzwarnung für das Quartal ausgegeben wurde. Der Anbieter von Technologie zur Bereitstellung von Internetinhalten hat seine Aussichten aufgrund einer Reduzierung des Geschäfts bei seinem größten Kunden gekürzt. Die Video-Sharing-App TikTok wurde in der Warnung nicht speziell genannt, aber Fastly hatte ja schon zuvor gesagt, dass TikTok der größte Kunde ist. Fazit: Die Aktie verliert 28%, Peng! Und das alles wegen ein paar halbnackten Teenies, die vor ihrem Kameras tanzen! Kein Kauf!
Taiwan Semiconductor erhöhte seine Umsatzprognose für 2020 und sagte, die Coronavirus-Pandemie habe die Nachfrage nach High-End-Chips für Smartphones und andere elektronische Geräte beschleunigt. Auch ein Kauf, denn Chips sind verlässliche Konjunkturindikatoren!
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