Last Call! – Der Marktbericht am Abend: Mit Henkel, Nordex, Carl Zeiss Meditec, Activision Blizzard und Beyond Meat

Guten Abend,

drei Schritte vor, zwei zurück. So und nicht anders wird es in den kommenden Wochen wohl laufen, denn die Märkte stehen im Spannungsbogen zwischen Lockerung, wirtschaftlichen Kollateralschäden und Perspektiven 2021. Nach über 30% Kursgewinn im S&P 500 und einem Nasdaq 100 Index, der bereits die Verluste seit dem 24. Februar vollständig kompensiert hat, sollte das auch keine Überraschung sein. Es ist sehr viel mehr gewonnen worden als jemals vermutet, und folglich sind die Märkte auch überkauft.

Was das bedeutet? Solange „Lockerung“ groß geschrieben wird, bedeutet es sicher nicht den Test der alten Tiefs vom 22. März. Da bleiben wir zuversichtlich. Aber wenn ein Drittel der Gewinne wieder abgebaut werden sollten, wäre das völlig normal und auch gesund, denn: Es gibt allen die Chance, noch einmal nachzulegen bzw. denjenigen, die noch gar nicht dabei sind, endlich aktiv zu werden.

Bevor es so weit ist: Wir rechnen damit, dass erst einmal die 200-Tage-Linien getestet werden. Diese verlaufen im DJI bei 26.500, im S&P 500 bei 2.944 und im DAX bei 12.180 Punkten. Der Nasdaq hat seine bereits bei 8.290 Punkten ohne Mühe überschritten. Sehr beeindruckend!

Die Lage auf einen Blick:

DAX: Keine großartigen Signale heute – und das gefällt uns ganz gut. Wir klettern lieber mit einem leicht mulmigen Gefühl Punkt für Punkt nach oben, an der Wall Street nennen sie das „climbing the wall of fear“, als sich einer gewissen Sorglosigkeit hinzugeben, denn dafür ist es noch viel zu früh.

Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq: Keine sieben Wochen hat der Nasdaq dafür benötigt, die obengenannten Verluste wieder einzufahren. Wirklich beeindruckend, wenn auch im zweiten Blick nicht wirklich überraschend, denn es sind natürlich „nur“ die Schwergewichte, welche den Index nach oben gezogen haben, oder? Nicht ganz! Wer sich einmal die Mühe macht, sich alle Charts der enthaltenen Aktien anzuschauen, wird erkennen, dass der Anstieg sehr viel breiter ist als vermutet – es gibt nur sehr wenige, die heute tiefer notieren als vor einem Monat. Wir erkennen: Die Welt nach Corona wird sehr viel digitalisierter sein als vorher!

Heute im Programm standen:

Henkel: Das hat sich gewaschen

Fast auf den Tag genau vor 11 Jahren hatten wir Henkel zum ersten Mal nach der Finanzkrise wieder zum Kauf empfohlen. Damals stand der Kurs bei 21 Euro und der Grund für den Kauf war das technische Kaufsignal bzw. der Ausbruch aus dem Finanzkrise-Abwärtstrend. Seitdem mögen wir Henkel, auch heute noch bei 77 Euro.

Auch wenn es keinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr gibt – mit den heute vorgelegten Zahlen können wir alle gut leben: Henkel hat im ersten Quartal trotz Belastungen durch Corona-Pandemie nur einen leichten Umsatzrückgang um 0,8% auf 4,9 Mrd. Euro hinnehmen müssen. Während des Lockdowns wurde offensichtlich viel gewaschen, denn das Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln entwickelte sich robust. Wenn schon eingesperrt, dann wenigstens sauber! Fazit: Die Konsolidierung in der Kursbandbreite aus dem Jahre 2014 sollte halten. Gelingt der Ausbruch aus dem Abwärtstrend ist Henkel wieder ein Kauf – so wie 2009.

Nordex mit viel Gegenwind

Sehr viel stürmischer sieht es bei Nordex aus. Hält der Boden bei 7 Euro nicht, droht eine Verkaufswelle, die zumindest aus technischer Sicht bis 4,30 Euro reicht. Autsch! So weit muss es nicht kommen, aber: Der Fehlbetrag liegt bei 38 Mio. Euro und steigt damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um weitere 3 Mio. Euro an. Der hohe Wettbewerb und der damit zusammenhängende Preisdruck drückt den Windanlagenhersteller weiter in die roten Zahlen. Die Prognose wurde schon im Mai zurückgenommen. Unser Rat: sehr enger Stoppkurs, keine Käufe, ehe das technische Bild nicht sauber ist.

Carl Zeiss Meditec bleibt attraktiv

Sauber ist der Ausblick für Carl Zeiss Meditec. Das sieht die Börse heute wohl anders, daher -3%, aber das stört uns nicht. Zwar haben die Thüringer weniger verdient, aber der Gewinn ist genau um die 7% gefallen, welche vom Markt erwartet worden waren. Konkret: Das EBIT war in den sechs Monaten bis Ende März auf 102,5 Mio. Euro gefallen und bereits im April hatte Carl Zeiss mitgeteilt, dass der Umsatz in den ersten sechs Monaten auf knapp 715 Mio. Euro gestiegen war. Das reicht uns aus, auch wenn es auch von dieser Seite her keine Prognose gibt. Fazit: schwache Tage zum Einstieg nutzen.

Der sehr kurze Blick auf die Wall Street:

100% Kursgewinn bei Activision Blizzard seit dem 22. März rücken in greifbare Nähe! Dann aber wird erst einmal Kasse gemacht, denn so sehr wir auch die Aktie und den gesamten Sektor lieben und schätzen: genug ist genug, vorerst. Die Stories mögen noch stimmen,  aber der Speed ist zu hoch. Also: aufpassen – sobald die technischen Deckel erreicht worden sind, Gewinne absichern! Das gilt auch für Tencent!

Bei Beyond Meat läuft es andersherum. Wie bereits an dieser Stelle umrissen, greift hier der China-Hype immer mehr und gelingt der Aktie der Break bei 134 Dollar (heute?), dann wird sicher neues Öl ins Feuer gegossen – Kursziel dann möglicherweise die alten Hypekurse um 200-240 Dollar? Glauben Sie nicht? Erinnern Sie sich bitte an das, was Sie am 22. März nicht alles glauben wollten!

Einen schönen Feierabend

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