Last Call! – Der Marktbericht am Abend: Mit Varta, Adidas, CocaCola, Southwest & American Airlines und Whirlpool

Guten Abend,

das Tauziehen zwischen Berichtssaison, Infektionsraten, US-Wahlkampf und US-Konjunkturpaket geht in eine weitere Runde. Dabei ist eindeutig festzustellen: die Kurse wollen eher nach oben als nach unten – und genau das ist bemerkenswert.

Denn die ermutigenden Firmenbilanzen und die neue Hoffnung auf ein weiteres US-Konjunkturpaket verhinderten am Donnerstag größere Verluste und sorgten sogar für teils gute Stimmung in Einzelwerten. Durch die steigenden Infektionszahlen trübt sich zwar der Wirtschaftsausblick für die kommenden Monate etwas ein, aber ganz ehrlich: ich denke das sind nur Ängste und keine Realitäten. Ja, die Infektionszahlen steigen – aber wie viele Menschen werden eigentlich tatsächlich krank? Und wieviel so ernsthaft das sie sterben? Nur mal so am Rande: in Deutschland hat es bislang 9.600 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gegeben. Das sind 0,01% der Bevölkerung. 0,01%! Sind wir alle zu Panikhamstern geworden?

In den USA gibt am Abend noch Hoffnung, dass sich Demokraten und Republikaner zusammenrauften und neue Wirtschaftshilfen verabschiedeten. Alle Realisten stellen sich aber darauf ein, dass es vor der Wahl keine Einigung geben wird. Ist das so? Ich denke anders: ich denke es wird unmittelbar vor dem Wahltermin noch eine Einigung geben, um den Wahlkampf noch einen letzten Dreh zu geben! Gut möglich, dass die Demokraten versuchen werden in letzter Minute dem Donald den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Mein Rat: Cool bleiben! Und sich auf gar keinen Fall von den Tagesmeldungen irritieren lassen!

Die aktuelle Lage:

Dax: Meine „Top-Bildung“ gewinnt immer weiter an Kontur, so auch Mittwoch und gestern. Das Bild vervollständigt sich Schritt für Schritt und im Moment sieht es nach einer Entscheidung per 3. November aus. Wer auf den Index wettet, sollte lieber ins Casino gehen, da ist es in diesen Tagen einfacher die Chancen auszurechnen.

Wall Street: Alle setzen auf das Konjunkturpaket aus Washington. Ob es tatsächlich noch in dieser Woche zustande kommt bleibt abzuwarten, aber wie immer stirbt die Hoffnung ja zuletzt. Aber auch hier gilt eigentlich: ist es wirklich so relevant? Oder klammert sich das Parkett wieder einmal an einen Strohhalm? Denn die Daten aus Unternehmen und Wirtschaft als auch die Erwartungen lassen mich eher entspannt ins kommende Jahr blicken.  Warum? Weil ich weiß, dass das Virus bleibt (und zwar für immer!), und dass wir mit jedem Tag weiter lernen damit zu leben. Wären da nicht die dummen Politiker die es nicht lassen können ihre Unkenntnisse in Szene zu setzen, auch in den USA. Also gilt auch hier wieder einmal: soll die Politik sich wichtig machen, die Wirtschaft und der Fortschritt gehen ihren Weg. Interessant in diesem Zusammenhang: der breite Russell 2000 (der breiteste Index von allen) zeigt sich erstaunlich robust und ohne Furcht vor Virus oder Rezession. Er ist das verlässlichste Spiegelbild der breiten Wirtschaft der USA und im Kern aussagekräftiger als Dow Jones oder S&P500.

Heute auf der Agenda:

Bei den deutschen Aktienwerten rückte Adidas ins Rampenlicht Dem „Manager Magazin“ zufolge will sich der Sportartikel-Hersteller von seiner US-Marke Reebok trennen. Adidas lehnte einen Kommentar dazu Thema ab. Die Aktie zog dennoch um knapp 3% auf 282,10 Euro an, denn filetieren ist in diesen Tagen angesagt. Gute Idee? Ich finde nicht, denn Marken sind ein wertvolles Gut, und ich würde es anders sehen: mehr Marken, mehr Breite, siehe Nestle! Gut möglich das die Adidas Manager abheben- kein gutes Zeichen. Mein Rat: bei 317 Euro wird die Luft dünn. Halten, nicht mehr zukaufen!

Varta büßten knapp 8% ein. Aber warum? Börsianer machten für die Verluste automatisch ausgelöste Verkaufsorders verantwortlich. Es machten aber auch Gerüchte über einen Leerverkäufer die Runde, der auf weiter fallende Kurse setze. Also lautet mein Rat hier: die Verluste des Einen sind die Gewinne des Anderen – also kaufen! Denn Varta ist für den Trend der Digitalisierung und der E-mobilität bestens (!) aufgestellt, das haben wir hier bereits an anderer Stelle dargestellt.  Wer hier zögert – selber Schuld! Kursziel? 200 Euro per Ende 2021!

Kurz von der Wall Street:

Coca-Cola übertraf die Schätzungen um 9 Cent pro Aktie mit einem Quartalsgewinn von 55 Cent pro Aktie. Auch die Einnahmen übertrafen die Prognosen. Die teilweise Wiedereröffnung von Theatern und Restaurants trug zum Ergebnis des Unternehmens bei, und ein organischer Umsatzrückgang von 6% war eine Verbesserung gegenüber dem Rückgang des Vorquartals von 26%. Na das ist doch auch logisch, oder? Kaufen – oberhalb von 52 Dollar ist der Weg frei bis 60 Dollar.

Dow Inc. meldete einen Quartalsgewinn von 50 Cent pro Aktie, verglichen mit der Konsensschätzung von 33 Cent pro Aktie. Der Umsatz übertraf auch die Schätzungen, was durch Kostensenkungen sowie eine höhere Nachfrage nach Chemikalien für langlebige Konsumgüter und Baumaterialien gefördert wurde. OK, nicht gerade die heisstest Aktie, aber solide. Wer Kontinuität im Depot sucht, wird hier fündig.

Southwest Airlines meldete einen vierteljährlichen Verlust von 1,99 Dollar pro Aktie, der geringer war als der von Analysten erwartete Verlust von 2,35 Dollar pro Aktie. Der Umsatz lag leicht über den Schätzungen, und die Fluggesellschaft teilt. mit, dass sie in den nächsten Monaten weniger Cash verbrauchen wird, wenn sich die Buchungen erholen (ach, wirklich?). Auch American Airlines verlor im dritten Quartal 5,54 Dollar pro Aktie, weniger als die von Analysten prognostizierten Verluste von 5,86 Dollar pro Aktie. Der Umsatz lag über den Schätzungen. Die Fluggesellschaft geht davon aus, dass die Cash-Burn-Rate im laufenden Quartal von 44 Millionen Dollar im dritten Quartal auf 25 bis 30 Millionen Dollar pro Tag sinken wird. Ich sage es euch: 2021 wird das Jahr der Reiseaktien!!!!

Whirlpool meldete einen Quartalsgewinn von 6,91 Dollar je Aktie und lag damit weit über der Konsensschätzung von 4,20 Dollar je Aktie. Der Umsatz des Geräteherstellers lag aufgrund der starken Nachfrage ebenfalls über den Prognosen. Außerdem wurde der Ausblick für 2020 wieder aufgenommen und ein bereinigter Jahresgewinn von 17,50 bis 18 Dollar je Aktie prognostiziert, verglichen mit einer Konsensschätzung von 13,71 Dollar je Aktie. Was braucht der Pandemie-geplagte Mensch im kalten Winter? Cola, Burger, und ‘nen warmen blubbernden Whirlpool! Bald ist der Rekordkurs von 2015 erreicht, und dann sehen wir weiter!

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