Last Call! – Der Marktbericht am Abend: Mit Volkswagen, Nordex, Moderna, Walmart, Uber, Qualcomm und Palo Alto

Guten Abend!

Die Börse wittert Morgenluft! Bereits vorige Woche hatte ich an dieser Stelle erläutert, dass die technischen Signale seitens der Wall Street gegeben sind und es nun lediglich auf die Anschlusskäufe ankommt, um diese zu bestätigen. Immerhin kratzt der Dow Jones diese Woche schon knapp an den 30.000 Punkten und das will vor dem Hintergrund der Ereignisse der letzten Monate schon was heißen. Läuft es jetzt wie geschmiert?

Der Mix aus Impfstoff-Nachrichten und einer ruhigeren politischen Szene in den USA besänftigt die Gemüter und beflügelt die Hoffnung. Diese ist nicht ganz unbegründet, denn beides sind wichtige Bausteine für einen mehr oder weniger ruhigen und geordneten Verlauf über den Jahreswechsel. Und da die Börse mindestens 6-9 Monate in die Zukunft „denkt“, sind sämtliche Kurse, die wir in den kommenden Wochen sehen werden, lediglich Vorboten für das, was 2021 zu erwarten ist.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal unterstreichen: Bestätigen sich die Entwicklungen in der Impfstofffrage, wird 2021 ein vielleicht noch ereignisreicheres und gewinnbringendes Jahr als wir derzeit vermuten wollen. Das gilt insbesondere für die gebeutelten Branchen, die bislang unter dem Druck der Pandemie nicht vom Fleck gekommen sind, zum Beispiel die Reisebranche. Hier werde ich nicht müde, das immer wieder zu unterstreichen.

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Fazit: Ich erwarte, dass sich die technischen Signale in diesen Tagen bestätigen werden. Ist das der Fall, wäre der Auftakt zur Jahresendrallye vollzogen.

Die aktuelle Lage:

DAX: Es fehlen nur noch gut 300 Punkte, dann ist das Intradayhoch vom 3. September erreicht. Zieht die Wall Street mit und gelingt der Sprung über diese Marke bei 13.446 Punkten, fehlt auch nicht mehr viel bis zum Alltime-High bei 13.801. Das sollte meines Erachtens zu schaffen sein. Lockdown? Solange der Einzelhandel und die Industrie nicht maßgeblich beeinträchtigt werden, sehe ich hier nur ein begrenztes Risiko.

Wall Street: Sollte der Dow Jones in dieser Woche die 30.000 Punkte erreichen, hat das wie immer eine psychologische Wirkung. Denn immerhin lag das Tief im Corona-Crash bei 18.180! Das sind dann also mal eben 65 % Indexgewinn in acht Monaten! Ich kann mich nicht erinnern, wann ein Index-Schwergewicht wie der Dow Jones eine solche Performance an den Tag gelegt hat. Und das Jahr ist noch nicht einmal vorbei. Deutlich zu erkennen ist auch: die zyklischen Aktien machen zurzeit mehr Spaß als die Schwergewichte im Nasdaq. Dieser verliert zwar nicht aufgrund kleinerer Gruppenrotationen, spielt im Moment aber auch nicht die Rolle des Leitbullen. Meines Erachtens dürfte sich das aber wieder zum Jahreswechsel hin ändern. Die Messlatte aus technischer Sicht liegt hierbei 12.400 Punkten.

Heute auf der Agenda:

Brot und Spiele – Volkswagen liefert, was die Börse hören will. Und das gleich in zweierlei Hinsicht. Zum einen hat der Wolfsburger Autobauer seine Mittelfristziele bestätigt. Diese gehen unter anderem davon aus, dass das operative Betriebsergebnis mit einer bereinigten Marge von 7-8 % arbeiten kann. 2022 sollen als Zwischenschritt 6-7 % erreicht werden können. Noch wichtiger: Volkswagen stellt in Aussicht, dass man 2022 wieder auf Vor-Corona-Niveau landen könnte.

Darüber hinaus gibt es eine weitere Fantasie. Denn der Autokonzern, der unter dem Patriarchen Piëch markentechnisch wie ein Gemischtwaren-Laden aussah, will seine beiden italienischen Beteiligungen Lamborghini und Ducati abspalten. Entsprechende Vorarbeiten sollen bereits laufen. Hier spekuliert der Markt natürlich darüber, dass die italienischen Tochterfirmen separat an die Börse gebracht werden könnten. Das Ganze beflügelt heute die Volkswagen Aktie, die mit der Überwindung der Widerstandszone bei rund 151,80 Euro einen wichtigen Break geschafft hat. Mal schauen, ob das in den nächsten 2-3 Börsentagen bestätigt werden kann. Wenn ja, wäre es sicherlich zumindest ein interessantes Kurzfrist-Engagement.

Die Aktie des Windturbinenherstellers Nordex bleibt in Rallye-Stimmung. Den Anstoß gab zwar sicherlich der vermutete Wahlsieg von Joe Biden in den USA, der insbesondere für die Branche der erneuerbaren Energien eine Sonderkonjunktur versprechen könnte. Nun schwenken allerdings auch immer mehr Analysten auf die Käufer-Schiene. Heute sorgte das Bankhaus Metzler mit einem neuen Kursziel von 22 Euro für Aufsehen. Denn bislang hat kein anderer Analyst ein Kursziel von über 20 Euro ausgegeben. Indes: Auch wenn die Perspektive sicherlich deutlich aufgehellt wird, ist mir der jüngste Sprung etwas zu viel. Hier warte ich eher auf einen Rücksetzer, um noch mal über einen Einstieg nachzudenken.

Kurz von der Wall Street:

Der Arzneimittelhersteller Moderna teilt heute mit, die erste Analyse der Daten der Phase 3-Studie habe gezeigt, dass sein experimenteller Covid-19-Impfstoff eine Wirksamkeitsrate von 94,5% und keine signifikanten Sicherheitsbedenken aufweise. Moderna meldet zudem, dass der Impfstoff bei gekühlten Temperaturen 30 Tage lang stabil bleiben wird, gegenüber einer vorherigen Schätzung von 7 Tagen. Wie schon gesagt: der Krieg der Impfstoffe hat begonnen und nun geht es in die finale Runde, wer zuerst ein marktreifes Produkt ausliefern kann. Und natürlich springen dann die Kurse an, auch wenn noch gar nicht klar ist, was das Zeug kosten soll und wieviel Gewinn es abwerfen wird. Aber egal, Hauptsache dabei sein. Finde ich auch und ich fahre diesen Zug mit, auch wenn ich nicht weiß, wo er endet.

Das Cybersicherheitsunternehmen Palo Alto Networks verdiente in seinem letzten Quartal bereinigte 1,62 Dollar pro Aktie, verglichen mit einer Konsensschätzung von 1,33 Dollar pro Aktie. Auch die Einnahmen überstiegen die Schätzungen. Palo Alto hob auch seine Gewinn- und Umsatzprognose für das Gesamtjahr an, wobei das Unternehmen angab, dass Produktverbesserungen die Nachfrage ankurbeln. Gute Nachrichten für ein gutes Unternehmen mit einer zukunftsweisenden Produktpalette. Jetzt fehlt nur noch der Break bei 275 Dollar.

Walmart hat das Zählen und Überwachen der Anzahl der Kunden in seinen Geschäften wieder aufgenommen. Der Einzelhandelsriese verfügt seit April aufgrund von Covid über Kundenlimits, hatte diese aber in den letzten Monaten nicht physisch gezählt. Unabhängig davon verkauft Walmart seine Mehrheitsbeteiligung an der japanischen Supermarktkette Seiyu für mehr als 1 Milliarde Dollar an KKR und das E-Commerce-Unternehmen Rakuten. Walmart wird 15% von Seiyu behalten, wobei KKR 65% und Rakuten 20% hält. Die Jungs machen ihren Job in der Umstrukturierung des Unternehmens richtig gut. Da ist der Break heute nur folgerichtig. Kaufen!

Uber Technologies ist in Gesprächen über den Verkauf seiner autonomen Antriebseinheit an das selbstfahrende Auto-Startup Aurora, wie aus mehreren Berichten hervorgeht. Die Gespräche dauern angeblich noch an, ohne Gewissheit, dass es zu einer Einigung kommen wird. Das hat mich jetzt überrascht, denn ich war bislang davon ausgegangen, dass das autonome Fahren eine vielversprechende Perspektive für Uber ist. Scheint wohl nicht so und die Börse sieht das ähnlich. Ich war nach dem Urteil in Kalifornien ohnehin schon auf der Kaufseite und bin es noch immer.

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Der Chiphersteller Qualcomm erhielt von der US-Regierung die Erlaubnis, 4G-Mobilfunkchips an das chinesische Unternehmen Huawei zu verkaufen, als Ausnahme zu einem laufenden Verbot, das im September in Kraft trat. Auch eine spannende Meldung vor dem Hintergrund der sich veränderten politischen Szene in Washington. Ich bin gespannt, wie sich das Chino-amerikanische Verhältnis zu diesem Thema in den kommenden Wochen oder Monat ändern wird, denn ich erwarte, dass Joe einen ähnlichen harten Kurs fährt wie Donald. Dennoch: Im Moment stehen sämtliche Chiphersteller bei mir auf Kaufen.

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