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Last Call! – Der Marktbericht zur Wall Street: Mit Tesla, Nio, AstraZeneca, Roku, Expedia, Delta Air Lines, Fiat Chrysler und Bitcoin

An der Wall Street begann das Jahr mit einem kleinen „Sell-off“. Das ist ein gutes Zeichen! Denn es bedeutet, dass der Markt gleich zum Auftakt erst einmal die angelaufenen Gewinne des Vorjahres absichert beziehungsweise einkassiert, um damit eine günstigere Basis zu schaffen. Die Erfahrung zeigt: Wenn das Jahr schwach anfängt, wird es ein gutes Jahr. Ich will hoffen, dass wir in den ersten Januarwochen noch ein paar hundert Punkte an der Wall Street abgeben werden. Mir ist zurzeit ohnehin ein wenig zu viel Optimismus im Markt.

Am deutlichsten ist das wieder einmal an solchen Fällen wie Tesla oder Bitcoin zu erkennen. Beides bewegt sich jenseits jeglicher berechenbaren Sphären, aber solange die dahinterstehende Story stimmt, werden die Kurse getragen. Insbesondere bei Bitcoin sollte die Situation differenziert betrachtet werden:

Der Bitcoin hat in den vergangenen Monaten einen neuen Reifegrad erreichen können. Mit dem Einstieg der institutionellen Investoren in diese Assetklasse erfolgt quasi eine Qualifizierung, denn diese Anleger unterliegen einer Aufsichtsbehörde und solange diese Investments in den Bitcoin duldet beziehungsweise sogar befürwortet, wird in den kommenden Wochen und Monaten zusätzliche Liquidität in diese Kryptowährung fließen. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass damit auch die Volatilität erneut stark anzieht. Das ist im aktuellen Umfeld schön zu erkennen. Ich erwarte daher auch, dass nach der Euphorie bald ordentlich Kasse gemacht wird, was den Kurs des Bitcoins zirka auf 20.000 Dollar drücken dürfte. Das sind zwar knackige 30% Abschlag, aber durchaus im Rahmen des vertretbaren in diesem Segment. Anschließend ist eine erneute Verdoppelung auf 40.000 Dollar durchaus denkbar.

Aber nur damit das klar ist: der Bitcoin ist eine Spezialität mit völlig offenem Ausgang. Ja, Kryptowährungen werden kommen, aber sowohl das rechtliche als auch das monetäre Umfeld dazu stehen bestenfalls in den Sternen. Mein Rat also: Wer es sich leisten kann und mit der Volatilität keine schlaflosen Nächte hat, sollte mit einem Fuß in der Tür beim Bitcoin dabei sein.

In den Schlagzeilen:

Tesla lieferte im Jahr 2020 einen Rekord von 499.550 Fahrzeugen aus, verfehlte aber knapp sein Ziel von einer halben Million Auslieferungen, nachdem sein US-Werk wegen des Covid-19-Ausbruchs vorübergehend geschlossen wurde. Im Jahr 2019 hatte Tesla rund 367.500 Fahrzeuge ausgeliefert. Die Aktien von Tesla stiegen um knapp 4 %. Und nun? Is the sky the limit? wohl kaum, aber solange Tesla weiterhin in erster Linie positive Meldungen liefert und die Erwartungen nicht nur erreicht, sondern auch übertrifft, gibt es im Moment keinen Anlass für eine Kurskorrektur. Schade denn auch ich warte sehnsüchtig auf günstigere Kurse, um erneut in Position zu gehen. Von der Story um Tesla müssen wir nicht reden, oder?

Dazu passend: Der in China ansässige Elektroautohersteller Nio lieferte im Jahr 2020 43.728 Fahrzeuge aus, mehr als doppelt so viele wie 2019. Auch das erinnert an die Frühgeschichte von Tesla und für mich ist auch diese Story noch laaaaange nicht am Ende. Klar, der Kurs nimmt schon sehr viel vorweg, aber damit kann ich noch leben. Konsolidierung ist abgeschlossen, das Papier ist ein Kauf.

Großbritannien begann mit der Verabreichung von Dosen des von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelten Impfstoffs Covid-19, wobei die erste Dosis im Universitätskrankenhaus Oxford verabreicht wurde. Es hatte ebenfalls den von Pfizer und BioNTech hergestellten Impfstoff Ende 2020 ausgerollt. Das technische Bild dieser beiden Titel vor dem Hintergrund der angelaufenen Impfungen ist schon interessant: fast pünktlich mit der Auslieferung des Impfstoffs begann eine deutliche Korrektur der Kurse. Ich hatte ja bereits vor Weihnachten gesagt: Mich interessiert weniger der Kursverlauf der Hersteller als die mittelbaren Gewinner der Impfwelle. Gehe ich also bei den Herstellern der Impfstoffe erneut in Position? Nein, noch nicht!

Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge befindet sich Roku in fortgeschrittenen Gesprächen, um den Inhaltskatalog von Quibi zu kaufen. Quibi – ein Kurzvideo-Streaming-Dienst, der von dem Filmindustrie-Veteranen Jeffrey Katzenberg gegründet wurde – ist gerade dabei, seinen Betrieb herunterzufahren. Gute Story, aber der, der kauft, verliert erst einmal, was auch der Kurs spiegelte. Trotzdem ein Kauf, aber erst bei ca. 275/300 Dollar.

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Fiat Chrysler: Die Aktionäre der Peugeot-Muttergesellschaft PSA Groupe haben der 52 Mrd. Dollar schweren Fusion zwischen den beiden Automobilherstellern zugestimmt und auch die Fiat-Chrysler-Aktionäre werden heute abstimmen. Damit wäre der Weg frei für den Abschluss des Deals bis Ende März. Tja, Konsolidierungen sind oft auch ein Zeichen für den schleichenden Tod. Wo ist die E-Strategie des Konglomerats? Ich sehe keine, daher auch kein Kauf.

Delta Air Lines-CEO Ed Bastian teilte den Mitarbeitern in einem Brief mit, dass er erwartet, dass der Cashflow der Fluggesellschaft bis zum Frühjahr positiv sein wird. Er geht davon aus, dass sich die Schwierigkeiten des Jahres 2020 mit Beginn des neuen Jahres fortsetzen werden, gefolgt von einem Aufschwung im Flugverkehr, wenn die Impfstoffe auf breiter Front verfügbar werden. Da stimmt der Chef schon mal seine Mannschaft auf die Erholung ein. Nicht vergessen: 2021 wird das Jahr des Reisens! Kauf! Dazu passt auch:

Expedia wurde von BofA Securities auf „Buy“ von „Neutral“ hochgestuft, basierend auf einem erwarteten Wiederanstieg der Reisebuchungen in der zweiten Hälfte des Jahres 2021. Alle Reiseplattformen sind ein Kauf!