Aktien AmerikaMarktberichteNewsSlider

Last Call! Wall Street: Gefahren durch Bitcoin? – Im Fokus: Palantir, SolarEdge, Palo Alto Networks, Cadence und Zoom

Liebe Leser,

der gestern an dieser Stelle angekündigte Reflation Trade ist in die erste Runde gegangen. Tech-Werte verlieren, zyklische Werte gewinnen. In den unterschiedlichen Indexständen lässt sich das sehr gut erkennen: Dow Jones im Plus, alles andere im Minus. Also was ist das Ganze? Korrektur? Crash? Trendwende?

Weder das eine noch das andere. Es sind schlicht Anpassungen und Adjustierungen vor dem Hintergrund der aktuellen Inflationssorgen. Und bei Adjustierungen und Anpassungen gibt es eben Gewinner und Verlierer. Gewinner sind diejenigen, die bislang nicht zum Zuge gekommen sind und ein Schattendasein gefristet haben, die Verlierer sind diejenigen, die in den letzten Wochen und Monaten die Schlagzeilen maßgeblich bestimmt hatten. Je nachdem, wer wo wann wie eingestiegen ist, gilt es also zwischenzeitliche Kursverluste hinzunehmen und den Zeitpunkt abzuwarten, ehe wieder zugegriffen werden kann. Klar, da werden einige nervös, vor allem diejenigen, die vormals ausschließlich auf die gehypten Sektoren gesetzt haben. Aber so ist das nun mal an der Börse.

Das wunderschöne daran ist aber auch, dass alle, die bislang überhaupt nicht zum Zuge gekommen sind und zugeschaut haben, wie eine Kursrakete nach der anderen gezündet hat, nun die Chance bekommen, in Position zu gehen! Es gilt jetzt also sehr aufmerksam und wachsam zu sein, um den Zeitpunkt auszuloten, wann die alten Highflyer wieder gekauft werden können. Ich vermute, dass dies bereits innerhalb der kommenden 2 Wochen der Fall sein wird. Also ist jeder gehalten, darauf zu achten ausreichende Barreserven zu haben, um dann handeln zu können.

Die interessantesten Meldungen von gestern:

Finanzministerin Janet Yellen warnte am Montag vor den Gefahren, die Bitcoin sowohl für Investoren als auch für die Öffentlichkeit birgt. Zitat: „Ich glaube nicht, dass Bitcoin … ist weit verbreitet als Transaktionsmechanismus verwendet,“ sie sagte CNBC Andrew Ross Sorkin auf einer New York Times DealBook Konferenz. „In dem Ausmaß, in dem es verwendet wird, fürchte ich, dass es oft für illegale Finanzierungen ist. Es ist eine extrem ineffiziente Art, Transaktionen durchzuführen, und die Menge an Energie, die bei der Verarbeitung dieser Transaktionen verbraucht wird, ist atemberaubend.“

Das ist interessant, denn in den vergangenen Wochen haben sich zahlreiche Zentralbanken und Regierungen dafür ausgesprochen, die Entwicklung im Bitcoin zum Anlass zu nehmen, das Thema Kryptowährung ernster aufzugreifen. Aber selbst Elon Musk, der mit seinem Bitcoin-Engagement zwischenzeitlich immerhin eine Milliarde Dollar gewonnen hatte, äußerte sich kürzlich skeptisch und meinte, dass der Coin wohl etwas zu stark gestiegen sei. In anderen Worten: die Achterbahnfahrt des Bitcoins geht in eine weitere Runde, aber solange der Trend nach oben deutet, ist die Welt auch hier noch in Ordnung. Ist eben nichts für Anleger mit schwachen Nerven

SolarEdge Technologies – Die Aktien des Solarenergieunternehmens sackten um 10% ab, nachdem die Quartalszahlen besser als erwartet ausgefallen waren. SolarEdge verdiente 98 Cents pro Aktie und übertraf damit die Schätzung von Refinitiv um 11 Cents. Das Unternehmen fügte hinzu, dass es in diesem Quartal bessere Umsätze in den Vereinigten Staaten erwartet. Einen besseren Beleg für die eingangs erwähnte Gruppenrotation lässt sich nicht finden. Gute Zahlen, aber 10% Kursverlust deuten darauf hin, dass es bei solchen Titeln derzeit heißt „sell on good news“. Mache ich nicht, sondern warte bis 240 Dollar, dann kaufe ich zu.

Palantir stiegen nach einer Hochstufung durch Goldman Sachs erst um 3%, schlossen aber mit -3,4%. Die Investmentfirma stufte die Aktie von „Neutral“ auf „Buy“ hoch und sagte, dass sich die Sicht auf das Wachstum des Unternehmens verbessert habe und lobte die Effizienz des Unternehmens. Der Anstieg folgt auf einen Rückgang von mehr als 12% am Dienstag nach dem letzten Quartalsbericht von Palantir. Auch hier das gleiche Spiel: abwarten, bis der Staub sich gelegt hat und dann wieder in Position gehen.

Aktien des Cybersicherheitsunternehmens Palo Alto Networks fielen um 3%, nachdem Palo Alto Networks besser als erwartete Ergebnisse für sein zweites Quartal gemeldet hatte. Das Unternehmen meldete einen Gewinn pro Aktie von 1,55 Dollar, verglichen mit einer Refinitiv-Prognose von 1,43. Der Umsatz von Palo Alto lag bei 1,02 Milliarden Dollar und damit über der Refinitiv-Schätzung von 986 Millionen Dollar. Zitat: „Die Dynamik im Geschäft ist weiterhin stark, mit einem Umsatzwachstum im zweiten Quartal von 25% im Vergleich zum Vorjahr auf über 1 Mrd. Dollar“, sagte CEO Nikesh Arora in einer Erklärung. Die nächste Kaufbasis liegt bei $373.

Cadence-Aktien stiegen erst um 6,3%, nachdem das Softwareunternehmen besser als erwartete Ergebnisse für das vierte Quartal vorgelegt hatte, dann sackte der Kurs durch und schloss mit – 4,6%. Das Unternehmen erzielte einen Gewinn pro Aktie von 83 Cents pro Aktie und übertraf damit die FactSet-Schätzung um 9 Cents. Cadence meldete außerdem einen Umsatz von 760 Mio. Dollar und übertraf damit eine Prognose von 732 Mio. Dollar. Das sind schon außerordentliche Volatilitäten, die hier in Handelsverlauf festzustellen sind. Ich vermute daher, dass auch hier die Privatanleger seitens der größeren Trading-Plattformen maßgeblich dazu beitragen. Solange das der Fall ist, schaue ich nur zu, halte mich aber bereit auch hier zuzugreifen, als Orientierung 128 – 130 Dollar.

Das gleich Bild auch bei Zoom Info Technologies: Stiegen um mehr als 11%, nachdem das Unternehmen seine neuesten Quartalsergebnisse veröffentlichte, schlossen aber mit -6%. Im vorangegangenen Quartal verdiente Zoom Info 12 Cents pro Aktie. Analysten hatten laut Refinitiv mit einem Gewinn von 10 Cents je Aktie gerechnet. Das Unternehmen gab auch eine über den Erwartungen liegende Gewinnprognose für das Gesamtjahr ab. Darüber hinaus gab das Unternehmen bekannt, dass es das Jahr mit mehr als 20.000 Kunden abgeschlossen hat, darunter mehr als 850 Kunden mit einem jährlichen Vertragswert von 100.000 Dollar oder mehr. Kaufbasis: zwischen 47 und 50 Dollar.