Last Call! Wall Street – Mit Apple, Facebook, Tesla, Comcast, Texas Instruments, AMD, McDonalds und Boeing

Guten Morgen,

ein neuer Virus packt die Märkte! Und sorgt auf vielen Ebenen für Stirnrunzeln, weil derzeit unklar ist, in welche Richtung die Implikationen laufen werden. Möglichweiser ist dieser Virus tatsächlich gefährlicher für die Stabilität der Börsen als jenes, welches uns seit März 2020 im Griff hat.

Die Rede ist vom Trader-Virus, der nicht nur die US-Börsen beschäftigt, sondern sich auch diesseits des Atlantiks ausbreitet. Am Mittwoch wurde Nokia in die hektische Marktaktivität hineingezogen, als die in den USA notierten Aktien um bis zu 40% in die Höhe schnellten. Am Donnerstag fielen sie in New York um rund 23%, während die in Finnland notierten Aktien des Unternehmens mit einem Minus von 13,3% schlossen, nachdem sie zu Beginn des Tages noch höher gehandelt worden waren. In einer Erklärung am Mittwoch sagte Nokia, dass es sich keiner materiellen oder unternehmerischen Entwicklungen bewusst sei, die den jüngsten Anstieg des Marktpreises oder des Handelsvolumens seiner Aktien erklären würden.

Das Spiel mit der Volatilität hat also eine neue Ebene erreicht – und diese gefällt mir keinesfalls!

Denn dieses volatile Marktgeschehen hat bei einigen Hedgefonds bereits zu massiven Verlusten geführt, und eines der bemerkenswertesten Beispiele war Melvin Capital, das seine Short-Position in GameStop am Dienstagnachmittag mit einem großen Verlust schloss. Wenn irrationale Kleinanleger die Bausteine und Säulen eines funktionierenden Marktes beeinträchtigen, kann dieses böse enden.

Eine Folge: Am Mittwoch warnte die Plattform Trading 212 vor einer Unterbrechung seines Dienstes aufgrund eines „beispiellosen Anstieges der Nachfrage und Aktivitäten.“ Die Plattform informierte seine Benutzer gestern, dass neue Positionen in GameStop und AMC nicht mehr ausgeführt würden, da sehr ungewöhnliche Volumina zu einem beispiellosen Marktumfeld geführt haben. Andere Plattformen berichten ebenfalls von einer rasanten Zunahme von irrationalen Handelsaktivitäten – und sind in Sorge.

Denn wir Profis bewerten die plötzliche Volatilität als Widerstand der „kleinen Leute“ gegen die Wall Street. Das kann zu einem gefährlichen Boomerang werden! Und zwar dann, wenn unerfahrene Kleinanleger durch die überschwängliche Volatilität der Märkte verbrannt werden. Schon steht die U.S. Securities and Exchange Commission auf dem Plan und überlegt eine Intervention.

Hatten wir nicht schon einmal eine ähnliche Entwicklung vor 20 Jahren? Man, man….

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Von der Berichtssaison:

Apple verdiente in seinem letzten Quartal 1,68 Dollar pro Aktie gegenüber einer Konsensschätzung von 1,41 Dollar pro Aktie. Der Umsatz lag deutlich über den Schätzungen und übertraf zum ersten Mal die Marke von 100 Milliarden Dollar! Das Quartal war das profitabelste in der Geschichte von Apple, unterstützt durch den Verkauf von neuen High-End-iPhones sowie Laptops und Tablets. Die Apple-Aktie gab im vorbörslichen Handel um 2% nach, aber das sind nur Gewinnmitnahmen nach dem Börsenspruch „Sell on good news!“.  Apple bleibt vorerst nur eine Halteposition, bis die Märkte etwas zur Ruhe gekommen sind.

Facebook meldete einen Quartalsgewinn von 3,88 Dollar je Aktie und übertraf damit die Konsensschätzung von 3,22 Dollar je Aktie. Auch der Umsatz des sozialen Netzwerks lag über den Schätzungen. Das Unternehmen warnte vor Herausforderungen im kommenden Jahr, darunter die von Apple geplanten Änderungen zum Schutz der Privatsphäre, die es für Facebook schwieriger machen könnten, Nutzer mit seinen Anzeigen anzusprechen. Stabile Seitenlage, aber kein neuer Kauf, solange unklar bleibt, was sich Joe und seine Jungs hinsichtlich einer Regulierung der Big Techs einfallen lassen.

Tesla verfehlte mit einem Quartalsgewinn von 80 Cents pro Aktie die Schätzungen um 21 Cents pro Aktie. Der Umsatz des Unternehmens lag ebenfalls über den Prognosen der Wall Street, aber immer noch deutlich über den Zahlen des Vorjahres. Ergebnis: Minus 3% nachdem Elon kein klares Ziel für die Auslieferung von Fahrzeugen im Jahr 2021 genannt hat. Ab heute kann man aber schon die neuen Modelle „S“ und „X“ bestellen (über 800 km Reichweite mit 1.000 PS!) und ich schätze, da kommt frischer Wind in die Story. Aber auch Tesla ist vorerst nur eine Halteposition.

Comcast verdiente im vierten Quartal 58 Cents pro Aktie und lag damit 8 Cents über den Schätzungen, und auch der Umsatz übertraf die Prognosen der Analysten. Der Umsatz übertraf ebenfalls die Prognosen der Analysten. Die Ergebnisse wurden durch einen Rekord bei den Breitbandanschlüssen und dem Kundenzuwachs unterstützt, und das Unternehmen gab außerdem bekannt, dass sein Streaming-Dienst Peacock in den ersten 6 Monaten bereits 33 Millionen Anmeldungen erreicht hat. Comcast erhöhte außerdem seine Quartalsdividende um 2 Cents auf 25 Cents pro Aktie. Gute Zahlen, gute Aussichten – bei Break bei 53 Dollar ein Kauf.

AT&T übertraf die Schätzungen sowohl bei der Gewinn- als auch bei der Verlustrechnung und verzeichnete außerdem eine unerwartet hohe Anzahl von Postpaid-Telefonabonnenten. Unabhängig davon wurde AT&T mit einer 1,35 Milliarden Dollar schweren Klage des in Seattle ansässigen Unternehmens Network Apps konfrontiert, das AT&T beschuldigte, seine Gerätesynchronisationstechnologie nach dem Ende eines Joint Ventures zwischen den beiden Unternehmen gestohlen zu haben. Solider Wert, aber derzeit uninteressant, weil wenig Fantasie.

Texas Instruments meldete einen Quartalsgewinn von 1,64 Dollar pro Aktie und lag damit 30 Cents pro Aktie über den Schätzungen. Auch der Umsatz des Chipherstellers lag über den Prognosen. Das Unternehmen gab auch eine positive Umsatzprognose für das laufende Quartal ab, die von einer starken Nachfrage nach Chips für die Unterhaltungselektronik getragen wurde. Korrektur beendet, Trend intakt – kaufen!

AMD übertraf die Schätzungen um 5 Cents pro Aktie mit einem Quartalsgewinn von 52 Cents pro Aktie. Auch der Umsatz des Chipherstellers lag über den Konsensschätzungen. AMD verzeichnete eine starke Nachfrage nach Chips, die in Spielkonsolen, PCs und Rechenzentren zum Einsatz kommen, und gab auch eine optimistische Umsatzprognose für 2021 ab. Technisch noch unklar, daher erst einmal beobachten. Grundsätzlich aber für 2021 ein möglicher Favorit.

McDonald’s verfehlte die Schätzungen um 8 Cents pro Aktie mit einem Quartalsgewinn von 1,70 Dollar pro Aktie. Auch die Umsätze lagen unter den Schätzungen. Die vergleichbaren Restaurantumsätze in den USA übertrafen jedoch die Prognosen mit einem Anstieg von 5,5%. Die Burger sind derzeit keine Favoriten und der Wert befindet sich momentan auf einer schiefen Ebene – kein Kauf, aber auch noch kein Verkauf.

Boeing meldete einen Quartalsverlust von 15,25 Dollar pro Aktie, der unter anderem 8,3 Milliarden Dollar an Belastungen im Zusammenhang mit der 737 Max und einer Verzögerung im 777-X-Programm enthielt. Der Umsatz von Boeing lag über den Prognosen der Wall Street. Unabhängig davon haben die EU-Aufsichtsbehörden die MAX für die Wiederaufnahme des Betriebs in Europa freigegeben. Schätze, die Konsolidierung läuft noch bis 180 Dollar, erst dann wieder ein Kauf.

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