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Last Call! Wall Street: Mit Beyond Meat, Nvidia, Moderna, Virgin Galactic, Salesforce, Norwegian Cruise, Viacom CBS und mehr

Liebe Leser,

der Markt versucht verzweifelt zu verstehen, was ein Anstieg der Anleiherenditen für den Aktienmarkt bedeutet. Dabei ist festzuhalten, dass der jüngste Anstieg der 10-jährigen US-Anleiherenditen zunächst einmal lediglich eine Wahrnehmung über die Inflation darstellt, aber nicht unbedingt die Realität.

Bondanleger machen sich Sorgen über das Inflationspotenzial, Onkel Powell sagt, man solle aufhören, sich darüber Sorgen zu machen und versichert, dass er mit der Inflation zufrieden ist und nicht auf kurzfristige Bewegungen reagieren wird. Ich glaube ihm.

Wer also hat Recht?

Das hängt davon ab, wen man fragt und worauf man schaut. Sehen wir tatsächlich eine Inflation in der realen Welt? Ja, wir sehen sie bei den Rohstoffen: Öl nähert sich zum Beispiel dem höchsten Stand seit 2018 und Kupfer ist auf einem fast 10-Jahres-Hoch. Aber der Anstieg der Rohstoffpreise kann leicht aufgefangen werden und ein Großteil dieses Anstiegs ist eben auch nur ein vorübergehender Zustand, der die Wiedereröffnung nach der Pandemie widerspiegelt. Erlischt dieser Basiseffekt, werden die Preise mit der Zeit wieder auf ein „normales“ Niveau zurückkehren.

Zudem wissen wir alle: ein Anstieg der Anleiherenditen in diesem Fall ist nicht negativ für Aktien. Denn diesmal kommt der Anstieg der Renditen vom Wirtschaftswachstum, von Konjunkturmaßnahmen und von der Infrastruktur. All das ist gut für Aktien! Deshalb erschreckt mich dieser Anstieg nicht allzu sehr.

Es gibt allerdings eine Einschränkung: Weil die Aktienkurse so hoch sind, gibt es keinen Spielraum für Fehler. Kleine Verschiebungen bei den Renditen veranlassen vor allem Tech-Investoren zu Gewinnmitnahmen, in der Annahme, dass es so gut ist, wie es nur geht.

Folge: nervöse Hände schichten um und nehmen Gewinne mit! Das erfreut mich sehr, denn es bedeutet, dass wir bald wieder sehr attraktive Kaufkurse haben werden!

Die interessantesten Meldungen von gestern:

Die Aktien von Beyond Meat stiegen nachbörslich in einem volatilen Handel um bis zu 14,7%, nachdem bekannt wurde, dass das der Burger-Hersteller einen Vertrag mit den Lebensmittelriesen McDonalds und Yum Brands geschlossen hat. Im Rahmen des Deals wird Beyond Meat beide Unternehmen mit pflanzlichen Produkten beliefern. Das Unternehmen veröffentlichte jedoch auch Quartalszahlen, die die Erwartungen der Analysten verfehlten. Beyond Meat verlor 34 Cents pro Aktie bei einem Umsatz von 101,9 Millionen Dollar. Analysten hatten laut Refinitiv mit einem Verlust pro Aktie von 13 Cents bei einem Umsatz von 103,2 Millionen US-Dollar gerechnet. Bei 140 Dollar ist m.E. der Boden der Korrektur erreicht! Also aufpassen!

Nvidia meldete einen Quartalsgewinn von 3,10 Dollar pro Aktie, verglichen mit einer Konsensschätzung von 2,81 Dollar pro Aktie. Das Unternehmen, das vor allem für seine Spielechips bekannt ist, konnte auch beim Umsatz die Schätzungen übertreffen. Nvidia prognostizierte auch für das laufende Quartal starke Einnahmen, aber die Aktien fielen um 8%. Ein Blick auf den Chart zeigt: 480 Dollar ist die untere Grenze, die halten muss. Ist das der der Fall, kann gekauft werden.

Salesforce rutschte um 4,4% ab, nachdem die Ergebnisse für das vierte Quartal besser als erwartet ausgefallen waren. Salesforce verzeichnete einen Gewinn von 1,04 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 5,82 Milliarden Dollar. Analysten hatten indes laut Refinitiv einen Gewinn je Aktie von 75 Cents bei einem Umsatz von 5,68 Mrd. Dollar erwartet. Allerdings gab das Unternehmen auch eine enttäuschende Gewinnprognose für das Gesamtjahr ab. Folge: die schiefe Ebene ist noch immer intakt, also werden die 220 Dollar sicher noch einmal getestet. Gute Aktie, aber unklare Markttechnik – zuschauen!

Virgin Galactic fielen um 11%, nachdem das Raumfahrtunternehmen mitteilte, dass sich der nächste Raumflugtest bis Mai verzögern wird. Virgin Galactic meldete außerdem einen Verlust für das vierte Quartal, der im Rahmen der Erwartungen der Analysten lag. Zuvor hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass Finanzvorstand Jon Campagna mit Wirkung zum Montag zurücktreten wird. Auch hier: erst einmal etwas abwarten, denn die 36 Dollar könnten wir sehen.

Moderna stiegen um 2,5%, da die Quartalseinnahmen die Schätzungen weit übertrafen und das Unternehmen für dieses Jahr einen Umsatz von 18,4 Mrd. Dollar für den Impfstoff gegen Covid-19 prognostizierte. Moderna meldete jedoch einen Quartalsverlust von 69 Cents pro Aktie, der über dem von Analysten erwarteten Verlust von 35 Cents pro Aktie lag.

Norwegian Cruise Line – Die Aktien des Kreuzfahrtunternehmens stiegen vorbörslich um 1,9%, nachdem der Quartalsumsatz trotz der mit dem Covid-19 verbundenen Schließung von Kreuzfahrten deutlich über den Schätzungen lag. Der Verlust von 2,33 Dollar pro Aktie für das letzte Quartal lag allerdings leicht über der Konsensschätzung von 2,17 Dollar pro Aktie., weshalb der Wert am Ende mit einem Abschlag von rund 8% aus dem Handel ging. Wie bei den anderen Kreuzfahrern gilt aber: Break ist Break, und nun folgte der Pullback. Ihr wisst, was zu tun ist!

Anheuser-Busch meldete einen besser als erwarteten Gewinn und Umsatz für das vierte Quartal. Das Unternehmen prognostizierte auch einen höheren Gewinn für 2021, jedoch sagte der Bierbrauer, dass seine Gewinnmargen durch höhere Rohstoffkosten beeinträchtigt werden würden. Die Aktien des Unternehmens fielen um 7,9%.

ViacomCBS lag mit einem Quartalsgewinn von 1,04 Dollar pro Aktie 2 Cents über den Schätzungen. Die Umsätze entsprachen im Wesentlichen den Prognosen der Wall Street. Das Unternehmen gab außerdem bekannt, dass es 30 Millionen Streaming-Abonnenten hat, noch vor dem geplanten Start des Paramount+ Dienstes am 4. März, der den aktuellen CBS All Access Dienst ersetzen wird. Bei 78 Dollar war ja das alte Hoch von 2017 erreicht. Jetzt wird erst einmal konsolidiert und auf den Break gewartet.

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Teladoc fiel um satte 13,7%, nachdem das Unternehmen für sein letztes Quartal einen Verlust von 27 Cents pro Aktie meldete, 3 Cents pro Aktie mehr als die Wall Street erwartet hatte. Der Umsatz des Anbieters von medizinischen Videobesuchen lag über den Schätzungen. Gute Aktie, gute Story, aber erst bei 200 Dollar greife ich wieder zu.

Pure Storage lag mit einem Quartalsgewinn von 13 Cents pro Aktie 4 Cents über den Schätzungen. Der Anbieter von Speichersystemen für Unternehmen übertraf auch beim Umsatz die Prognosen der Wall Street. Pure Storage gab eine gemischte Prognose ab, aber es war das erste Mal seit Beginn der Pandemie, dass das Unternehmen einen Ausblick gab. Die Korrektur dürfte hier bei 22 Dollar ihr Ende finden – dann zugreifen!