Last Call! Wall Street: Mit Intel, GameStop, ViacomCBS, AMC Entertainment und Winnebago
Liebe Leser,
es war ein schlechter Tag für Cathie Wood. Und es war ein sehr seltsamer Handelstag. Seit Wochen wurden Aktien als Geisel der Staatsanleihenrenditen gehalten, insbesondere der 10-jährigen. Wenn sich die Renditen nach oben bewegten, gingen die Aktien, vor allem die Aktien von Megacaps mit hohem Multiplikator, nach unten. Wenn die Renditen fielen, zogen Tech-Werte an.
Die Renditen sind nun drei Tage in Folge gesunken, doch der Tech-Sektor hat nicht reagiert. 1,5% bis 3% Minus fielen bei Megacap-Aktien wie Facebook, Amazon, Apple, Micron und Xilinx an. Noch wichtiger ist, dass die vom Markt favorisierten wachstumsstarken Namen in die Knie gezwungen wurden: Woods ARK Innovation Fund, ein Indikator für die wachstumsstarken Tech-Unternehmen, fiel um 5% und liegt nun 28% unter seinem 52-Wochen-Hoch vom 16. Februar, als die Zinsen anfingen zu steigen.
Man sollte meinen, dass mit all diesen Anreizen Geld in die Fonds von Cathie Wood fließen würde, aber es passiert einfach nicht. Verlieren die Kleinanleger etwa das Interesse?
Denn eine große Überraschung war der Rückgang des Volumens. Das Volumen an der NYSE lag bei 80% des 30-Tage-Durchschnitts, an der Nasdaq bei 90% des Durchschnitts – ein ungewöhnlich niedriges Volumen angesichts der Rückgänge in bestimmten Sektoren. Das Volumen war beim Triple Witching letzten Freitag hoch, aber Montag, Dienstag und Mittwoch war das Volumen gering. Haben die Kleinanleger, die im letzten Jahr einen so großen Anteil am Anstieg des Volumens hatten, plötzlich das Interesse verloren?
Wo sind die Privatanleger?
Es scheint zu zeigen, dass die Einzelhandelskunden abgewandert sind. Die Frage ist, warum? Sind es die höheren Kurse? Bedenken über Sperrungen? Oder wetten sie auf die March Madness?
Ein anderes Beispiel: Der Reddit-Favorit GameStop war den ganzen Tag über wegen enttäuschender Gewinne im Minus, brach aber zum Börsenschluss um 33% ein. Aber nur 23 Millionen Aktien wechselten den Besitzer, weit unter dem 30-Tage-Durchschnitt von 34 Millionen Aktien.
Geringes Volumen an einem Tag mit einem großen Rückgang bedeutet, dass nicht viele Eigentümer am Verkauf interessiert sind, aber auch nicht viele Käufer, die am Kauf interessiert sind, selbst wenn die Aktien um über 30% gefallen sind. Dasselbe gilt für einen anderen Reddit-Favoriten: AMC, minus 15% bei einem Volumen von zwei Dritteln des Durchschnitts.
Was mir das sagt: die Schwachen haben sich die Finger verbrannt, ziehen ab und lecken ihre Wunden. Es tritt nun genau das ein, was ich an dieser Stelle seinerzeit im Rahmen des ganzen GameStop-Rummels prognostiziert habe. Und nun kehrt hoffentlich mehr Ruhe ein auf dem Parkett.
Die wichtigsten Meldungen und Ereignisse vom Mittwoch:
Intel kündigte an, 20 Milliarden Dollar für den Bau von zwei neuen Fabriken an bestehenden Standorten in Arizona auszugeben, um mehr Marktanteile zu erobern und Lücken zu füllen, die durch einen weltweiten Chip-Mangel entstanden sind. Intel will die Produktion in den neuen Fabriken bis 2024 aufnehmen. Intel-Aktien stiegen im vorbörslichen Handel um 4%, schlossen aber mit -3%. Der Markt hat offenkundig Mühe, diese strategisch richtigen Entscheidungen zu deuten und zu werten. Ich nicht, denn Intels Überlegungen kosten zwar Geld, sind aber richtig. Neuer Kauf um 60 Dollar.
GameStop brach um weitere 33,8% ein, nachdem das Unternehmen den Anlegern nicht genügend Details über seinen Turnaround-Plan verraten hatte und in einem Bericht einräumte, dass es den Verkauf zusätzlicher Aktien in Erwägung zieht. GameStop verfehlte auch die oberen und unteren Linien seiner Quartalsergebnisse am Dienstag. Ihr kennt mein Kursziel, ich hatte es gestern hier geschrieben!
ViacomCBS verloren mal eben 25% der Börsenkapitalisierung, da die Street die Fähigkeit des Medienunternehmens in Frage stellt, seine Streaming-Strategie erfolgreich umzusetzen. Der Rückgang folgt auf den Kurssturz vom Dienstag, als die Aktien mit einem Minus von 9% schlossen. Die Aktien begannen in dieser Woche zu fallen, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, dass es 3 Milliarden Dollar durch neue Aktienangebote einnehmen würde. In einer Mittwochsnotiz sagten die Analysten der Bank of America Securities, dass der Schritt von ViacomCBS zum Streaming die „richtige Strategie“ für das Medienunternehmen sei, „aber schwer umzusetzen.“
Das Unternehmen startete Anfang des Monats seinen Streaming-Dienst Paramount+ aber einige Analysten warnten, dass es schwer sein wird, mit großen skalierten Streaming-Playern wie Netflix und Disney+ zu konkurrieren. Ist richtig, aber Viacom hat trotzdem seinen Platz in dem Sektor. Der Chart zeigt was passiert ist: nach dem Break bei 69 diesen Winter folgte erst die Fahnenstange und nun der „pull-back“ auf die Ausbruchslinie. Hält diese, ist das die neue Kaufbasis.
Die Aktien von AMC Entertainment fielen um weitere 2,1%, nachdem Walt Disney ankündigte, die Veröffentlichung des Films „Black Widow“ um zwei Monate zu verschieben und ihn gleichzeitig in den Kinos und auf seinem Disney+ Service gegen eine Gebühr anzubieten. Die Aktien des Kinobetreibers waren gestern um 14,7% und am Montag um 10,3% gesunken. Kaufbasis liegt hier bei 8 Dollar.
Winnebago fiel am Mittwoch um 7,4% trotz eines besser als erwarteten Berichts für das zweite Quartal. Winnebago verdiente 2,12 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 840 Millionen Dollar. Die von Refinitiv befragten Analysten hatten mit 1,42 Dollar pro Aktie und 805 Mio. Dollar Umsatz gerechnet. Die Auslieferungen der Class A-Einheiten des Unternehmens gingen im Jahresvergleich zurück, auch wenn die Gesamtauslieferungen stiegen. Auch hier reicht der Blick auf die Markttechnik: Pull-back auf 70 Dollar ist erfolgt – jetzt abwarten, dann neu einsteigen.
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