Last Call! Wall Street: Mit Royal Caribbean, Discovery, Goodyear, GameStop, Foot Locker, Square, Intuit und Sprout Social

Liebe Leser,

Onkel Powell hat die schlimmsten Sorgen lindern können, die Kinder von der Street sind wieder etwas beruhigt – und zack erfolgt die Gegenbewegung. Wie weit diese reicht, ist nun eine Frage der Marktpsychologie zum einen und der technischen Ausgangslage zu anderen.

Ein Blick auf viele Chart zeigt denn auch schon vorher die Ansätze kommen. Die Korrektur von Plug Power z.B. folgt schon fast dem Bilderbuch: wie von mir hier schon frühzeitig angekündigt, hat der Abschlag sämtliche technische „Gaps“ bis 36 Dollar schließen können und jeder alte Charthase weiß, dass dies eine Voraussetzung für eine saubere Charttechnik ist. Das gilt auch für Tesla: hier gibt es zwar keine Gaps, aber erst bei 500 Dollar wäre der Ansatz des klassischen Pull-backs erfolgt. Kaffeesatzleserei sagt ihr? Mitnichten! Ein Chart ist nichts anderes als ein EKG des Marktes.

Was hat Powell denn nun gesagt? Der Fed-Chef sagte in seiner Aussage vor dem Kongress, dass die Inflation immer noch „weich“ und die wirtschaftlichen Aussichten immer noch „sehr unsicher“ seien. Nichts neues also. Zitat: „Die Wirtschaft ist weit von unseren Beschäftigungs- und Inflationszielen entfernt und es wird wahrscheinlich einige Zeit dauern, bis weitere substanzielle Fortschritte erzielt werden“, sagte der Fed-Chef in vorbereiteten Bemerkungen für den Bankenausschuss des Senats.

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Ergo: Die Fed konzentriert sich weiter auf die Beschäftigung und steht bereit, höhere Inflation und Exzesse auf dem Finanzmarkt zu absorbieren, die finanzielle Instabilität mit sich bringen, in der Hoffnung, dieses Ziel zu erreichen. Aber, wie man am langen Ende der Renditekurve sieht, haben die Märkte auch hier ein Mitspracherecht und sie sprechen laut. Hoffentlich werden die Verantwortlichen der Fed irgendwann zuhören.

Wie dem auch sei: Diese paar Worte reichten also aus, die Ängste vor einer Änderung der Politik der Zentralbank zu schmälern. Und nun?

Erste Käufe sind angebracht.

Die interessantesten Meldungen von gestern:

Royal Caribbean sprang um mehr als 9%, nachdem der Kreuzfahrer mitteilte, dass zukünftige Buchungen in ähnlichem Umfang und mit höheren Durchschnittspreisen als vor der Pandemie eintreffen. Das Unternehmen meldete auch einen geringer als erwarteten Verlust für das vierte Quartal, basierend auf den von Refinitiv zusammengestellten Analystenschätzungen. Auch hier spricht der Chart Bände, und alle, die mich in den vergangenen Wochen für verrückt erklärt haben, werden nun eines Besseren belehrt! Reise, Reise, Reise – noch in diesem Jahr!

Discovery – Die Medien-Aktie kletterte um 8,9%, nachdem das Unternehmen mitteilte, dass es bis Ende des Monats 12 Millionen Abonnenten für seinen neuen Streaming-Dienst erwartet. Die Gewinne und Umsätze von Discovery im vierten Quartal übertrafen die Erwartungen der Wall Street, so FactSet. Zu Streaming habe ich auch alles gesagt und nach dem Break bei 47 ist alles offen! Kaufen, bei pull-back zukaufen!

Goodyear Tire stiegen am Montag, nachdem Goodyear bekannt gab, dass es seinen kleineren Rivalen Cooper Tire übernehmen würde. Der Deal ist eine Mischung aus Bargeld und Aktien mit einem Unternehmenswert von rund 2,5 Mrd. Dollar, wie es in der Mitteilung heißt. Die Aktien von Goodyear sprangen um 21% in die Höhe, während die von Cooper um 29,4% stiegen. Damit untermauert sich meine Einschätzung dass Goodyear einer der heißesten Turnaround-Aktien des Jahres werden.

GameStop stiegen am Montag um mehr als 3%, obwohl die Aktie immer noch weit unter ihren jüngsten Höchstständen gehandelt wurde. Keith Gill, der der berühmteste der Social-Media-Händler wurde während des dramatischen Anstiegs der Aktie, sagte in einem Reddit-Post am Freitag, dass er weitere 50.000 Aktien des Unternehmens gekauft habe. Aha, wir haben also einen neuen Guru! Na dann macht mal – ich bleibe draußen, denn ich investiere in keine Aktie ohne Perspektive und Story.

Foot Locker stiegen am Vortag um mehr als 4%, nachdem Evercore ISI die Aktie auf ein Outperform-Rating hochgestuft hatte. Zitat: „Das Unternehmen hat die notwendigen Kurskorrekturen und strategischen Investitionen getätigt, um seine langfristige Position innerhalb des breiteren Sneaker-Ökosystems zu sichern, insbesondere an der digitalen Front“, schrieb das Unternehmen in einer Notiz an Kunden. Evercore hob außerdem sein Kursziel für die Aktie von 40 auf 75 Dollar an, was einem Aufwärtspotenzial von 44% gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag entspricht. Zwar gab es gestern Gewinnmitnahmen, aber der Wert gehört neben Nike und Adidas in jedes „Sport-Depot“.

Square rutschte 4,1% inmitten der Nachricht, dass Square 170 Millionen Dollar in Bitcoin gekauft hat. Square meldete außerdem Quartalsergebnisse, die die Erwartungen der Analysten übertrafen. Das Unternehmen verdiente 32 Cents pro Aktie bei einem Umsatz von 3,16 Milliarden Dollar. Die von Refinitiv befragten Analysten hatten einen Gewinn von 24 Cents pro Aktie bei einem Umsatz von 3,09 Mrd. Dollar. erwartet. Korrektur auf 240 reicht aus – ist wieder ein Kauf!

Intuit fielen um 3%, nachdem die Quartalszahlen des Unternehmens hinter den Analystenschätzungen zurückblieben. Das Unternehmen meldete einen Gewinn pro Aktie von 68 Cents, während FactSet einen Gewinn pro Aktie von 86 Cents geschätzt hatte. Auch beim Umsatz verfehlte Intuit die Erwartungen und meldete einen Umsatz von 1,58 Milliarden Dollar. Analysten hatten laut FactSet mit einem Umsatz von 1,68 Mrd. Dollar gerechnet. Jaja, Enttäuschungskurse. Aber der Trend is your friend, also kaufen!

Sprout Social legten um 3,5% zu, nachdem die Ergebnisse für das vierte Quartal besser als erwartet ausgefallen waren. Sprout meldete einen Verlust von 6 Cents pro Aktie. Analysten hatten laut FactSet mit einem Verlust von 11 Cents je Aktie gerechnet. Der Umsatz von Sprout lag mit 37,5 Mio. Dollar ebenfalls über den Analystenschätzungen. Ist erst bei 55 Dollar wieder ein Kauf.

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