Leoni: Die Sanierung steht weiter auf Messers Schneide

Beim angeschlagenen Automobilzulieferer Leoni bleibt auch nach Vorlage der vorläufigen Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr die Lage kritisch. Zwar hatte das Unternehmen auf operativer Ebene einen kleinen Gewinn von 11 Millionen € ausweisen können. Doch einerseits entsprach dies geradezu einer Pulverisierung der Vorjahresergebnisse, als man noch 130 Millionen € verdient hatte. Außerdem sind hier die Kosten aus der laufenden Sanierung nicht mit eingerechnet.

Abermillionen für die Sanierung

Leoni beziffert den aus der Sanierung nötigen Wertberichtigungsbedarf mit einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Es ist also schon abzusehen, dass bei den endgültigen Zahlen das Ergebnis tiefrot sein wird. Daran dürfte auch nicht der positive Cashflow etwas ändern. Dieser lag bei 126 Millionen €. Dies allerdings nur dank eines Asset-Verkaufs, der 278 Millionen € in die Kasse brachte. Diesen herausgerechnet, hätte sich das negative Ergebnis von -12 Millionen € aus dem Vorjahr weiter wesentlich verschlechtert.

Dennoch zeigt sich Leoni für das neue Jahr relativ optimistisch. So will man den Umsatz von 5,1 Milliarden € 2022 auf rund 5,5 Milliarden € in 2023 steigern. Das EBIT vor Sondereffekten soll dabei auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag verbessert werden können. Allerdings:

Wer hat zukünftig das Sagen bei Leoni?

Was sich wie eine schwierige, aber machbare Sanierung anhört, könnte auch sehr schnell platzen. Denn wie berichtet wird, ist die Beziehung von Hauptaktionär Stefan Pierer zu den Geldgebern, insbesondere den Banken, derzeit äußerst angespannt. Denn es soll Überlegungen geben, dass die Gläubiger womöglich Aktien oder Besserungsscheine des Unternehmens bekommen und damit die überwiegende Mehrheit an Leoni (90-95%) zukünftig halten könnten. Das würde generell für die Altaktionäre und natürlich besonders für Pierer erhebliche Einbußen und noch mehr einen Machtverlust bedeuten.

Insofern bleibt es also nicht nur spannend, sondern auch ungewiss, ob es Leoni schafft, die begonnene Sanierung weiter voranzutreiben. Die Kunden sollen bislang bei der Stange bleiben, aber auch die werden sich einen möglicherweise unsicheren Kandidaten nicht ewig anschauen. Die zaghafte Erholung im Aktienkurs nach dem Absturz ist insofern zwar zur Kenntnis zu nehmen, aber noch längst kein neues Kaufsignal.

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