März-Minus beim DAX in letzter Minute: Unsicherheit nimmt wieder zu
Nachdem der Index es am Dienstag geschafft hatte, bis auf 80 Punkte an die runde 15.000er-Marke zu laufen, drehte das Momentum wieder. Bereits zur Wochenmitte sahen wir fallende Notierungen, die sich heute fortsetzten.
Direkt zum Handelsstart hätte sich der Mittwoch noch als ein kurzer Konsolidierungstag herausstellen können. Immerhin stieg der Index bis 14.732, verpasste es aber dann, diesen Schwung weiter auszubauen.
Noch in den ersten Handelsstunden fielen die Notierungen dann in die Kurslücke hinein zurück und schlossen diese. Zum Mittag wurde dann sogar das Tief vom Mittwoch erreicht. Es diente über mehrere Stunden als Unterstützung am Markt.
Recht schwach begann der US-Handel und drückte damit noch einmal auf die Stimmung, die sowieso schon am Boden war. Eine weitere News über die Bezahlung der Gaslieferungen als Russland, die nun doch in Rubel stattfinden sollen, brachte dann sinngemäß den charttechnischen Boden zum wackeln.
Hinzu gesellten sich Zinsängste. Immerhin stieg im März die Teuerung der Bundesrepublik auf 7,3 Prozent und lag damit so hoch wie noch nie im wiedervereinigten Deutschland. In den USA lag sie zuletzt sogar bei knapp acht Prozent und ruft die Notenbanken auf den Plan.
Nach den positiven ADP-Daten vom Mittwoch stiegen dann heute die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 14.000 auf 202.000. Dies lag über den Erwartungen.
Wir rutschten in das Gap vom Dienstag und schlossen auch diese Kurslücke noch sehr genau. Damit fand sich der DAX an der 14.400er-Region wieder und ging am Tagestief aus dem Handel. Er notiert damit wieder in der Range der letzten beiden Wochen und hat ein klassisches Umkehrsignal ausgebildet.
Das Minus von 1,31 Prozent war dann letztlich dafür verantwortlich, dass der Index den Handelsmonat März im Minus beendete.
Mehr als 300 Punkte betrug die Bandbreite heute zwischen dem Hoch und dem Tief, wie die folgenden Tagesparameter aufzeigen:
Börsenplatz | Xetra |
Letzter Kurs | 14.414,75 |
Performance | -1,31 % |
Kurszeit | 17:51:06 |
Eröffnung | 14.674,83 |
Tageshoch | 14.732,00 |
Tagestief | 14.414,75 |
Vortageskurs | 14.606,05 |
Einen klarer Abwärtstrend, der sich nun bereits von den Hochs am Dienstag beginnend über 500 Punkten hinzog, ist in dieser Grafik der letzten drei Handelstage zu sehen:
Wie entwickelten sich die Einzelwerte im Index?
Fast nur Verlierer in der DAX-Aktienliste
Es gab aber auch Gewinner am Markt. Die RWE und beide Aktien aus der Fresenius-Familie notierten mit Kursaufschlägen. Dahinter war das Feld der 40 DAX-Aktien jedoch fast nur rot eingefärbt.
Besonders fiel wieder eine Delivery Hero auf, die mit mehr als 6 Prozent im Fahrwasser der anderen beiden ehemaligen Corona-Gewinner HelloFresh und Zalando das Verliererfeld anführten.
Neben Siemens und BASF zählte heute der Walldorfer Softwarekonzern SAP zu den umsatzstärksten Werten an der Börse Frankfurt. Dies sehen Sie in folgender Übersicht:
Bei RWE sorgte eine Meldung für das Kursplus, welche den drohenden Gasmangel in Deutschland auffangen soll. Der vor dem Aus stehende Braunkohleblock A des Kraftwerks Neurath soll konserviert werden.
Der Krankenhaus- und Medizinkonzern Fresenius stärkt seine Flüssigmedizintochter Kabi mit zwei millionenschweren Zukäufen. Anleger honorierten diese Investition.
Damit war das Bild der DAX-Werte heute insgesamt deutlich rot, wie die Heatmap entsprechend aufzeigt:
Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach diesem weiteren Rücklauf heute?
DAX nun in der ehemaligen Range
Nach dem Test der großen Range-Kante um 14.800 bis 15.000 Punkte entschieden sich die Marktteilnehmer nun wieder für die andere Richtung. Der Rutsch unter 14.550 Punkte gilt als „Ernüchterung“ und degradiert den Ausbruch vom Dienstag als Fehlsignal.
Technisch könnte nun wieder die 14.200 oder gar die 14.100 und damit das weitere Gap, welches am 16.03.2022 eingestellt wurde, in den Fokus der Charttechniker rücken.
Dies ist zusammen mit der markierten Region des Rücklaufs hier im mittelfristigen Chartbild gut zu sehen:
Blickt man auf das Gesamtquartal, hat sich vor allem durch den Ukraine-Krieg ein Verlust von 9,2 Prozent eingestellt. Das war der stärkste Rückgang seit dem Beginn der Corona-Krise im ersten Quartal 2020. Zum Vergleich: Der Dow Jones verlor nur rund 3,5 Prozent im Vergleichszeitraum.
Mit Blick auf weitere Quartalszahlen an der Wall Street gibt es ebenfalls weiteres Potenzial für neue Impulse in den kommenden Tagen. Heute Abend nach Börsenschluss darf man auf die Bilanzen der Unternehmen Blackberry oder auch Astra Space gespannt sein:
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