Marktbericht zur Wochenmitte: Nullnummer im DAX, Paypal-Schock und Alphabet-Dominanz

Nach drei Tagen Gewinn in Folge gab es heute die ersten Ermüdungserscheinungen am Markt. Zunächst startete der Index jedoch sehr stark in den Handel und hinterließ erneut eine Kurslücke. Sehr nah am gestrigen Tageshoch eröffnete das XETRA-Handelssystem und brachte den Index damit nah an die 15.700er-Schwelle.

Es gelang auf Anhieb der Durchbruch und ein weiterer Lauf auf de Oberseite. Bis zur 15.736 stieg der Index an. Ein Kursniveau, welches wir letztmalig am 20. Januar gesehen hatten. Davon löste sich der Index jedoch schnell wieder und fiel unter diese runde 100er-Marke zurück.

Inflationssorgen aus der EU bremsten die Euphorie etwas. Denn hier stieg die Teuerungsrate erneut leicht an, während sie in Deutschland bereits unter die 5 Prozentmarke zurückgefallen war. In der EU ist sie mit 5,1 Prozent jedoch auf dem Niveau von 1997. Vor allem Energiepreise schlugen bei der Berechnung ins Kalkül. Hier möchte die OPEC dennoch an den Förderzielen festhalten und sorgt somit nicht für Entspannung.

Über die Mittagszeit hinweg drehte der Markt direkt bis zu den Schlusskursen des Vortages und erreichte diese. Einen erhofften Impuls seitens der Wirtschaftsdaten aus den USA gab es nicht. Um 14.15 Uhr gab es Einblicke vom Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP). Dort wurden im Vergleich zum Vormonat 301.000 sogar Stellen verloren. Im Vorfeld war mit einem Zuwachs um 200.000 Jobs gerechnet worden. Die Revidierung der Dezemberdaten auf 776.000 neue Arbeitsplätze konnte dies nicht unbedingt positiv überlagern.

So notierten heute die Werte an der Wall Street und insbesondere im Nasdaq im negativen Bereich und zogen den DAX noch ein Stück weiter nach unten. Vor der 15.600er-Marke bremste er jedoch ein.

Fast punktgenau wurde der Schlusskurs von gestern auch heute erneut getroffen und damit eine Nullnummer in Bezug auf die Veränderung der Kursstände erzielt.

Die Volatilität sank auf 132 Punkte und markierte damit das Niveau vom Montag. Einen Tag vor der wichtigen EZB-Sitzungsentscheidung wurden damit folgende XETRA-Marktdaten erfasst:

Eröffnung15.689,16
Tageshoch15.736,52
Tagestief15.604,99
Vortageskurs15.619,39
Schlusskurs15.613,77

Die heute geschlossene Kurslücke zu Dienstag ist deutlich zu sehen. Ebenso wie der Schlusskurs auf dem selbigen Kurslevel:

Besonders gefragt waren heute an der Börse Frankfurt Symrise, Covestro und Siemens Healthineers.

Umsatzspitzenreiter war erneut SAP, diesmal dicht gefolgt von der Linde, die vom Börsenwert gleichauf liegt.

Sehen Sie diese Übersicht im Detail von der Börse Frankfurt hier:

Welche Storys spielten dabei eine dominante Rolle auf dem Parkett?

Gemischtes Bild bei den DAX-Aktien

Aus den USA gab es ein gemischtes Bild. Während nach den Quartalszahlen von Paypal die Anleger mit einem Abschwung von mehr als 20 Prozent reagierten, notierte die Alphabet-Aktie um 8 Prozent fester. Der Umsatz in den Monaten Oktober bis Dezember im Jahresvergleich um 32 Prozent auf 75,3 Milliarden Dollar gestiegen. Damit ist der Quartalsgewinn von 15,2 auf 20,6 Milliarden Dollar angestiegen.

Ein Aktienrückkaufprogramm bei Teamviwer stützte diese Aktie im MDAX deutlich.

Aus der ersten Liga gab es jedoch kaum Nachrichten zu vermelden. SAP und Linde liefern sich ein enges Duell in Sachen Marktkapitalisierung und Schwergewicht im DAX. Über die Umbenennung von Daimler in Mercedes-Benz Group hatten wir gestern bereits berichtet. Eine Vonovia konnte sich nach zwei Tagen mit Abschlägen heute wieder im Gewinn festigen.

Auf der Negativseite gaben die ehemaligen Coronawerte Delivery Hero und Zalando erneut ab.

In der hier aufgezeigten Heatmap aller DAX-Werte ist das enge Feld der Werte in Bezug auf die Tagesveränderungen deutlich zu sehen:

Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach dem Monatsstart?

DAX weiterhin in der Range

Da wir zu Dienstag keine Kursveränderung auf Schlusskursbasis erlebt haben, ist der Index weiterhin in der gleichen Verfassung und der Range, die sich zwischen 15.000 und 16.000 erstreckt.

Eine leichte Aufwärtstendenz ist dennoch seit dem 25. Januar zu sehen, die nun jedoch eine Ermüdung zeigen könnten. Ist es nur die Unsicherheit vor der anstehenden EZB-Sitzung am morgigen Handelstag?

Das Chartbild der letzten zwei Wochen deutet zumindest auf eine brisante zweite Wochenhälfte hin:

Spannend wird sein, wie die EZB morgen auf die Inflationsrate reagiert. Hier ist eine Zielzone von 2 Prozent ausgegeben worden. Die aktuellen Daten von 5,1 Prozent sind davon weit entfernt. Ein Zinsschritt wird dennoch vorerst nicht erwartet.

Kommen Sie mit diesem Marktbericht bestens informiert in den Feierabend.

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