Marktneutrales Handelsende, Fed-Sitzung aufgearbeitet und 15.500 im DAX zurück
Das Fed-Event war der bestimmende Termin in diese Monat am Kapitalmarkt. Entsprechend volatil gestaltete sich der gestrige Abend. Zunächst mit einem Aufschlag direkt in der Nachbörse, die dann aber in den letzten beiden Handelsstunden der Wall Street komplett abverkauft wurde.
Auch diesmal schwankte der Dow Jones um rund 800 und die Nasdaq um 600 Punkte. Hohe Volatilität setzte sich damit auch im DAX-Future durch, der längere Handelszeiten als der XETRA-Markt aufweist. Entsprechend schwach spiegelte sich das Bild am Morgen in der Vorbörse wieder, denn dieser Stimmungsumschwung am US-Markt musste verarbeitet werden.
Innerhalb der Vorbörse konnte die 15.000 jedoch verteidigt und sogar die 15.200 bis 9.00 Uhr erreicht werden. Nur knapp darunter fand das Tagestief statt. Der Index ging umgehend in eine Aufholjagd über und stieg bis zum Mittag zur 15.400er-Marke. Damit war nur noch eine kleine Kurslücke geöffnet, die dann im Zuge einer positiven Wall Street Eröffnung auch noch geschlossen wurde. Ohne großen Stop vollzog sich der Trend weiter auf der Oberseite und erreichte mit 15.577 die Hochpunkte vom Mittwoch.
Die Fed-Sitzung, die keine neuen Erkenntnisse und auch keine Zinssenkung hervorbrachte, war damit verdaut. Marktteilnehmer nahmen die Aussagen von Jerome Powell, in diesem Jahr bis zu vier Zinsanhebungen von insgesamt einem Basispunkt vollziehen zu wollen, als Zeichen für eine weiterhin starke Wirtschaft hin.
der DAX am Dienstag ebenfalls über 15.000 Punkten schliessen konnte, gab es heute einen weiteren Aufschlag im größten deutschen Aktienindex zu vermelden. Der Index startete direkt am Morgen mit einer Kurslücke auf der Unterseite und ließ diese weiter zurück. Der Ausbruch über die Hochs vom Dienstag erfolgte sehr zügig. Danach gab es kein Halten mehr.
Die 15.300 war auch in etwa das Hoch der nachbörslichen Gegenbewegung vom Montagabend. Hier war im Zuge der Erholung an den US-Börsen bereits Momentum auf der Oberseite zu sehen. Dieses setzte sich heute vollends durch und zeigte auf, wie schnell sich das Sentiment an der Börse drehen kann.
Mit 380 Punkten Schwankung zwischen dem Hoch- und dem Tiefpunkt zeigte der DAX erneut eine hohe Volatilität auf. Diese Tagesdaten wurde im XETRA-Markt erfasst:
Eröffnung | 15.229,98 |
Tageshoch | 15.577,45 |
Tagestief | 15.197,53 |
Vortageskurs | 15.459,39 |
Schlusskurs | 15.524,27 |
Mit der neuen Kurslücke am Morgen war erst einmal die Ernüchterung nach der Fed-Sitzung zu spüren, aber schnell der Übergang zur „Tagesordnung“ vollzogen. Diese zeigte sich im Rücklauf zur 15.500er-Region, an der wir auch vor der Fed-Sitzung notierten.
Eine normale Relativierung der Ereignisse? So gestaltete sich der vom Aufwärtstrend dominierte Verlauf im XETRA-Handelssystem:
Besonders gefragt waren die Aktien von RWE, der Deutschen Bank und SAP.
Damit zählte SAP auch heute wieder zu den meistgehandelten Werte an der Börse Frankfurt. Der Autosektor war zu vernachlässigen, obwohl am Vorabend der E-Mobility-Platzhirsch Tesla seine Quartalszahlen vorstellte.
Alle entsprechenden Umsätze und das Ranking der DAX-Aktien sehen Sie hier im Detail:
Welche Storys spielten dabei eine dominante Rolle auf dem Parkett?
Positive Kommentare zu RWE, Deutsche Bank mit Zahlenwerk
Zunächst stand der Versorger RWE im Vordergrund. Ein positiver Analystenkommentar vom JPMorgan-Experten Vincent Ayral zeigte Wirkung. Er hob das Kursziel von bisher 47,50 auf 64 Euro an, da auch die Strompreise steigen und damit seines Erachtens die Margen für den Anbieter.
SAP war ebenfalls gefragt, aber eher vom Volumen her. Denn der Softwareanbieter aus Walldorf notierte mit einem Abschlag von mehr als 6 Prozent am Ende des DAX-Rankings. Eine Übernahme des US-amerikanischen Lieferanten-Fintechs Taulia soll den Bereich „Finanzplattform“ integrieren helfen, doch rund eine Milliarde Dollar waren ein Preis, den Anleger als zu hoch empfanden.
Richtig gut lief es dagegen bei der Deutschen Bank. Das Unternehmen zeigte einen Gewinn von 1,94 Milliarden Euro nach 113 Millionen Euro vor einem Jahr auf. Dies war das beste Ergebnis seit dem 2011. Nun soll es auch wieder eine Dividende geben. Die Stabilisierung an der 12-Euro-Marke legt womöglich Potenzial für neue Mehrjahreshochs frei.
Auf der Heatmap aller Werte dominiert daher heute wieder die grüne Farbe klar über die Verlierer, wie hier zu sehen ist:
Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild bis zur Fed-Sitzung am Abend?
DAX weiter in der Mitte der Range
Der Rücklauf am Morgen wurde schnell wieder revidiert. Damit steht der Index nahezu unverändert in der Mitte der Range, die wir zwischen den runden Marken 15.000 und 16.000 seit Monaten spezifizieren können.
Die gestrige Fed-Sitzung sorgte damit nur kurzzeitig für Impulse und wird nun erst wieder im März ihren „Charme“ entfalten können. Denn bis dahin werten die US-Notenbänker weitere zahlen aus der Wirtschaft aus.
Das Chartbild zeigt damit weiterhin keine klare Meinung der Marktteilnehmer an und präsentiert sich recht neutral:
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